Biathlon-WM:Fourcade ärgert sich, gewinnt aber Gold

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Brachte 19 von 20 Schüssen ins Ziel: Martin Fourcade. (Foto: AP)
  • Der Franzose Martin Fourcade gewinnt Gold im Einzelrennen über 20 Kilometer.
  • Zweiter wird der Norweger Johannes Thingnes Bö. Die Deutschen sind weit abgeschlagen.
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Die deutschen Männer haben nach erneut schwachen Schießvorstellungen bei der Biathlon-WM in Antholz auch im Einzel ihre erste Medaille verpasst. Über 20 Kilometer war Benedikt Doll beim Sieg des Franzosen Martin Fourcade mit vier Fehlern, die allesamt mit einer Strafminute sanktioniert wurden, als Zwölfter noch bester DSV-Athlet. Es war bei einem WM-Einzel das schlechteste deutsche Abschneiden seit 2008.

Fourcade gewann vor dem Norweger Johannes Thingnes Bö (zwei/+57,0 Sekunden) und dem Österreicher Dominik Landertinger (1/+1:22,1 Minuten) die Goldmedaille. Der Franzose vergab nach 19 erfolgreichen Schüssen den 20. Schuss, was ihn auf der Strecke merklich ärgerte. Fourcade dachte wohl, die Chance auf den WM-Titel vergeben zu haben - doch auch seine direkten Konkurrenten blieben nicht fehlerfrei.

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Die Deutschen hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. "Es ist einfach unfassbar schwer, das Schießen bei dem Wind einzuschätzen", sagte Doll, der am ARD-Mikro dennoch ein insgesamt positives Fazit zog: "Ich habe eigentlich gut gearbeitet. Ich bin nicht extrem unzufrieden mit meinem Rennen."

Philipp Horn (vier Fehler/21.), Johannes Kühn (26.), Philipp Nawrath (beide fünf Fehler/47.) und auch Titelverteidiger Arnd Peiffer (sechs/50.) beendeten den prestigeträchtigen Wettkampf weit hinten im Feld. Auch Peiffer klagte in der ARD: "Ich habe es überhaupt nicht hinbekommen, die Waffe ruhig zu kriegen. Ich ärgere mich sehr. Eine Katastrophe, kann man sagen. Ich hätte mich am liebsten eingegraben."

Die nächste Medaillenchance erhalten die deutschen Skijäger am Donnerstag (15.15 Uhr/ARD und Eurosport) in der Single-Mixed-Staffel - in der jüngsten der WM-Disziplinen ist das Feld der Anwärter auf Edelmetall allerdings riesig. "Eine gute Frau und einen guten Mann bringt fast jede Nation an den Start", hatte Frauentrainer Kristian Mehringer unlängst über das Rennen, das erst seit dem Vorjahr in Östersund zum WM-Programm gehört, gesagt.

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