BVB in der Einzelkritik:Nur Hummels hält einigermaßen dagegen

Doch dem BVB-Verteidiger unterläuft am Ende ein Eigentor. Jadon Sancho humpelt vom Spielfeld und Julian Brandt versteckt sich. Der BVB in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus

Roman Bürki

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(Foto: Matthias Balk/dpa)

Der letzte Auftritt in München dürfte für Roman Bürki eine traumatische Erfahrung gewesen sein, der Schweizer Keeper war mit fünf Gegentreffern noch gut bedient. Auch dieses Mal stand Bürki wieder wesentlich öfter im Mittelpunkt, als ihm das lieb gewesen sein wird. Dortmunds Torhüter machte es gut, was man von seinen Vorderleuten nun wirklich nicht behaupten durfte. Der Torhüter war bester Dortmunder - das sagt eigentlich alles.

Achraf Hakimi

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(Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

"Flugzeug auf zwei Beinen", so hat die spanische Sportzeitung Marca Achraf Hakimi mal genannt. Gegen Inter Mailand startete der marokkanische Jet mit zwei Toren durch, in München wurde er weiter nach hinten beordert, um Kingsley Coman mit seiner Schnelligkeit zu bearbeiten. Doch das Flugzeug blieb auf der Startbahn stecken, Hakimi hatte massive Probleme mit Coman, nach vorne lief auch nicht viel.

Manuel Akanji

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(Foto: Andreas Gebert/Reuters)

Manuel Akanji ist unter die Schriftsteller gegangen. In einem Blog namens "Akanjis Revier" für das Nachrichtenportal Watson.ch erklärt der Schweizer, wie es ihm gelingt, Woche für Woche mental und körperlich für Topspiele bereit zu sein. Demnächst kann er auch mal darüber schreiben, wie es sich anfühlt, im Topspiel überfordert zu sein. Beim 1:0 von Lewandowski war Akanji nicht im Zentrum zu sehen, auch sonst war er weitgehend überfordert.

Mats Hummels

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(Foto: Christof Stache/AFP)

Neulich berichtete Mats Hummels, man habe vor dem letzten deutschen Classico in München bereits im Spielertunnel gespürt, dass der Gegner keine Chance habe. Da trug der Weltmeister noch das rote Trikot, die BVB-Bosse haben ihn auch deshalb zurück ins Revier geholt, um den Dortmunder "Hose-voll-Faktor" zu verringern. Tatsächlich tat Hummels viel, um seine Mitspieler mitzureißen, war der einzige Feldspieler, der einigermaßen dagegenhielt, doch den Untergang konnte er nicht aufhalten. Am Ende unterlief ihm auch noch ein Eigentor.

Nico Schulz

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(Foto: Matthias Balk/dpa)

So richtig durchgestartet ist Nico Schulz in Dortmund noch nicht, dennoch bekam der Nationalspieler von Lucien Favre erneut den Vorzug vor dem spielstärkeren Raphael Guerreiro, weil ihm der Trainer offenbar zutraute, die Kreise von Serge Gnabry wirkungsvoller einengen zu können. De facto war Schulz mit seinem Gegenspieler reichlich überfordert.

Axel Witsel

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(Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Das mit den Eiern ist ja längst in die Sprache der Fußballer eingegangen, seit Oliver Kahn diese Metapher gebraucht hat. Zuletzt machte auch Axel Witsel davon Gebrauch, als er fehlende Eier beim letzten Dortmunder Auftritt in München anmahnte. Viel besser wurde es nicht, Witsel ließ sich von Kimmich und Goretzka immer wieder den Schneid abkaufen, sein Zweikampfverhalten reichte nicht.

Julian Weigl

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(Foto: Christof Stache/AFP)

Als BVB-Sportdirektor Michael Zorc im Vorfeld des Gipfels vehement "Männerfußball" einforderte, der von "echten Kerlen" gespielt wird, hat er bestimmt auch Julian Weigl gemeint, der im defensiven Mittelfeld eine gepflegte Kugel spielt, aber nicht so gerne dazwischenhaut. Schade eigentlich, denn dieses Element fehlte der Borussia mal wieder. Da wäre Delaney wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen.

Julian Brandt

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(Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Blieb von einem Einsatz in der Sturmspitze verschont und durfte in Abwesenheit von Kapitän Marco Reus auf seiner Lieblingsposition hinter den Spitzen ran, wo Brandt sich fast bis zur Unkenntlichkeit versteckte. Kaum ein Pass kam an, es fehlte in einer Offensive ohne jegliche Torgefahr alles, was eine gute Leistung ausmacht.

Jadon Sancho

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(Foto: Matthias Balk/dpa)

Dortmunds europaweit begehrtes Edeltalent konnte in München auflaufen, obwohl er vier Tage zuvor gegen Inter Mailand mit einer Oberschenkelzerrung raus musste. Ihn zu bringen, war ein Fehler, der Engländer wirkte nicht fit, gewann kaum einen Zweikampf, nach 35 Minuten war das Experiment beendet und Sancho humpelte raus.

Thorgan Hazard

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(Foto: Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Nach der ersten Halbzeit gegen Mailand hätte man Thorgan Hazard am liebsten tröstend in den Arm genommen, so vehement war er an Inters Abwehrhaudegen Diego Godin abgeprallt. Doch Hazard strampelte sich in der zweiten Hälfte frei. In München war davon allerdings nicht viel zu sehen, Hazard rannte sich immer wieder fest.

Mario Götze

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(Foto: Christof Stache/AFP)

Mario Götze kehrte mal wieder nach München zurück, als falsche Neun, so nennen das die Fußballer, wenn ein Spieler keine richtige Sturmspitze gibt. Die Spitze Götze war in München eine stumpfe Waffe, es fehlten die Läufe in die Tiefe. Wie will man den Gegner in ernsthafte Gefahr bringen, wenn man den Strafraum nicht besetzt? Nach einer Stunde war Schluss.

Raphael Guerreiro

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(Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Der portugiesische Europameister steht beim BVB für Spielkultur und schönes Spiel. Kam nach etwas mehr als einer halben Stunde für den angeschlagenen Sancho. Hätte in der Theorie das komplett erlahmte Kombinationsspiel eventuell anschieben können. In der herbstlichen Dortmunder Wirklichkeit vermochte auch Guerreiro kaum etwas zu bewirken.

Marco Reus

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(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Auch Marco Reus durfte noch eine halbe Stunde mitmachen, es wäre vom angeschlagenen Kapitän allerdings ein wenig zu viel verlangt gewesen, ein Schiff in den Hafen zu manövrieren, das längst im Sinken begriffen war.

Paco Alcácer

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(Foto: Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Wie wichtig Paco Alcácer für die Statik um Dortmunder Spiel ist, zeigte der Spanier, als er gegen Inter ins Spiel kam und mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich vorbereitete. Der Mann ist nicht nur eminent torgefährlich, er schafft auch Räume, in die seine schnellen Nebenleute stoßen können. In München kam Alcácer jedoch erst, als die Dinge für seinen Arbeitgeber kaum noch zu reparieren waren, immerhin hatte er in der 70. Minute die erste und einzige gefährliche Toraktion.

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