Bundesliga-Freitagsspiel:Spielabbruch in Bochum

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Zum Glück nicht schwerer verletzt: Linienrichter Christian Gittelmann (Mitte). (Foto: IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer/IMAGO/kolbert-press)

Ein Becherwurf auf Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann sorgt in der 69. Minute für den Abbruch der Partie zwischen Bochum und Gladbach.

Ein Becherwurf auf den Schiedsrichterassistenten hat das Westduell ohne Cheftrainer vorzeitig beendet: Nachdem Christian Gittelmann in der 70. Minute an der Seitenlinie am Kopf getroffen worden war, brach Referee Benjamin Cortus das Spiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach ab. Die Gäste führten zu diesem Zeitpunkt mit 2:0.

"Wir möchten uns in aller Form entschuldigen für den Vorfall. Es ist sehr, sehr schade, dass wir das erste Mal vor 25 000 Zuschauern spielen dürfen und das Spiel keine sportlichen Ausgang nimmt. Es ist absolut schade, nicht akzeptabel. Sowas darf nicht passieren", sagte Bochums Sportchef Sebastian Schindzielorz bei DAZN. Über die Konsequenzen wollte sich der Sportdirektor nicht äußern.

Es war der achte Spielabbruch in der Fußball-Bundesliga, der erste seit dem 1. April 2011. Auch damals war beim 0:2 des FC St. Pauli gegen Schalke 04 ein Linienrichter von einem Bierbecher getroffen worden. Vor dem Spiel hatten die Bochumer die 25 000 Zuschauer im Ruhrstadion extra mit einem Video mit Kapitän Anthony Losilla gebeten, keine Gegenstände auf das Feld zu werfen und das Bier lieber zu trinken.

"Du hast im Stadion nichts verloren", schreibt Simon Zoller bei Twitter

Alassane Plea (55.) und Breel Embolo (61.) hatten die Tore der Gladbacher erzielt, die zuletzt vor 27 Jahren im Ruhrstadion gewonnen hatten. Die Fohlen, die schon vor einer Woche ohne Hütter 1:0 gegen Hertha BSC gewonnen hatten, dürften die drei Punkte nach den Vorfällen am grünen Tisch erhalten und mit 33 Punkten am Aufsteiger vorbeiziehen. Nach dem Abbruch kamen die Gladbacher Spieler noch einmal auf den Rasen und dankten ihren Fans. Die Bochumer, die ihre vierte Niederlage in den letzten fünf Pflichtspielen kassierten, haben einen Punkt weniger. Für die Westfalen, bei denen Trainer Thomas Reis ebenfalls infiziert fehlte, dürfte es teuer werden. Es war in der ersten Bundesligasaison nach elf Zweitligajahren nicht der erste Becherwurf Richtung Spielfeld.

"Wir, der VfL Bochum, schreiben seit knapp zwei Jahren eine unfassbare Geschichte. Diese Aktion ist einfach nur respektlos gegenüber all denen, die sich jeden Tag den Arsch aufreißen, um diese Reise zu erleben! Geschweige denn dem Linienrichter! Du hast im Stadion nichts verloren", schrieb Bochum-Stürmer Simon Zoller, der nach Verletzung an seinem Comeback arbeitet, bei Twitter. Gladbachs Manager Roland Virkus kommentierte: "Das macht kein gutes Bild. Das Ende möchte keiner so, gar keine Frage."

Bis zum Spielabbruch hatten die beiden Trainer daheim am Fernseher ein sehr hektisches Spiel gesehen. Auch sieben Spieler hatten wegen Corona gefehlt. Bei den Bochumern fielen mit Cristian Gamboa, Maxim Leitsch, Milos Pantovic und Robert Tesche gleich vier Akteure aus. Gladbachs Co-Trainer Christian Peintinger musste auf Nico Elvedi, Patrick Herrmann und Marvin Friedrich verzichten.

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