Bundesliga:Hamburg ist Tabellenführer

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Jubel beim HSV, ganz ohne Verletzung: Erfolgreicher Abend in Köln (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Der Hamburger SV siegt 3:1 gegen Köln und ist damit erstmals seit acht Jahren wieder Tabellenführer.
  • Schiedsrichter Felix Brych verletzt sich und muss ausgewechselt werden.
  • Während der Partie gibt es massive Probleme mit der Übertragung.
  • Tabelle und Ergebnisse der Bundesliga finden Sie hier.

Der Hamburger SV hat erstmals seit acht Jahren die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga erobert. Der HSV präsentierte sich beim 3:1 (2:0)-Auswärtserfolg gegen den 1. FC Köln am 2. Spieltag lange Zeit wenig überzeugend, aber gnadenlos effektiv - und steht nach zwei Siegen zumindest für eine Nacht erstmals seit August 2009 ganz oben.

André Hahn (28.), Bobby Wood (34.) und Lewis Holtby (90.+10) erzielten die Tore für die Gäste. In der siebten Minute der Nachspielzeit hatte Frederik Sörensen für die Gastgeber verkürzen können. Der frühere Kölner Mergim Mavraj sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (59.) ."Wir haben am unter dem Strich eine verdiente Niederlage einstecken müssen. Das war eine schlechte Leistung, die wir abgerufen haben. Das muss besser werden", sagte ein enttäuschter Kölner Sportdirektor Jörg Schmadtke nach dem Abpfiff bei Eurosport.

Das Spiel ist war das erste, das ausschließlich mit dem kostenpflichtigen Eurosportplayer zu empfangen war - während der Partie gab es aber massive Probleme mit der Übertragung. Ein Sprecher von Eurosport sagte am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur: "Es gibt Probleme, das ist uns bekannt. Unsere Techniker arbeiten mit Hochdruck daran, diese zu beheben." In sozialen Netzwerken empörten sich unter dem Hashtag #Eurosportplayer viele Nutzer über schwarze Bildschirme statt Tore. Eurosport twitterte eine Entschuldigung: "Liebe Fußballfans, es tut uns leid (...)." In dem kostenpflichtigen Paket sind 30 Erstliga-Spiele am Freitag, fünf Spiele am Sonntag (13.30 Uhr), fünf am Montag (20.30 Uhr) und alle Relegationspartien sowie der Supercup. Eurosport versprach mittlerweile eine ungenannte Wiedergutmachung.

Köln hatte vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion überlegen begonnen und in der 6. Minute seine erste gute Chance durch Yuya Osako. Die Gastgeber bestimmten das Spiel und bearbeiteten weiterhin das Hamburger Tor, ohne allerdings zu vielen Abschlüssen zu kommen. Rekord-Zugang Jhon Cordoba wurde in der Sturmspitze häufig gesucht, agierte zunächst aber unglücklich. Der HSV, bei dem Top-Scorer Nicolai Müller nach seinem Kreuzbandriss durch Aaron Hunt ersetzt wurde, kam dagegen lange Zeit kaum kontrolliert in die gegnerische Hälfte und leistete sich zahlreiche Ballverluste.

Stork ersetzt Brych und erteilt gleich einen Platzverweis

Die Kölner erlaubten den Gästen allerdings zu viele Standards, und mit den ersten beiden Torchancen ging Hamburg dann in Führung: Hahn traf nach einigem Durcheinander im Anschluss an eine Ecke. Auch vor Woods Treffer schafften die Kölner es nicht, den Ball zu klären.In der Folge blieb der Europa-League-Teilnehmer die gefährlichere Mannschaft. Beim Versuch von Leonardo Bittencourt (31.), einem Lattentreffer von Nationalspieler Jonas Hector (42.) und Cordobas Schuss an den Außenpfosten (47.) fehlten Zentimeter.

Der Kölner Schwung nach der Pause wurde anschließend durch eine kuriose Szene gehemmt: Schiedsrichter Dr. Felix Brych (München) musste nach rund 50 Minuten verletzt vom Platz und wurde nach einigen Minuten durch den Vierten Offiziellen Sören Storks (Ramsdorf) ersetzt. Dieser schickte Mavraj in seiner ersten Amtshandlung vom Platz. Köln wechselte anschließend mehrfach offensiv, Hamburg verteidigte in Unterzahl eisern. HSV-Schlusmann Christian Mathenia bewies nach 75 Minuten noch einmal gegen Cordoba seine ganze Klasse, gegen Sörenssen war er aber machtlos. Joker Holtby machte dann sechs Minuten nach seiner Einwechslung den Sieg für den HSV perfekt. Insgesamt gab es durch die Verletzung von Brych 13 Minuten Nachspielzeit.

Dennis Diekmeier traf indes wie gewohnt nicht und ist nun alleiniger Halter eines wenig schmeichelhaften Rekords: Auch nach 183 Spielen wartet der Rechtsverteidiger auf seinen ersten Bundesliga-Treffer.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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