Bundesliga:Hamburg im Sturzflug

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Hamburgs Innenverteidiger Cléber sieht Gelb-Rot für wiederholtes Foulspiel. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Der Hamburger SV verliert gegen Hertha BSC im Kellerduell mit 0:1 und rutscht weiter in die Krise. Berlin setzt den Positiv-Trend fort.
  • Der Hamburger Innenverteidiger Cléber sieht in der 81. Minute die Rote Karte für wiederholtes Foulspiel.
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Herber Rückschlag für Hamburg

Planlos, trostlos - und wieder eine bittere Niederlage: Für den Hamburger SV und seinen Trainer Joe Zinnbauer wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner. Der Bundesliga-Dino verlor das Kellerduell im heimischen Volkspark gegen Hertha BSC mit 0:1 (0:0) und gerät in immer größere Gefahr. Den Treffer für die Berliner erzielte der frühere Hamburger Profi Sebastian Langkamp in der 84. Minute.

Nach sechs Spielen ohne Sieg droht den Hanseaten am Samstag erstmals seit dem 13. Spieltag der Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz. Ob Zinnbauer nach der Länderspiel-Pause noch Trainer des HSV ist, darf angesichts des ernüchternden Auftritts gegen den Haupstadtklub bezweifelt werden.

Die Berliner, die inzwischen seit vier Spielen ungeschlagen sind, vergrößerten ihren Vorsprung auf den Relegationsplatz dagegen auf sechs Punkte. Die Gelb-Rote Karte von Innenverteidiger Cléber wegen wiederholten Foulspiels (81.) passte ins Bild.

"Wir müssen schauen, dass wir den Rest der Saison erfolgreicher spielen. Es gibt viele Mutmaßungen, aber wir müssen den herben Rückschlag erst einmal verdauen", sagte ein enttäuschter HSV-Sportchef Peter Knäbel, der ein klares Bekenntnis zu Zinnbauer bei Sky vermied. Ob Zinnbauer nach der Länderspielpause am 4. April beim Spiel gegen Bayer Leverkusen noch auf der Bank sitzt, hänge vom Ergebnis der Analyse ab.

Hamburg wirkt zunächst stark, später verunsichert

Der HSV hatte sich in der Anfangsphase einige Chancen erspielt. Doch mit zunehmender Spieldauer verloren die Gastgeber den Mut, das Wissen um die eklatante Offensivschwäche (16 Tore aus den bisherigen 25 Spielen) schien die Angriffsbemühungen regelrecht zu lähmen. Den Berlinern spielte die Hamburger Unsicherheit in die Karten. Sie waren im zweiten Abschnitt sogar das aktivere Team und dem Treffer näher als der HSV, der ja dann auch die Quittung durch das 0:1 von Langkamp erhielt, der nach einem Freistoß von Marvin Plattenhardt mit dem Kopf zur Stelle war.

Die Berliner präsentierten sich nach verhaltenen ersten 20 Minuten immer sicherer und versuchten, mit schnellen Kontern selbst Nadelstiche zu setzen. HSV-Schlussmann René Adler, der aufgrund der Rot-Sperre von Stammkeeper Jaroslav Drobny erstmals seit dem zweiten Spieltag von Beginn an das Hamburger Tor hütete, musste bis zum Halbzeitpfiff allerdings kein einziges Mal eingreifen.

Im zweiten Abschnitt passierte zunächst kaum etwas. Vom anfänglichen Elan der Gastgeber war nur noch wenig zu sehen und so übernahm Berlin zunehmend das Kommando und kam zu ersten Chancen. Zunächst verfehlte Valentin Stocker mit seinem Kopfball das Tor (61.), dann klärte Adler gegen Salomon Kalou (64.). Die bis dahin beste Gelegenheit bot sich dann aber dem HSV: Olic tauchte plötzlich frei vor Kraft auf, ließ sich dann aber zu viel Zeit (69.). Langkamp machte dann aber die Pleite des HSV perfekt. Auffälligste Akteure bei den Hamburgern, die als nächstes bei Bayer Leverkusen und gegen den VfL Wolfsburg antreten müssen, waren Innenverteidiger Johan Djourou und Stieber. Aufseiten der Gäste verdienten sich Kapitän Fabian Lustenberger und Anthony Brooks.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/cmy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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