Bundesliga:Handelfmeter rettet Schalke einen Punkt

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Pure Ekstase: Dank des verwandelten Handelfmeters von Marius Bülter in der Nachspielzeit ging Schalke beim ersten Heimspiel nach dem Aufstieg nicht als Verlierer vom Platz, (Foto: Thilo Schmuelgen/Reuters)

Im ersten Heimspiel nach dem Aufstieg spielen die Königsblauen eine engagierte erste Hälfte und führen verdient. Dann dreht Gladbach die Partie - bevor sich kurz vor Schluss der Videoschiedsrichter einschaltet.

Ein Elfmetertor von Marius Bülter hat dem FC Schalke 04 beim Heim-Debüt nach der Erstliga-Rückkehr immerhin noch einen Punkt gegen Borussia Mönchengladbach gerettet. Das 2:2 (1:1) in der Nachspielzeit (90.+3) am Samstagabend sorgte noch für ein kleine blau-weiße Sommerparty.

In der ausverkauften Arena hatte es zuvor erst nach einem erneut ganz bitteren Spiel für Schalke ausgesehen. Jonas Hofmann (72.) und Marcus Thuram (78.) hatten die Partie zugunsten der lange enttäuschenden Borussia gedreht. Rordrigo Zalazar (29.) hatte die Führung Schalkes besorgt. Für Schalker Ektase sorgt dann Bülters verwandelter Handelfmeter, den Schiedsrichter Sven Jablonski erst nach einem Hinweis des Videoschiedsrichters gegeben hatte.

Trotz des 1:3 zum Liga-Auftakt am vergangenen Wochenende beim 1. FC Köln war die Euphorie bei den Schalkern nach dem Aufstieg schon vor dem ersten Heimspiel der Saison deutlich zu spüren. 62 261 Zuschauer - darunter auch rund 7000 Gladbach-Fans - sorgten bei heißem Sommerwetter mit Temperaturen weit über 30 Grad für einen stimmungsvollen Rahmen. "Da bekommt man schon ein bisschen Pipi in den Augen, weil man angefixt ist. Geiler geht es ja gar nicht", sagte Schalkes Trainer Frank Kramer kurz vor dem Anpfiff bei Sky. Mit einer gewaltigen blau-weißen Choreografie machte die Nordkurve die Königsblauen noch einmal richtig heiß. Das wirkte.

Von Beginn an gaben die im Vergleich mit den Borussen spielerisch limitierteren Hausherren Vollgas. Schalkes Profis waren bissig, kämpften um jeden Zentimeter und stresste die um Struktur bemühten Gladbacher. Den eigentlich auf Ballbesitz ausgerichteten Borussen taten sich schwer, immer wieder verließen sie allzu früh die von Farke vorgegebene Linie. Nach einigen gefährlichen Offensivaktionen zu Beginn des Spiels ging der Revierclub nach einer knappen halben Stunden nicht unverdient in Führung. Ein satter Weitschuss von Zalazar schlug unerreichbar für Gladbachs Torhüter Yann Sommer in dessen rechten unteren Ecke ein.

Gladbach kommt mit kämpferischem Schalker Spiel nicht zurecht

Die Gladbacher, die in der Vorbereitung und in den ersten beidem Pflichtspielen unter ihrem neuen Trainer noch ungeschlagen waren, reagierte überrascht und geschockt auf den unerwarteten Rückschlag. Im Vergleich zum souveränen 3:1 am ersten Spieltag gegen eine allerdings auch mitspielenden TSG Hoffenheim waren die Rheinländer nicht wiederzuerkennen. Mit dem mehr auf Zerstörung und Kampf ausgerichteten Spiel Schalkes hatte die uninspirierte Farke-Elf deutlich mehr Probleme. Ohne den nach wie vor verletzten Kapitän Lars Stindl hatte auch Nationalspieler Florian Neuhaus als dessen Vertreter hinter den Spitzen einen ganz schwachen Auftritt.

Nach dem Wechsel wurde Gladbach noch spielbestimmender, hatte aber weiterhin große Probleme, zwingende Chancen zu kreieren. Insgesamt wurden die Hausherren nun aber weiter in die Defensive gedrückt. Gefährlich wurde Schalke kaum noch. Hofmann arbeitete den Ausgleich nach gut 70 Minuten förmlich ins Tor. Kurz darauf traf Thuram nach einer unsicheren Aktion des königsblauen Torhüters Alexander Schwolow - doch den Schlusspunkt setzte Schalkes Bülter.

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