Biathlon-WM in Kontiolahti:Deutsche Staffel gewinnt überlegen Gold

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Das deutsche Gold-Team: Franziska Hildebrand, Laura Dahlmeier, Franziska Preuss und Vanessa Hinz (von links). (Foto: AFP)
  • Hildebrand, Preuß, Hinz, Dahlmeier: Die deutschen Biathlon-Frauen zeigen beim WM-Staffelrennen eine herausragende Leistung und gewinnen Gold.
  • Zweiter wird Frankreich, Dritter Italien.
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So holt die deutsche Staffel Gold

Mit der deutschen Flagge in der Hand feierte Laura Dahlmeier schon weit vor der Ziellinie die Auferstehung der deutschen Biathletinnen. Ein Jahr nach dem Staffel-Debakel der Olympischen Spiele von Sotschi, dem Tiefpunkt in der so erfolgreichen Geschichte deutscher Skijägerinnen, spielte das DSV-Quartett förmlich mit der Konkurrenz und lief überlegen zum WM-Titel.

Im Ziel fielen Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz und Franziska Preuß ihrer Schlussläuferin überglücklich um den Hals. Bundestrainer Gerald Hönig wischte sich die Freudentränen aus den Augen. Es war der erste große Titel nach der goldenen Generation um Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner und das dritte deutsche Edemetall bei den Titelkämpfen im finnischen Kontiolahti. Silber ging an Frankreich (+1:00,3 Minuten), Bronze an Italien (1:06,1): beide lagen ganze Biathlon-Welten zurück.

Biathlon-WM
:Dahlmeier lacht die Scheiben aus

Von Rang zehn zum Weltmeistertitel: Franziska Hildebrand hat Problem beim Start, Vanessa Hinz bezwingt ihren WM-Fluch und Laura Dahlmeier läuft allen davon. Die deutsche Gold-Staffel in der Einzelkritik.

Von Saskia Aleythe

"Das ist ein brutal geiles Gefühl", jubelte Dahlmeier: "Es war ein Traum für uns alle, dass wir irgendwann mal Weltmeister werden, jetzt haben wir uns das erfüllt, obwohl wir noch ein ganz junges Team sind."

Staffel steckt ersten Rückschlag weg

Mit einer Medaille hatten sie beim Deutschen Skiverband gerechnet, auf Gold gehofft, von solch einem Sieg jedoch nicht einmal zu träumen gewagt. Im Vorfeld hatte es Diskussionen um die Position der Startläuferin gegeben, die Entscheidung fiel auf Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld), mit 27 Jahren die Erfahrenste im Bunde. Nach zwei Fehlern im stehenden Anschlag übergab sie mit 12,5 Sekunden Rückstand zur Spitze auf Preuß - ein erster kleiner Rückschlag für das ambitionierte DSV-Quartett.

Die 21-Jährige aus Haag, die nach einer Pleitenserie im vergangenen Jahr in Sotschi bittere Tränen vergossen hatte, schoss solide (3 Fehler) und verkürzte auf ihrer Schlussrunde als Dritte den Abstand zum Spitzenduo Italien und Tschechien auf 9,3 Sekunden. Preuß schickte Hinz ins Rennen, die Wackelkandidatin im deutschen Team. Doch die WM-Staffel-Debütantin überraschte das ganze Team, schoss nur eine Fahrkarte und überzeugte auch in der Loipe.

30,4 Sekunden betrug der Vorsprung auf Top-Favorit Russland, und in der Wechselzone wartete Deutschlands Siegläuferin Dahlmeier. Die 21-Jährige aus Partenkirchen strotzte nur so vor Selbstvertrauen nach ihrer Silbermedaille in der Verfolgung. Keinen einzigen Fehler leistete sich Dahlmeier und hatte auf der Schlussrunde sogar Zeit, Kräfte für den Massenstart am Sonntag zu sparen.

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