Bundesliga-Abstiegskampf:Unendliche Geschichte

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Wenigstens nicht schwer verletzt: Chris Führich, Stuttgarter Hoffnungsträger. (Foto: Oliver Zimmermann /imago)

Zwei späte Gegentore, vier neue Verletzte: Der Anti-Lauf des VfB Stuttgart setzt sich fort. Immerhin sind die Diagnosen weniger gravierend als befürchtet.

Von Christof Kneer

Eine gute Nachricht, wirklich? Gibt es so was noch? Sie waren nahezu überrascht beim VfB Stuttgart, als sie am Sonntag erfuhren, dass sich Chris Führich nicht schwerer verletzt hat. So wie die Dinge derzeit laufen, sind sie beim VfB ja auf alles gefasst, im tiefsten Innern rechnen sie schon damit, dass sich ihre Spieler beim Schuhe binden verletzen. Und Führich ist einer, den sie dringend brauchen, seine Fähigkeiten haben sie nach zwei Verletzungen und einer Corona-Infektion viel zu selten gesehen in dieser Saison.

Der Offensivspieler gilt inzwischen als einer der wenigen Hoffnungsträger, die dem Vorletzten noch geblieben sind, und dann stand nach dem 1:2 bei der TSG Hoffenheim also der Verdacht im Raum, dass Führich wegen einer schweren Knieblessur lange ausfalle - ebenso wie Orel Mangala, der im Spiel eine schwere Oberschenkelprellung erlitt. Der Vollständigkeit halber: Rechtsverteidiger Pascal Stenzel humpelte mit einem kleinen Muskelfaseriss vom Platz, Linksverteidiger Borna Sosa musste wegen einer Knieprellung schon vor dem Anpfiff aus der Startelf herausredigiert werden. Vier neue Verletzte, dazu eine in den Schlussminuten erlittene Niederlage: Die unendliche Geschichte geht also weiter und wird für nicht betroffene Beobachter wahrscheinlich bald langweilig.

Chris Führich muss vermutlich ein Spiel pausieren

Am Sonntag dann aber die Führich-Diagnose, Reizung im Kniegelenk, Ausfallzeit vermutlich ein Spiel, nicht länger. In Stuttgart stürzen sie sich gerade auf jedes Detail, das Hoffnung verspricht, und dazu zählte auch die Partie in Hoffenheim, allerdings nur, wenn man das Ergebnis weglässt. Seriös begegnete der VfB dem Favoriten, und nach der Führung durch Endo (58.) wagten sich die Stuttgarter an denselben Gedanken wie vor einer Woche: Wir werden doch nicht etwa gewinnen .... Vor einer Woche kam Bochums Ausgleich in der Nachspielzeit dazwischen, und dieses Tor spukte auch in Hoffenheim noch in den Stuttgarter Köpfen. "Ein Tick weit selbst schuld", grummelte Stürmer Sasa Kalajdzic nach den zwei späten Gegentoren (85., 90.). Immer ängstlicher wurde der VfB in den Schlussminuten, immer weiter wich er zurück und ermöglichte den Hoffenheimern jene Räume, aus denen die Tore erst entstehen konnten.

Als Nächstes kommt Gladbach nach Stuttgart, das klingt nach einem ersten Endspiel. Chris Führich muss dann wohl nochmal zuschauen.

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