Bundesliga:Mainz und Sportvorstand Schröder trennen sich

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Rouven Schröder ist nicht mehr Sportvorstand bei Mainz 05. (Foto: imago images/Martin Hoffmann)

Als möglicher Nachfolger kommt Ex-Manager Christian Heidel infrage, er erbittet sich Bedenkzeit. Linus Straßer glänzt beim Slalom in Madonna di Campiglio.

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Bundesliga, Mainz 05: Sportvorstand Rouven Schröder und der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 gehen getrennte Wege. Der 45-Jährige einigte sich mit den Mainzern auf eine vorzeitige Beendigung seines bis 2024 datierten Vertrages. Das teilte der Klub am Dienstagabend mit.

"Die Entscheidung, den Verein zu verlassen, ist mir nicht leicht gefallen. Mainz 05, der Verein, die Mannschaft, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Stadt sind mir in den vergangenen Jahren ans Herz gewachsen, das legt man nicht so einfach ab", sagte Schröder: "Allerdings muss ich für meine Arbeit und für meinen Einsatz zu 100 Prozent hinter dem stehen, was ich mache. Ich hatte nun das Gefühl, dass es für den Verein und für mich besser ist, den Weg frei zu machen, so dass sich Mainz 05 insgesamt neu aufstellen kann."

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Ob Ex-Manager Christian Heidel zurückkehrt, ist derweil offen. Heidel sollte als zusätzliches Mitglied neben Stefan Hofmann, Rouven Schröder und Jan Lehmann in den Vorstand rücken. Heidel hat sich aufgrund der aktuellen Entwicklung nun Bedenkzeit erbeten.

Unklar ist auch weiterhin die Zukunft von Trainer Jan-Moritz Lichte (40) vor dem Pokalspiel gegen den Zweitligisten VfL Bochum (Mittwoch, 20.45 Uhr/Sky). Der FSV liegt mit nur sechs Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz, auf den Relegationsplatz fehlen zum Jahreswechsel bereits vier Punkte. In elf Partien holte das Team unter dem Trainer-Newcomer aber nur einen Sieg und drei Unentschieden. In den jüngsten drei direkten Duellen mit Abstiegskontrahenten aus Bielefeld, Köln und Bremen setzte es drei Niederlagen.

Wintersport, Ski alpin: Linus Straßer hat im letzten Ski-Weltcup vor der kurzen Weihnachtspause mit einem Spitzenplatz im Slalom von Madonna di Campiglio überzeugt. Der Münchner Skirennfahrer wurde am Dienstag bei dem Flutlichtrennen in Italien starker Sechster. Er hatte nur 0,54 Sekunden Rückstand auf Sieger Henrik Kristoffersen und steigerte sich deutlich im Vergleich zu Rang 18 am Montag in Alta Badia. Der Norweger verwies seinen Landsmann Sebastian Foss-Solevaag (+0,33) und den Südtiroler Alex Vinatzer (+0,34)auf die Plätze. Als zweiter Deutscher im Finale kam Sebastian Holzmann auf Platz 25 (+1,43). Nach Weihnachten geht es am Montag mit einer Herren-Abfahrt in Bormio und einem Riesenslalom der Damen in Semmering weiter.

2. Liga, HSV: Zweitligist Hamburger SV hat dank Simon Terodde sein Fußballjahr 2020 mit einem Sieg abgeschlossen und geht auf einem direkten Aufstiegsplatz in die kurze Weihnachtspause. Das Team von Trainer Daniel Thioune gewann beim Karlsruher SC 2:1 (1:1) und liegt mit 26 Punkten zwei Zähler hinter Tabellenführer Holstein Kiel auf Platz zwei. Bakery Jatta (3.) und Terodde (82.) mit seinem 14. Saisontreffer waren für den HSV erfolgreich. Philipp Hofmann (14.) hatte für den KSC, der mit 16 Punkten Tabellen-14. ist, zwischenzeitlich ausgeglichen. Karlsruhes Philip Heise (77.) sah noch Gelb-Rot.

"Heute war die Maschine wieder da", sagte KSC-Trainer Christian Eichner bei Sky über Torjäger Terodde: "Darum wird der Hamburger SV am Ende auch aufsteigen." So weit ist es zwar noch nicht, aber nach nun drei Siegen in Serie geht die Mannschaft als Tabellenzweiter und damit auf einem direkten Aufstiegsplatz ins neue Jahr. "Ein 2:1-Sieg in der 82. ist dreimal schöner als ein 4:0-Sieg", freute sich Terodde: "Da werden sicher nochmal ein, zwei Bierchen auf der Rückfahrt aufgemacht, dann kann man auch besser schlafen."

