Schalke 04:"Ein bisschen doof angestellt"

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Bastian Oczipka ist enttäuscht über das Unentschieden seiner Mannschaft gegen Paderborn. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
  • Schalke 04 spielt gegen Aufsteiger Paderborn nur 1:1 und fällt in der Tabelle zurück.
  • "Ich bin enttäuscht, aber es ist gut, wenn man weiß, woran etwas liegt", sagt Trainer Wagner: "Wir haben personelle Schwierigkeiten, da kommt momentan einiges zusammen."
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Von Ulrich Hartmann, Gelsenkirchen

Der kleine Simon hatte am Samstag Geburtstag. Dazu hätte er sich gewünscht, dass sein FC Schalke 04 den SC Paderborn mit 5:0 weghaut. Das hat man in der Pause des Spiels erfahren, als die Grüße und Wünsche von Simon und anderen Fans auf dem großen Videowürfel unter dem Stadiondach gezeigt wurden. In dieser Pause hat es 0:0 gestanden, die Fans hatten ihre Schalker mit Pfiffen in die Kabine begleitet. Simon bekam seinen Geburtstagswunsch nicht mal annähernd erfüllt.

Simon saß nach dem Spiel nicht mit in der Pressekonferenz, man weiß also nicht, was er zum 1:1- Endergebnis gegen Paderborn gesagt hat. Schalkes Trainer David Wagner trug es mit Fassung, weil seine Mannschaft vier Tage zuvor ein Pokalspiel mit Verlängerung bestritten hatte und weil ihm fünf relevante Spieler längerfristig fehlen. "Ich bin enttäuscht, aber es ist gut, wenn man weiß, woran etwas liegt", sagte Wagner: "Wir haben personelle Schwierigkeiten, da kommt momentan einiges zusammen, und das ist ein bisschen doof."

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Weil Orkantief "Sabine" aufzieht, kann die sichere Abreise der Fans nicht gewährleistet werden. In England darf Manchester City ebenfalls nicht spielen.

Am Samstag verletzte sich auch noch sein Innenverteidiger Ozan Kabak. "Wir müssen Lösungen suchen", sagte Wagner über die nächsten Tage. Über das 1:1 gegen Paderborn sagte der Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf: "Wir waren ein bisschen müde vom Pokalspiel, aber wir haben uns auch ein bisschen doof angestellt."

Schalke verpasst es, den Anschluss an die Champions-League-Plätze zu wahren

Nach dem Rassismus-Eklat am Dienstag, als Zuschauer in Gelsenkirchen den Berliner Jordan Torunarigha mit Affenlauten bedacht hatten, warb Schalke unter dem Motto "#stehtauf" für mehr Toleranz, Vielfalt und Integration. Das Spiel gegen Paderborn war atmosphärisch auf ganz andere Art und Weise ein guter Test, denn gegen den Aufsteiger haben die Fans etablierter Bundesligisten erfahrungsgemäß sehr wenig Geduld mit ihrer Mannschaft. Und so gab es schon während der ersten Halbzeit gelegentliche Pfiffe aus Schalker Fanblöcken.

Paderborn war die bessere Mannschaft, nach einer halben Stunde betrug das Eckenverhältnis 5:1 zu ihren Gunsten und als der Schalker Torwart Alexander Nübel in der 34. Minute einmal gar nicht wusste, wohin mit dem Ball, weil sich kein Mitspieler überzeugend anbot, da gab es wütende Reaktionen von jener Tribüne, auf der die Ultras stehen. Beim Pausenpfiff ertönten Pfiffe aus allen Himmelsrichtungen.

Nach der Pause wurden die Schalker ein bisschen bemühter. Der eingewechselte Ahmed Kutucu erzielte in der 64. Minute das schmeichelhafte 1:0, aber anschließend hielten die Schalker es nicht für nötig, sich auch noch um das 2:0 zu bemühen. Das wurde bestraft. In der 81. Minute traf Klaus Gjasula nach Paderborns achter Ecke per Kopf zum verdienten 1:1. "Eine super Leistung", sagte Gjasula über die Mannschaft. "Wir hätten gewinnen müssen", sagte der Sportdirektor Martin Przondziono. Schalke versäumte, den Anschluss an die Champions-League-Plätze zu wahren, während die Paderborner als Tabellenletzter an Bremen und Düsseldorf dranbleiben und Chancen auf den Klassenerhalt aufrecht erhalten.

© SZ vom 09.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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