Bundesliga:Randale bei Dortmund gegen Leipzig: 56 Tatverdächtige identifiziert

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Auseinandersetzungen beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig - vor und im Stadion (Foto: dpa)

Nach den Ausschreitungen im Februar werden zudem 156 Strafverfahren eingeleitet. Marcel Kittel gewinnt die nächste Etappe. Matthias Sammer kritisiert die offene Sportdirektor-Stelle beim FC Bayern.

Bundesliga, Randale: Nach den schweren Ausschreitungen vor dem Fußball-Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig am 4. Februar hat die Staatsanwaltschaft Dortmund 156 Strafverfahren eingeleitet. Bislang sind nach Informationen der ARD-Radio-Recherche Sport (Mittwoch) 56 Tatverdächtige identifiziert. Elmar Pleus, der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft, bestätigte diese Zahlen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Es sei ein Problem, dass den ermittelnden Beamten zu wenig Video- und Beweismaterial vorliege, teilte das ARD-Team mit. Die Mehrzahl der Strafverfahren beziehe sich auf Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung und Raub. Bei den 56 Tatverdächtigen sei noch nicht klar, ob das Beweismaterial für eine Verurteilung ausreiche. Die Zahl der Tatverdächtigen wertet die Dortmunder Polizei aber durchaus als Erfolg.Fans von RB Leipzig waren damals auf dem Weg in das Dortmunder Stadion mit Steinen und Dosen beworfen worden. Es hatte zahlreiche Verletzte gegeben. Borussia Dortmund hatte eine extreme Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Dortmunder Anhängerschaft gegenüber den Gästen festgestellt. Auch kleine Kinder, Frauen oder Familien waren seinerzeit von den gewalttätigen Übergriffen betroffen.

Tour de France: Marcel Kittel hat sich bei der 104. Tour de France seinen fünften Etappensieg gesichert und den deutschen Rekord auf 14 Tagessiege geschraubt. Nach 203,5 Kilometern war der 29 Jahre alte Erfurter am Mittwoch im Ziel der 11. Etappe in Pau am Fuße der Pyrenäen wieder nicht zu schlagen. Der Träger des Grünen Trikots verwies den Niederländer Dylan van Groenewegen auf den zweiten Platz. Chris Froome verteidigte sein Gelbes Trikot mit 18 Sekunden Vorsprung vor dem Italiener Fabio Aru einen Tag vor der ersten Pyrenäen-Etappe ohne große Mühe. Der zweimalige Toursieger Alberto Contador stürzte.

Speerwurf: Mit einem grandiosen Rekordwurf beim Meeting in Luzern ist Johannes Vetter zum zweitbesten Speerwerfer der Leichtathletik-Geschichte avanciert. Zwei Tage nach seinem Erfolg bei den deutschen Meisterschaften in Erfurt gewann der 24-Jährige aus Offenburg am Dienstagabend sensationell mit 94,44 Metern und nahm Thomas Röhler den deutschen Rekord (93,90) ab.

Der Olympia-Vierte Vetter ist damit der zweitbeste Speerwerfer hinter Weltrekordler Jan Zelezny (98,48 Meter) aus Tschechien. Bei seinen sechs Versuchen flog der Speer viermal über 90 Meter. Diese im Speerwurf immer noch bedeutsame Marke übertraf Vetter nun zum ersten Mal in seiner Karriere.

Röhler musste sich seinem Kumpel Vetter damit bereits zum vierten Mal in dieser Saison geschlagen geben - und diesmal so klar wie noch nie: Mit 89,45 Metern wurde der Jenaer Zweiter. Die beiden Deutschen bleiben damit die Goldkandidaten für die Weltmeisterschaften im August in London.

Fußball, FC Bayern: Ex-Vorstand Matthias Sammer glaubt, dass der FC Bayern mit einem Sportdirektor in der vergangenen Saison wohl erfolgreicher gewesen wäre. "Die Mannschaft wirkte in gewissen Phasen nicht stabil oder geschlossen. Da muss sich der FC Bayern hinterfragen", sagte Sammer der Sport-Bild: "Da kann es im Alltag für Spieler und Trainer hilfreich sein, wenn jemand vorhanden ist, der kleine Hinweise gibt."

Sammer hält die Position des Sportdirektors, die er von 2012 bis 2016 selbst bei den Bayern ausgefüllt hat, für "unverzichtbar". Weltmeister Philipp Lahm, der sich mit den Münchner Bossen nicht auf eine Zusammenarbeit einigen konnte, "wäre eine Top-Lösung" gewesen, so Sammer: "Beide Seiten müssen sich fragen, warum es nicht geklappt hat."

Alexander Zverev in Wimbledon
:"Ich will endlich solche Spiele gewinnen"

Nach der knappen Niederlage erhält Alexander Zverev in Wimbledon viel Lob. Der deutsche Tennisspieler allerdings ist genervt - und verliert langsam die Geduld.

Von Matthias Schmid

Fußball, Borussia Dortmund: Peter Bosz ist mit einer peinlichen Niederlage in sein Traineramt bei Borussia Dortmund gestartet. Im Testspiel beim Viertligisten RW Essen unterlag das Team des Tuchel-Nachfolgers mit 2:3 (1:2). Am fünften Tag der Vorbereitung auf die neue Saison offenbarte der Bundesligist viele spielerische Mängel. Auch die Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang (30.) und Ousmane Dembélé (63./Handelfmeter) konnten die Blamage nicht abwenden. Vor 13 500 Zuschauern im Stadion Essen sorgten Benjamin Baier (3./40. Minute) und Marcel Platzek (61.) am Dienstag für den Sieg des konterstarken Außenseiters.

Bosz nutzte den Test, um allen Profis des mitgereisten 22er-Kaders Spielpraxis zu gewähren. Dazu gehörten auch die Neuzugänge Ömer Toprak und Dan-Axel Zagadou. Nicht im Kader stand Rekonvalsezent Mario Götze. Der an einer Stoffwechselstörung erkrankte Weltmeister hatte die bisherigen Trainingseinheiten zwar ohne Probleme überstanden, soll nach fünfmonatiger Zwangspause aber behutsam aufgebaut werden.Am Donnerstag bricht die Borussia zu einer rund einwöchigen Reise nach China und Japan auf. Dort stehen Spiele gegen Urawa Reds Diamonds und AC Mailand an.

Olympische Spiele, IOC: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Doppelvergabe der Olympischen Sommerspiele 2024 und 2028 beschlossen. Auf einer Sitzung in Lausanne sprach sich die Vollversammlung für die Änderung des Bewerbungsverfahrens aus. Damit werden die beiden einzig verbliebenen Kandidaten für 2024, Paris und Los Angeles, Gastgeber der Spiele 2024 und 2028. Nur über die Reihenfolge müssen sich die Städte noch einigen.

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