Champions League:Teenager ohne Trauma

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Karrieresprung: An Karim Adeyemi von RB Salzburg findet Bundestrainer Flick Gefallen. (Foto: Thomas Bachun /Gepa/Imago)

Salzburg zieht souverän zum dritten Mal in Serie in die Champions League ein.

Von Felix Haselsteiner, München

Wenn Salzburg in der finalen Runde Champions-League-Qualifikation spielt, ist das für Fußballhistoriker stets eine Gelegenheit, um an Mannschaften wie F91 Düdelingen, HNK Rijeka und Maccabi Haifa zu erinnern. Alle drei Teams waren Teil des elfjährigen Traumas des Salzburger Scheiterns kurz vor der Champions League - ein Trauma, das allerdings mittlerweile endgültig ein historisches ist.

Es war durchaus beeindruckend, auf welch trockene und seriöse Art und Weise sich die Salzburger gegen Bröndby IF durchsetzten: Auf das 2:1 im Hinspiel folgte ein 2:1 im Rückspielt, das auch höher hätte ausfallen können: Salzburg nimmt nun zum dritten Mal in Serie am europäischen Elitewettbewerb teil und wird dort erneut vor allem darauf aus sein, eine Truppe von talentierten jungen Spielern in die internationale Auslage zu stellen. Bei 22,6 Jahren lag der Altersdurchschnitt von Salzburgs Mannschaft im Rückspiel, eingerechnet ist auch der 35-jährige Kapitän Andreas Ulmer. Die Sturmreihe der Salzburger besteht in dieser Saison aus Benjamin Sesko, 18, der das 1:0 auf eine Art und Weise erzielte, dass Parallelen zu Erling Haaland selbst einem ungeübten Fußballbeobachter auffielen, Brendan Aaronson, 20, einem wuschelköpfigen Amerikaner, und nicht zuletzt aus dem hochtalentierten Münchner Karim Adeyemi, 19, der demnächst für die deutsche Nationalmannschaft debütieren dürfte.

Im Fokus steht in dieser Saison aber auch der Nachfolger von Jesse Marsch als Trainer: Matthias Jaissle, 33, einst als Profi bei der TSG Hoffenheim aktiv, gilt als Sprössling der Fußballschule, die Ralf Rangnick in Salzburg initiierte und wird nun - passend zu seiner Mannschaft - einer der jüngsten Champions-League-Trainer aller Zeiten. Und ganz nebenbei rückt mit jeder erfolgreichen Saison und jedem ausgebildeten Talent die Geschichte weiter weg: Die meisten Salzburger Leistungsträger waren noch Kinder, als eine Mannschaft wie Düdelingen ein Stolperstein für Österreichs Meister war.

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