Christina Schwanitz im Interview:"Der Spitzensport ist leider nicht dafür gemacht, dass man ein Kind bekommt"

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Schwerstarbeit: Christina Schwanitz bei ihrem größten Wettkampf, dem Gewinn des WM-Titels 2015 in Peking. (Foto: Diego Azubel/dpa)

Christina Schwanitz war über Jahre eines der bekanntesten Gesichter der Leichtathletik und scheute nie ein klares Wort. Zum Abschied erzählt die Kugelstoßerin von den Herausforderungen einer Zwillings-Mutter.

Interview von Johannes Knuth, München

Christina Schwanitz war bis zuletzt mittendrin, sogar zwei Wochen, nachdem sie ihren Rücktritt verkündet hatte. Die 36-Jährige war bei den deutschen Hallenmeisterschaften damals Dritte geworden, hinter Sara Gambetta und Katharina Maisch - und hatte auf der Stelle verkündet, ihre Karriere zu beenden, nach zuletzt einigen Verletzungen, und eine Stelle als Trainerausbilderin bei der Bundeswehr anzutreten. Nur wenn eine ihrer Kolleginnen ausgefallen wäre für die Hallen-WM an diesem Wochenende in Belgrad, die sich Schwanitz eigentlich als Schlusspunkt ausgeguckt hatte, wäre sie nachgerückt - dazu kam es nicht. Ihre Bilanz liest sich aber auch so ganz ordentlich: 2015 der WM-Titel und die Wahl zur Sportlerin des Jahres, zwei EM-Siege, sieben deutsche Meisterschaften, das alles nur im Freien. Auch sonst scheute Schwanitz nie das offensive Wort, meist garniert mit einem scheppernden Lachen, wie sie im Rückblick auf ihre Karriere noch einmal beweist.

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