Neuer Coach des VfL:Nachwuchstrainer Butscher übernimmt in Bochum

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War schon einmal Interimstrainer in Bochum: Heiko Butscher, einst selbst Fußballprofi. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Nach der Entlassung von Trainer Thomas Letsch springt beim Ruhrpottklub wieder mal ein alter Bekannter ein: Heiko Butscher hat die Bochumer Profis schon mehrfach kurzzeitig betreut - ein prominenter Österreicher sagt dem VfL dagegen ab.

Für Peter Stöger war die Sache zu kurzfristig, auch Stefan Kuntz zieht es nicht zurück ins Ruhrgebiet. Stattdessen soll die interne Lösung Heiko Butscher den VfL Bochum vor dem Abstieg aus der Bundesliga retten. Diese Entscheidung bestätigte der Verein am Dienstagnachmittag - einen Tag nach der Entlassung von Cheftrainer Thomas Letsch. Es ist bereits das vierte Mal, dass Butscher übergangsweise beim VfL das Traineramt übernimmt. Bereits am Dienstagnachmittag leitet er erstmals wieder das Training "anne Castroper".

"Er kennt den VfL, er kennt die Situation beim VfL und hat bewiesen, sofort eine Mannschaft inhaltlich und emotional zu erreichen", sagte Geschäftsführer Patrick Fabian. Sportdirektor Marc Lettau ergänzte: "Heiko ist ein VfLer durch und durch." Butscher war schon 2018, 2019 und 2022 kurzzeitig als Interimstrainer eingesprungen. Zuletzt hatte der ehemalige Innenverteidiger den VfL im letzten Spiel vor der Verpflichtung von Letsch im September 2022 betreut und für den ersten Punktgewinn des damaligen Tabellenletzten gesorgt (1:1 gegen Köln).

Jetzt will Butscher die Aufgabe mit großem Teamgeist angehen. "Uns ist allen klar: Es geht nur gemeinsam. Als Team, als Einheit, zusammen mit unseren Fans", sagte der 43-Jährige bei seinem neuerlichen Amtsantritt. Schon 2022 wurde zunächst über ein dauerhaftes Engagement des unaufgeregten Allgäuers spekuliert, ehe die VfL-Verantwortlichen Letsch aus dem Hut zauberten. Doch so plötzlich, wie der 55-Jährige in Bochum aufschlug, ist er nun wieder weg.

Beim mittlerweile wieder stark abstiegsbedrohten VfL fehlte Letsch nach sechs sieglosen Spielen und dem Absturz auf Rang 15 die Rückendeckung, am Montag war seine Zeit in Bochum beendet. Zunächst waren als Nachfolger prominente Namen wie der frühere Bochum-Torjäger Kuntz und der ehemalige Köln- und Dortmund-Trainer Stöger gehandelt worden. Stöger hatte am Montagabend Kontakt zum VfL bestätigt. Die Aufgabe wäre "interessant" gewesen, "aber es war zu kurzfristig", sagte der Österreicher, der in seiner Heimat beim Zweitligisten Admira Wacker Mödling als Sportdirektor unter Vertrag steht, bei Sky.

Die heikle Aufgabe tritt nun Butscher an, der dieses Mal für mindestens sechs Spiele in der Verantwortung stehen soll. Drei Punkte trennen die Bochumer im Endspurt der Saison von Mainz 05 auf dem Relegationsplatz 16, aus den drei Schlüsselspielen gegen die Mainzer sowie die Schlusslichter Darmstadt und Köln holte Bochum zuletzt nur einen Punkt. Auch wenn Butscher eher Notlösung als Wunschkandidat ist, ist die Wahl durchaus naheliegend.

Er kennt Verein und Umfeld bestens, unterschrieb dort 2005 seinen ersten Profivertrag und ist seit seinem Karriereende 2015 (ebenfalls in Bochum) in verschiedenen Positionen im Einsatz - zuletzt als Sportlicher Leiter der Jugendabteilung sowie Trainer der U19. Sein Comeback auf der Bank wird Butscher am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Liveticker SZ.de) geben, dann kommt der 1. FC Heidenheim ins Bochumer Ruhrstadion.

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