2. Bundesliga: Augsburg - 1860:"Den Arsch in der Hose"

Lesezeit: 2 min

In einem heißumkämpften Spiel gewinnt der TSV 1860 München beim FC Augsburg mit 2:1 und hält damit Anschluss an das vordere Tabellendrittel der zweiten Bundesliga.

Schnell deutete nach dem heißen Spiel sich ein heiterer Abend auf dem Oktoberfest an. "Benny Lauth hat ein paar Tische reserviert auf der Wiesn", verriet Kapitän Daniel Bierofka. Auch einige Anhänger des TSV 1860 München haben sich am Sonntagabend sicher noch eingefunden auf der Theresienwiese, um diesen Sieg zu feiern, der für die Fanseele so wichtig war: 2:1 beim Nachbarn FC Augsburg, zum ersten Mal seit drei Jahren gewannen die "Löwen" wieder dieses Derby.

Stefan Aigner nach dem 1:0 für den TSV 1860. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Mehr als 30.000 Zuschauer erwarteten ein emotionsgeladenes Spiel voller Zweikämpfe, Tempo und bisweilen auch Hektik. Sie wurden nicht enttäuscht. Vor allem die Gäste aus München begannen druckvoll, die Augsburger sahen sich immer wieder in der Defensive gebunden. Und konnten sich nur mit Fouls retten. So musste schon nach einer guten halben Stunde der 17-jährige Münchner Mittelfelddribbler Moritz Leitner verletzt aus der Spiel.

Kurz darauf gingen die Münchner aber in Führung: Nach einer Ecke von Bierofka scheiterte Stefan Aigner zunächst an FCA-Torwart Simon Jentzsch, den Nachschuss setzte er aber dann zum 1:0 ins Netz (38.). 1860 erzielte in der ersten Halbzeit sogar noch einen Treffer, doch das Schiedsrichtergespann sah Rakic im Abseits - eine Fehlentscheidung.

Stattdessen schockte Augsburg den Gegner nur 26 Sekunden nach Wiederanpfiff mit dem Ausgleich. Ibrahim Traoré schoss aus 20 Metern, der abgefälschte Ball landete im Tor zum 1:1. Dennoch bekamen die favorisierten Augsburger das Spiel weiterhin nicht in den Griff, und so gelang den Sechzigern die entscheidende Aktion. U-21-Nationalspieler Stefan Bell traf mit einem fulminanten Kopfballtreffer nach Eckstoß von Benjamin Lauth in der 71. Minute. In der Schlussphase musste Augsburg nach der gelb-roten Karte für Andrew Sinkala (75.) mit zehn Mann auskommen.

"Es ist bitter, wenn man durch zwei Standardsituationen verliert", klagte Augsburg-Trainer Jos Luhukay nach der Partie. Seine Augsburger fielen nach der zweiten Niederlage in Folge nun auf Platz sieben zurück. Punktgleich auf Rang acht liegt nun der TSV 1860 München, bei denen Bierofka das Erfolgsgeheimnis verriet: "Der Trainer sagte vor der Spiel: 'Ich brauche elf Männer, die einen Arsch in der Hose haben. Und ich denke, die standen heute auf dem Platz."

FC Augsburg - 1860 München 1:2 (0:1)

Augsburg: Jentzsch - Verhaegh, Möhrle, Kwakman, Bellinghausen - Sinkala - Baier (76. Bertram), Oehrl, Traore - Hain (76. Rafael), Thurk. - Trainer: Luhukay

München: Kiraly - Rukavina, Bell, Ghvinianidze, Buck - Leitner (37. Lovin), Ignjovski - Aigner (74. Ludwig), Bierofka (86. Volland) - Lauth, Rakic. - Trainer: Maurer

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Tore: 0:1 Aigner (38.), 1:1 Traore (46.), 1:2 Bell (71.)

Zuschauer: 30.660 (ausverkauft)

Gelb-Rote Karten: Sinkala wegen wiederholten Foulspiels (75.)

Gelbe Karten: Möhrle (2) - Lauth (2), Ignjovski, Rukavina

Erweiterte Statistik (Quelle: impire): Torschüsse: 13:16 Ecken: 5:9 Fouls: 15:23

© sueddeutsche.de/sid/hum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: