Bundesliga:BVB-Fans dürfen drei Jahre lang nicht nach Hoffenheim

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BVB-Fans im Auswärtsblock in Sinsheim. (Foto: imago/Thomas Bielefeld)

Der Klub wird einer Strafe des DFB-Kontrollausschusses voraussichtlich zustimmen. Bayern-Trainer Hansi Flick äußert sich zu seiner Zukunft und der Startaufstellung gegen Paderborn.

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Bundesliga, Borussia Dortmund: Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund muss in den kommenden drei Spielzeiten bei Auswärtsspielen gegen die TSG 1899 Hoffenheim auf seine Fans verzichten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird der BVB einem Antrag des DFB-Kontrollausschusses zustimmen, die Bewährung einer im November 2018 verhängten Strafe auszusetzen. Zuerst hatten die Sportschau und die Ruhr Nachrichten darüber berichtet.

Ende Dezember waren BVB-Fans bei der 1:2-Niederlage des Vizemeisters erneut auffällig geworden mit Schmähungen gegen Hoffenheims Mehrheitseigner und Mäzen Dietmar Hopp. Für einen solchen Wiederholungsfall hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) einen Auswärtsbann in Aussicht gestellt. Die Dortmunder waren bei der Verhandlung am 2. November 2018 nach den Verfehlungen der eigenen Anhänger im Auswärtsspiel in Sinsheim vom 22. September 2018 um einen Punktabzug herumgekommen. Stattdessen hatte das DFB-Sportgericht ein dreijähriges Stadionverbot auf Bewährung verhängt. Die Bewährungsfrist läuft bis zum 30. Juni 2022.

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Im Winter holte der BVB den Stürmer und den Abräumer, um dem Team Physis zu geben - und es ist frappierend, dass zwei Spieler schon jetzt so viel Unterschied ausmachen können.

Von Freddie Röckenhaus

Im September 2018 hatten Dortmunder Fans unter anderem erneut ein etwa zehn mal zehn Meter großes Banner ausgerollt, welches das Konterfei von Hopp hinter einem Fadenkreuz zeigte. Am 20. Dezember 2019 waren die Banner kleiner, aber nicht weniger beleidigend. Dabei hatte Hopp bereits Hausverbote gegen BVB-Anhänger erwirkt.

Bundesliga, FC Bayern: Trainer Hansi Flick sieht die Diskussionen um seine Zukunft weiterhin gelassen. "Ich lebe in der Gegenwart. Es macht mir Spaß, das habe ich oft genug gesagt. Wir versuchen gute Arbeit abzuliefern, wir haben große Ziele. Was dann kommt, liegt in den Sternen", sagte der 54-Jährige vor dem Bundesligaspiel am Freitag (20.30 Uhr) gegen Schlusslicht SC Paderborn. Wenn sich der deutsche Fußball-Rekordmeister in der kommenden Saison für einen anderen Trainer entscheiden sollte, "geht meine Welt auch nicht unter", ergänzte Flick. Wichtig sei ohnehin, "dass wir eine erfolgreiche Saison spielen. Das ist normal beim FC Bayern." Auf angebliche Angebote von anderen Klubs wollte Flick erst gar nicht eingehen. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus.

Flick kündigte am Donnerstag das Startelf-Comeback von Alvaro Odriozola an. "Er wird von Beginn an spielen", sagte er. Der 24 Jahre alte Spanier ersetzt den gesperrten Benjamin Pavard. Odriozola, den die Münchner im Winter von Real Madrid ausgeliehen haben, absolvierte bisher nur einen Kurzeinsatz im Pokal gegen Hoffenheim (4:3). Zudem dürfte Lucas Hernandez für den ebenfalls gesperrten Jerome Boateng in der Innenverteidigung auflaufen.

Eishockey, Köln: Der Absturz der Kölner Haie geht weiter und weiter. "Wir finden momentan einfach keinen Weg, ein Spiel für uns zu entscheiden", sagte Stürmer Jason Akeson nach dem 1:2 (0:0, 1:1, 0:1) beim ERC Ingolstadt voller Frust. Pünktlich zu Karneval kann der ruhmreiche Klub den Negativrekord in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einstellen.

Die Haie haben zum bislang letzten Mal am zweiten Weihnachtsfeiertag gewonnen (4:1 bei den Grizzlys Wolfsburg) und seitdem 16 Niederlagen in Serie kassiert. 2003 hatten die Schwenninger Wild Wings von Januar bis März 18 aufeinanderfolgende Pleiten hinnehmen müssen. Verliert der KEC auch am Freitag bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven und am Dienstag gegen Wolfsburg, ist kurz vor Aschermittwoch die peinliche Marke erreicht. "Sie haben mehr Tore als wir, so einfach ist das Ganze", analysierte der Kanadier Akeson bei MagentaSport: "Momentan läuft es bei uns nicht, und daran muss etwas geändert werden. So macht das nämlich keinen Spaß." ERC-Schlussmann Jochen Reimer machte dem Gegner etwas Mut: "Trotz der Niederlagenserie kämpfen sie und haben eine super Truppe. Das war kein Selbstläufer, und da muss man den Hut vor Köln ziehen."

In Ingolstadt brachte Brandon Mashinter (22.) die Gastgeber zu Beginn des Mitteldrittels in Führung, Jonathan Matsumoto (37.) glich für die Kölner aus. Maurice Edwards (51.) sorgte für den Sieg der Schanzer. Köln kassierte beide Gegentore in Unterzahl, von 36 Schüssen auf das Tor waren 35 erfolglos. Während der ERC zwei seiner vier Powerplays nutzte, konnten die Haie aus sieben Überzahlsituationen nichts machen.

Bundesliga, Borussia Dortmund: Der BVB beschreitet neue Wege und geht erstmals in seiner Geschichte mit zwei Trikotsponsoren in die Saison. In der Bundesliga wird ab 2020/21 das Logo des Kommunikationsunternehmens 1&1 das BVB-Trikot zieren, der aktuelle Hauptsponsor Evonik ist künftig nur noch bei internationalen Pokalwettbewerben, im DFB-Pokal und bei Freundschaftsspielen im Ausland zu sehen. Die Verträge mit beiden Sponsoren laufen bis 2025. "Für uns ist der heutige Tag ein Meilenstein auf dem Weg der wirtschaftlichen und damit auch sportlichen Weiterentwicklung des BVB", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Das 1&1-Logo, eigentlich blau-weiß und damit in den Farben des Dortmunder Erzrivalen Schalke 04 gehalten - wird auf den Trikots schwarz-weiß sein. Der Vertrag soll der Borussia laut Medienberichten erfolgsabhängig pro Jahr 12 bis 15 Millionen Euro einbringen. Gemeinsam mit den Evonik-Einnahmen könnte der achtmalige deutsche Meister über das Trikotsponsoring dann im Schnitt 40 Millionen Euro pro Saison generieren. Erst Ende November hatten die Schwarz-Gelben mit Ausrüster Puma bis 2028 verlängert. Dafür soll der Tabellendritte rund 250 Millionen Euro kassieren.

Baseball, Doping: Mit Pablo Reyes von den Pittsburgh Pirates ist zum zweiten Mal in dieser Woche ein Spieler der nordamerikanischen Baseball-Profiliga MLB wegen Dopings gesperrt worden. Reyes erhielt nach einem positiven Test auf das leistungssteigernde Steroid Boldenon eine Sperre von 80 Spielen, wie die Liga am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Wegen der gleichen Substanz war am Montag bereits Francis Martes für die komplette Saison 2020 gesperrt worden. Für den Werfer der Houston Astros war es bereits das zweite Dopingvergehen. Er war erst im März vergangenen Jahres positiv auf Clomifen, ein Fruchtbarkeitsmedikament für Frauen, getestet und in der Folge 80 Spiele gesperrt worden. Der flexibel einsetzbare 26-jährige Reyes stammt wie Martes aus der Dominikanischen Republik und spielte in den vergangenen beiden Jahren für Pittsburgh auf der Position eines Out- und Infielders und erzielte unter anderem fünf Homeruns. Erst im Januar wurde er zum Minor-League-Team Tripe-A Indianapolis geschickt.

NHL, Leon Draisaitl: Der Nationalspieler ist erstmals seit fünf Spielen wieder ohne Scorerpunkt geblieben. Der Stürmer von den Edmonton Oilers war beim 1:2 nach Verlängerung gegen die Boston Bruins nicht am einzigen Treffer der Gastgeber beteiligt. Der 24-Jährige aus Köln hatte in den vorherigen fünf Einsätzen insgesamt zwölf Punkte (5 Tore, 7 Assists) verbucht. Draisaitl führt weiter in der Scorerliste mit 95 Punkten (34 Tore, 61 Assists) vor Nathan MacKinnon (Colorado Avalanche, 84/33+51) und David Pastrnak (84/43+41), der die Bruins in der Overtime zum Sieg schoss. Edmonton (71 Punkte) ist weiter Spitzenreiter der Pacific Division, Boston (88) festigte seine Position als Nummer eins der Liga.

Fußball, Olympia: U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz hat mit Thomas Müller (30) über einen möglichen Einsatz bei den Olympischen Spielen in Tokio geredet. "Ja, genau. Ich habe mit ihm gesprochen", sagte Kuntz dem TV-Sender Sport1, "aber auch mit anderen erfahrenen Spielern mit großen Namen. Die sagen alle zu Recht, dass sie den Mai abwarten wollen, um zu sehen, wie viele Spiele sie gemacht haben, wie ihre Vertragssituation ist und ob Olympia in ihre Planungen passt." Kuntz hatte Müller auf eine Liste mit rund 50 möglichen Kandidaten gesetzt, die der Nationalen Anti-Doping-Agentur bis zum 15. Januar gemeldet werden mussten. Bei dem olympischen Fußball-Turnier im Sommer dürfen pro Team drei Akteure dabei sein, die vor dem 1. Januar 1997 geboren sind.

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