Die Gäste mussten kurzfristig wegen Adduktorenproblemen auf Kapitän Tim Leibold verzichten, doch dessen Ersatz Toni Leistner leitete gleich die Führung ein. Leistner gewann im Mittelfeld ein Kopfballduell, den Ball nahm Jatta auf, dribbelte und schloss aus 20 Metern ab. Bereits nach wenigen Minuten hätte der HSV weit höher führen können, doch erneut Jatta (5.) und Jeremy Dudziak (6.) vergaben. Das nutzte der KSC eiskalt aus und glich durch Hofmann aus. In einer abwechslungsreichen Partie traf Terodde zunächst den Pfosten (20.), Khaled Narey scheiterte per Kopf aus drei Metern an KSC-Torhüter Marius Gersbeck (27.). Nach der Pause waren die Chancen nicht mehr so gut, dafür war in der entscheidenden Phase in HSV-Überzahl wieder Terodde zur Stelle.

Spanien, Real Madrid: Das einstige Torwart-Idol Iker Casillas kehrt fünfeinhalb Jahre nach seinem Weggang zu Real Madrid zurück. Der 39-Jährige werde in der Stiftung des spanischen Fußball-Meisters den Posten des stellvertretenden Generaldirektors übernehmen, teilte der Verein am Dienstag mit. Casillas sei eine "Club-Legende", die man "mit Stolz" wieder im Verein aufnehme, hieß es. "Stolz, nach Hause zurückzukehren", postete der frühere Keeper auf Twitter. Er stelle sich der "neuen Herausforderung mit aller Freude und Lust". In den sozialen Netzwerken jubelten die Fans über die Nachricht.

Im August hatte Casillas, der im Mai 2019 beim Training des FC Porto einen Herzinfarkt erlitten hatte, seine Profi-Karriere beendet. Nach dem Infarkt war Casillas eine Gefäßstütze eingepflanzt worden. Der Weltmeister von 2010 bestritt danach kein einziges Spiel mehr. Ärzte warnten damals vor einer Fortsetzung der Karriere. Da der Spanier aber weiterhin dem Kader des FC Porto angehörte, feierte er im Sommer noch den Gewinn seines zweiten portugiesischen Liga-Titels mit den "Drachen". Der Mann der in Spanien sehr bekannten Journalistin und TV-Moderatorin Sara Carbonero und Vater zweier Söhne wurde fünf Mal in Serie zum Welttorhüter gekürt. Mit "La Roja" wurde er auch zwei Mal Europameister. Er spielte von 1989 bis 2015 für die Madrilenen, mit denen er unter anderem fünf Mal die Primera División und drei Mal die Champions League gewann. Für die Königlichen bestritt er 725 Pflichtspiele, bevor er im Sommer 2015 zu Porto wechselte.

Fußball, Premier League: Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie hat der FC Chelsea im englischen Meisterrennen wieder Boden gutgemacht. Am Montagabend setzte sich das Team um Fußball-Nationalstürmer Timo Werner gegen West Ham United mit 3:0 (1:0) durch und kletterte mit 25 Zählern auf den fünften Tabellenrang. Mann des Abends war Tammy Abraham mit einem späten Doppelschlag (78./80.), beim ersten Tor leistete Werner die Vorarbeit. Zuvor hatte Thiago Silva (10.) die frühe Führung besorgt. Kai Havertz (84.) wurde erst kurz vor Schluss eingewechselt, Antonio Rüdiger kam nicht zum Einsatz.

Darts, WM: Gabriel Clemens hat bei der Darts-WM in London das deutsche Duell gegen Nico Kurz (Nidderau) gewonnen und trifft in der 3. Runde auf den schottischen Titelverteidiger Peter Wright. Der Weltranglisten-31. setzte sich im ersten Aufeinandertreffen zweier Deutscher bei einer Weltmeisterschaft mit 3:1 durch. Letztlich nutzte Clemens seinen sechsten Matchdart zum Sieg.

"Natürlich bin ich glücklich. Nico ist ein fantastischer Spieler. Es war auf jeden Fall ein spezielles Match, wir sind Freunde. Das sind immer harte Spiele", sagte Clemens. Die deutsche Nummer eins trifft nach Weihnachten auf seinen favorisierten Gegner. Noch nie hat es ein Deutscher im Alexandra Palace ins Achtelfinale geschafft. Der dritte deutsche Starter Max Hopp (Idstein) war in der zweiten Runde ausgeschieden.

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