Champions League: Einzelkritik Schalke 04:Schnulleralarm auf Schalke

Die Schalker Fans zeigen eine herausragende Leistung, Manuel Jurado gibt den Stehgeiger und Jefferson Farfan führt einen neuen Jubel ein. Schalke 04 in der Einzelkritik.

Philipp Kreutzer, Gelsenkirchen

Champions League: Einzelkritik Schalke 04

Die Schalke-Fans

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(Foto: REUTERS)

Die Schalker Fans zeigen eine herausragende Leistung, Manuel Jurado gibt den Stehgeiger und Jefferson Farfan führt einen neuen Jubel ein. Schalke 04 beim 3:1 im Champions-League-Achtelfinale gegen Valencia in der Einzelkritik. Die Schalke-Fans Ihre Choreografie vor dem Anpfiff galt zwei Schalkern. "Pro Magath" stand auf den weißen DIN-A4-Zetteln, die Tausende in der Nordkurve in die Höhe hielten. Auch Torhüter Manuel Neuer erhielt Sympathiebekundungen. "Manu bleib" lautete die Replik der Schalker Anhänger auf das "Koan Neuer" der Bayern-Fans. Intonierten anfangs einmal etwas zögerlich "Feeeelix Magath!", feierten später nur noch ihre Mannschaft für das Erreichen des Viertelfinals.

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Felix Magath

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

"Nicht verrückt machen lassen, liebe Schalker", hatte der Trainer, der den Klub spätestens im Sommer verlassen muss, die Fans wenige Stunden vor dem Spiel auf seiner Facebook-Seite aufgefordert. Schien auch selbst wie immer in sich zu ruhen. Erhielt kurz vor dem Anpfiff spontanen Szenenapplaus von den teuren Plätzen, als er vor der Haupttribüne entlang spazierte. Bedankte sich artig winkend. Erhob sich während der Partie nach Farfans 1:1 in der 40. Minute zum ersten Mal von der Bank. Der Torschütze klatschte den Coach im Vorbeilaufen ab. Stand beim Schlusspfiff zum zweiten Mal auf und verschwand sofort in den Katakomben.

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Manuel Neuer

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(Foto: dapd)

Schalkes Kapitän demonstrierte einmal mehr eindrucksvoll, weshalb die Fans ihn unbedingt behalten wollen. Beim 0:1 noch machtlos, in der zweiten Hälfte klasse, als er gegen den allein auf ihn zulaufenden Aduriz lange stehen blieb und dessen Schuss über das Tor lenkte. Ruhig, souverän - ein Garant für den Sieg.

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Atsuto Uchida

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(Foto: REUTERS)

Schalkes Rechtsverteidiger ist erst 22, sah aber in einigen Szenen gegen die gewitzt angreifenden Spanier ziemlich alt aus. Erhärtete den Verdacht fehlender Form mit einigen ungenauen Pässen und Flanken. Ohne Einfluss auf die Offensive.

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Benedikt Höwedes

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(Foto: dapd)

Gegen die beweglichen Mata und Aduriz hatte Schalkes Innenverteidiger keinen leichten Stand. Offenbarte gelegentlich ein verbesserungswürdiges Stellungsspiel, mühte sich aber nach Kräften, dieses Defizit mit Kampfgeist wettzumachen. Eroberte so manchen schon verloren geglaubten Ball, stand mit fortschreitender Spieldauer immer besser.

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Christoph Metzelder

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(Foto: REUTERS)

Sonderlich viel schienen ihm seine Spanischkenntnisse, die er einst bei Real Madrid erworben hatte, nicht zu helfen. Auch der zweite Schalker Innenverteidiger erahnte mehrfach nicht, was Valencias Angreifer verabredet hatten und kam so gelegentlich zu spät. Das blieb allerdings ohne Folgen, weil die Spanier wenig aus den sich bietenden Räumen machten.

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Sergio Escudero

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(Foto: dpa)

In seinem erst vierten Pflichtspiel für Schalke unternahm Schalkes spanischer Linksverteidiger zunächst ein paar muntere Offensivausflüge. Ließ das aber schon bald lieber sein, als er bemerkte, dass Saltor und Joaquin genau darauf nur gewartet hatten. Verteidigte anschließend solide und ließ auf seiner Seite nichts zu.

