SZ-Formsache:Verweis im Sportunterricht

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Brigitte Hobmeier, hier als Lucia in der sechsteiligen Mysterythriller-Serie "Schnee" (ARD-Mediathek). (Foto: Oliver Oppitz/dpa)

"Warum blinkt eigentlich niemand mehr?": Schauspielerin Brigitte Hobmeier schwimmt auf Weltrekord-Niveau, hält aber nicht viel von ihrem Fitnesszustand - und hatte ein denkwürdiges Erlebnis in der Münchner Fußball-Arena.

Brigitte Hobmeier, 48, wuchs in Ismaning bei München auf und machte sich zunächst als Theaterschauspielerin einen Namen. Für ihre Interpretation der Glückssucherin Elisabeth in Ödön von Horváths "Glaube Liebe Hoffnung" wurde sie 2007 mit dem Faust-Theaterpreis ausgezeichnet. Später wirkte sie in Kinofilmen wie "Räuber Kneißl", "Tannöd" oder "Sommer in Orange" mit. Für ihre Leistung im Tatort "Murot und das Paradies" bekam die Mutter zweier Söhne im Oktober den Hessischen Filmpreis.

SZ: Sport ist... ?

Brigitte Hobmeier: ... essenziell, lebenswichtig, hebt meine Laune immens, wenn ich ihn hinter mir habe, das beste Gefühl.

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Unter aller Sau.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung?

Unbedingt Felgaufschwung. Den Einkehrschwung kann ich aber besser.

Sportunterricht war für Sie?

Immer die besten Stunden. Die willkommenen Pausen vom "Füße stillhalten" unter der Schulbank. Nur in der 9. Klasse bei der bösen "Frau-Sport-Mayr" habe ich einmal einen Verweis bekommen wegen "ungebührlichen Benehmens im Sportunterricht". Wenn ich mich recht erinnere, konnte ich nicht mehr aufhören zu lachen, weil meine beste Freundin beim Felgaufschwung pupsen musste.

Ihr persönlicher Rekord?

1:46,84 Minuten in 200 Meter Schmetterling ;). (der Langbahn-Weltrekord der Frauen liegt bei 2:01,81 Minuten, aufgestellt im Jahr 2009 von der Chinesin Liu Zige, d. Red.)

Stadion oder Fernsehsportlerin?

Leider Fernsehen, lieber wäre mir Stadion.

Bayern oder Sechzig?

Bayern. Sorry, liebe Sechziger.

Ihr ewiges Sport-Idol?

Michael Groß.

Ein prägendes Erlebnis?

Oh, das tut heute noch weh. Da hatte ich dann mal endlich Karten für die Allianz-Arena ergattert. Bayern gegen Dortmund, DFB-Pokalhalbfinale (Endstand 2:3). Die Bayern verschossen, glaub' ich, JEDEN Elfmeter. Sie rutschten wie auf Bananenschalen vor dem Tor herum. Wir waren in der Südkurve und mein Sohn damals Darmstadt-Fan. Er hat sich daher entschlossen, auf jeden Fall für Dortmund zu sein. Und er war der Einzige in der Südkurve, der immer wieder aufs Neue gejubelt hat. Aber, Toleranz sei dank, wir sind heil aus dem Stadion gekommen.

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasiegerin?

Im Blinker setzen. Warum blinkt eigentlich niemand mehr? Oder im "Handy an die unmöglichsten Orte verlegen".

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Jennifer Hermoso (spanische Fußballerin und Opfer im Kuss-Skandal um den später zurückgetretenen Verbandsboss Luis Rubiales, d. Red.).

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

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