Champions League:Gladbach erkämpft sich gegen City ein Remis

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Lars Stindl sieht nach einem Rempler die gelb-rote Karte. (Foto: dpa)
  • Ein 1:1 gegen Manchester City reicht Borussia Mönchengladbach zur Quualifikation für die K.o.-Phase der Europa League.
  • Pep Guardiola kann dagegen nicht mehr Erster werden, weil der FC Barcelona dank Lionel Messi in Glasgow gewinnt.
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Trotz einen beachtlichen Teilerfolgs gegen Pep Guardiolas Manchester City ist die Champions League für Borussia Mönchengladbach nach der Vorrunde vorbei. Immerhin sicherte sich der Fußball-Bundesligist mit dem 1:1 (1:1) am Mittwoch als Dritter der Gruppe C vorzeitig den Platz in der K.o.-Phase der Europa League. Vor 45 921 Zuschauern brachte Raffael die Gladbacher in der 23. Minute in Führung, David Silva stellte mit seinem Tor kurz vor der Pause schon den Endstand her.

ManCity ist damit als Zweiter hinter dem FC Barcelona sicher im Champions-League-Achtelfinale. Beide Teams beendeten die Partie zu zehnt. Lars Stindl sah ebenso Gelb-Rot (51.) wie Fernandinho (63.).

Nach grauen Wochen in der Bundesliga mit sechs Spielen ohne Sieg konnten sich die Gastgeber in der Königsklasse vom Alltag ablenken. Dabei musste der zuletzt in die Diskussion geratene Coach André Schubert allerdings nicht nur die gesperrten Christoph Kramer und Julian Korb ersetzen, sondern kurzfristig auch Thorgan Hazard. Der Belgier erhielt "aus privaten Gründen" frei, es handle sich um einen traurigen Anlass, hieß es.

Trotz der Ausfälle und der jüngsten Enttäuschungen brachten die Gladbacher das Guardiola-Team zunächst in Verlegenheit. Die Borussen bekamen von den Citizens erstaunlich viel Platz und wenig Gegenwehr in den Zweikämpfen. Es schien fast, als hätten die Gäste den Bundesliga-13. nach dem 4:0-Hinspielsieg etwas unterschätzt.

Die Konsequenz war das Führungstor des ideenreichen Raffael. Stindl hatte sich zuvor mit viel Einsatz Raum verschafft und dem Brasilianer den Ball aufgelegt. Aus 14 Metern ließ Raffael City-Keeper Claudio Bravo keine Abwehrchance.

Erst allmählich erhöhte der Premier-League-Dritte das Tempo, der frühere Bundesliga-Star Kevin De Bruyne zog das Spiel an sich. Nach einem Eckball des Belgiers lenkte Gladbachs Schlussmann Yann Sommer einen Schuss von Ilkay Gündogan gerade noch um den Pfosten (35.).

Auf der Gegenseite rettete Bravo gegen Oscar Wendt, der sich nach einem tollen Solo nicht mit dem 2:0 belohnte (38.). Stattdessen jubelte Manchester. Nachdem Agüero noch an Sommer gescheitert war (45.), glich Silva auf Zuspiel von De Bruyne aus. Von einer schnellen Passfolge der Gäste ließ sich die Abwehr der Hausherren überrumpeln, der Spanier spitzelte die Kugel aus kurzer Distanz ins Netz.

Der nächste Tiefschlag für Schuberts Elf folgte kurz nach der Pause. Der bereits verwarnte Stindl ließ Nicolas Otamendi plump auflaufen und sah dafür vom türkischen Schiedsrichter Cüneyt Cakir Gelb-Rot - hart, aber vertretbar. Zwölf Minuten später war indes auch City dezimiert, weil Fernandinho nach einem taktischen Zupfer gegen Raffael ebenfalls vom Feld musste.

Der Favorit aus Manchester hatte längst die Kontrolle übernommen, kam aber nur selten gefährlich zum Abschluss. De Bruynes Fernschuss, den Sommer parierte (67.), und Silvas Querpass durch den Fünf-Meter-Raum (73.) waren noch die besten Chancen für die Gäste, um als Sieger das Rennen um Platz eins in der Gruppe mit Barcelona bis zum letzten Spieltag offen zu halten. Die Gladbacher hatten nicht mehr viel zuzusetzen und waren am Ende mit dem Remis zufrieden.

Für die Borussia, die als einziger der vier deutschen Vertreter die K.o.-Runde der Champions League verpasste, folgen weitere knüppelharte Wochen. Nach dem Heimspiel gegen die in der Bundesliga noch unbezwungenen Hoffenheimer am Samstag geht es zu Borussia Dortmund, ehe dann der FC Barcelona wartet.

Mit den Weltmeistern Mesut Özil und Shkodran Mustafi in der Startelf hat der FC Arsenal die Tabellenführung in der Champions-League-Gruppe A zwar erfolgreich verteidigt, den vorzeitigen Gruppensieg aber verpasst. Die Mannschaft von Teammanager Arsène Wenger holte gegen Paris St. Germain ein 2:2 (1:1), gab gegen den französischen Serienmeister aber eine zwischenzeitliche Führung aus der Hand. Beide Teams hatten die Qualifikation für das Achtelfinale schon zuvor sicher und machen den Gruppensieg am letzten Spieltag im Fernduell unter sich aus.

Der FC Barcelona ist dagegen sicher Gruppensieger. Das Team von Trainer Luis Enrique gewann bei Celtic Glasgow dank der nächsten Treffer von Lionel Messi (24., 55., Foulelfmeter) 2:0 (1:0) gewann. Torlos endeten die Partien zwischen Ludogorez Rasgrad und dem FC Basel sowie zwischen dem SSC Neapel und Dynamo Kiew.

Benfica Lissabon gab beim türkischen Meister Besiktas Istanbul die sicher geglaubte Achtelfinal-Qualifikation aus der Hand. Trotz einer 3:0-Halbzeitführung reichte es für die Portugiesen nur zu einem 3:3. Goncalo Guedes (10.), Nélson Semedo (25.) und Ljubomir Fejsa (31.) hatten die Gäste scheinbar konfortabel in Führung gebracht, doch Besiktas konterte durch Cenk Tosun (58.), Ricardo Quaresma (83., Handelfmeter) und Vincent Aboubakar (89.).

In London schoss der in der Liga zuletzt geschonte Edinson Cavani (18.) das 1:0 für Paris. Olivier Giroud (45.+1) gelang kurz vor der Pause der Ausgleich, ehe ein Eigentor von PSG-Verteidiger Marco Verratti (60.) die Gunners in Führung brachte. Lucas (77.) gelang noch das verdiente 2:2 für Paris.

Atlético ist nach dem fünften Sieg im fünften Spiel das einzige Team in der Königsklasse, das noch ohne Punktverlust ist. Kevin Gameiro (55.) und Antoine Griezmann (66.) trafen für den spanischen Spitzenklub, der nun sechs Punkte vor dem FC Bayern liegt. Das vermeintliche Endspiel um den Gruppensieg am 6. Dezember in München hat somit nur noch statistischen Wert.

In Glasgow machte Messi nicht nur aufgrund seiner Treffer acht und neun im laufenden Wettbewerb den Unterschied. Der Argentinier leitete auch immer wieder Angriffe ein und war mit seiner starken Übersicht und punktgenauen Pässen der überragende Mann auf dem Platz.

© Sz.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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