Bundesliga-Tabellenführer BVB:Schludrig, aber erfolgreich

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Pierre-Emerick Aubameyang traf auch gegen Berlin - sein Torjubel war entsprechend ausgefallen. (Foto: AFP)
  • Borussia Dortmund versiebt beim 3:1 gegen Hertha BSC Chancen für ein ganzes Fußballerleben.
  • Dass es trotzdem zum Sieg reicht, liegt an der neuen Wucht des Teams.
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Mit einer starken Vorstellung und der imponierenden Startserie von neun Punkten und 11:1 Toren hat Borussia Dortmund am dritten Spieltag der Bundesliga wieder die Tabellenführung vom FC Bayern übernommen. Gegen Hertha BSC feierten die Westfalen mit dem 3:1 (1:0) unter ihrem neuen Trainer Thomas Tuchel zudem den achten Sieg im achten Pflichtspiel.

Weltmeister Mats Hummels (27.) sorgte bei hochsommerlichen Temperaturen - auf dem Rasen wurden 43 Grad gemessen - für den Führungstreffer vor der Pause, bevor Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem dritten Saisontor (51.) alles klar machte. Nach einer Unkonzentriertheit in der Defensive kassierte der BVB durch den eingewechselten Salomon Kalou (78.) den ersten Liga-Gegentreffer der Saison. Adrian Ramos (90.+3) beseitigte die letzten Zweifel.

"Das Schwierige war, das Tempo hochzuhalten. Es war nicht so ein gutes Spiel von uns, aber wir haben es gewonnen", sagte Hummels bei Sky: "Wir hätten es früher entscheiden können, es war ärgerlich, dass wir noch in Bedrängnis geraten sind. Aber wir waren ein bisschen platt heute." Hertha-Trainer Pal Dardai meinte: "Die ersten 20 Minuten waren gut. Dann haben wir aus dem Nichts ein Tor kassiert. Wir haben die Räume geöffnet, und Dortmund hat verdient gewonnen. Wenn sie alle Chancen reingemacht hätten, wäre es schlimm geworden."

Von Beginn an zogen sich die Berliner vor 80.500 Zuschauern an ihren eigenen Strafraum zurück, während der BVB geduldig nach Räumen für seine schnellen Kombinationen suchte. Doch beinahe wäre der Schuss nach hinten losgegangen. Beim ersten Konter der Hertha hatte Genki Haraguchi (15.) den Führungstreffer auf dem Fuß, doch Hummels konnte im letzten Moment klären. Tuchel nutzte gleich die erste Trinkpause für taktische Korrekturen.

Drei Minuten später leistete Shinji Kagawa mit einer präzisen Flanke die Vorarbeit zum Kopftreffer von Hummels. Durch ständige Spielverlagerungen der Borussen ergaben sich zunehmend Lücken in der Hertha-Abwehr. Es war sicherlich der drückenden Hitze geschuldet, dass die Westfalen drei Tage nach dem Play-off-Spiel zur Europa-League gegen Odds BK (7:2) nicht wie gewohnt energisch nachsetzten, zumal ihnen ihre derzeitige Effektivität in der Offensive mit dem 1:0 in die Karten spielte.

Nach dem Wechsel legten die Borussen einen Gang zu, die Folge waren Chancen fast im Minutentakt. Zunächst rutschte Marco Reus im Torraum an einem Ball vorbei, bevor Aubameyang auf Vorlage von Nationalspieler Matthias Ginter, der auf der Position des rechten Verteidigers erneut überzeugte, mit dem 2:0 endgültig das Eis brach. Die Berliner schienen vor der spielerischen Dominanz und den individuellen Qualitäten der Schwarz-Gelben zu kapitulieren und nur noch den Schaden in Grenzen halten zu wollen.

Bei den meist harmlosen Bemühungen der Gäste boten sich den Dortmundern einige Konterchancen, doch mangelte es in der Schlussphase an den nötigen Konzentration, um das Ergebnis noch höher zu schrauben. Neben dem Torschützen Hummels ragte beim BVB Kagawa heraus, aufseiten der Berliner vermochten allenfalls Johannes van den Bergh und Fabian Lustenberger zu gefallen.

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