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Peer Kluge

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Sechser zeigte wie im Hinspiel eine starke Leistung. War als einziger Schalker Mittelfeldspieler in der Lage, die Ballstaffetten der wuseligen Spanier wenigstens gelegentlich zu bremsen. Tat das mit großem Laufpensum, Aggressivität und Köpfchen. Spielte zudem einige sinnvolle Pässe nach vorn. Erhielt bei seiner Auswechslung in der 82. Minute standing ovations der Schalker Zuschauer.

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Joel Matip

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(Foto: REUTERS)

Hatte anders als sein Nebenmann Kluge große Schwierigkeiten, überhaupt ins Spiel zu kommen. Seinen langen Gliedmaßen schlackerten nicht nur vor dem 0:1 hilflos zwischen den feinmotorischen Spaniern auf und ab. Körperkontakt vermochte der Schalker nur selten herzustellen. Am Spiel nach vorn genauso unbeteiligt, in der 60. Minute mit seiner Auswechslung erlöst.

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Jefferson Farfan

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(Foto: dpa)

Gewohnt emsig und viel unterwegs. Effizient aber erst, als der Ball ruhte. Demonstrierte mit seinem Freistoßtreffer in den Winkel zum 1:1 seine individuelle Klasse. Vergab in der Nachspielzeit zunächst eine schöne Chance, erlöste Schalke dann mit dem 3:1. Ließ seinen Torjubel mit Daumen im Mund folgen - Schnulleralarm auf Schalke!

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José Manuel Jurado

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(Foto: REUTERS)

Bei den Schalker Fans hat der Spanier nicht allzu viel Kredit. Meistens ist schon bald ein ungeduldiges Stöhnen von den Rängen zu vernehmen, wenn er an den Ball kommt. Lieferte den Anhängern gegen Valencia keine Anhaltspunkte, ihre Sichtweise zu überdenken. Mehr Stehgeiger als Regisseur. In der 76. Minute gegen Draxler ausgewechselt.

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Raúl

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(Foto: dpa)

Bestritt gegen Valencia sein 140. Spiel in der Champions League und ist damit jetzt alleiniger Rekordhalter vor Paolo Maldini. Seine Torstatistik indes - Raul liegt mit 71 Toren in europäischen Wettbewerben ganz vorn - vermochte er nicht auszubauen. Lauf- und einsatzfreudig wie immer, aber diesmal ohne jene außergewöhnlichen Momente, die man von ihm kennt.

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Mario Gavranovic

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hätte Schalke in seinem ersten Champions-League-Spiel nach 14 Minuten in Führung bringen können. Doch sein Kopfball nach Flanke von Jurado war zu unplatziert, Valencias Keeper Guaita hatte keine Mühe, den Ball zu fangen. Holte den Freistoß, der zum 1:1 führte, mit einem geschickten Dribbling heraus, krönte seine vor allem kämpferisch richtig gute Vorstellung mit dem Billardtor zum 2:1. Verpasste die Entscheidung, als er zehn Minuten vor dem Ende den Pfosten und in der Nachspielzeit die Latte traf, statt das 3:1 zu erzielen.

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Die Einwechselspieler

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(Foto: dpa)

Kyriakos Papadopoulos: Kam in der 60. Minute für Matip. Näher dran am Gegner und zudem mit einigen brauchbaren Pässen nach vorn. Julian Draxler: Nach dem 2:1 war klar, dass es keine Verlängerung geben würde, und damit stand auch einem Einsatz des erst 17-jährigen Draxler nichts im Weg. Nach 23 Uhr darf er nämlich laut Jugendarbeitsschutzgesetz nicht Fußball spielen. Kam in der 76. Minute für Jurado, und spielte bis exakt 22.37 Uhr. Dann nämlich war die Partie beendet. Hans Sarpei: Übernahm nach 81 Minuten für Kluge, half die Führung über die Zeit zu bringen.

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