Coronavirus:Sie laufen und schießen - und keiner guckt zu

Aus Angst vor einer Verbreitung des Coronavirus finden die ersten Sportveranstaltungen ohne Zuschauer statt - das sorgt für ungewohnte Bilder.

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In Nove Mesto steigt normalerweise eine der größten Biathlon-Partys des Weltcup-Kalenders - nur in diesem Jahr nicht. Als Vorsichtsmaßnahme vor dem grassierenden Coronavirus hatten die zuständigen Behörden im ersten Weltcup-Rennen nach der WM in Antholz die Zuschauer komplett ausgeschlossen. Mehr als 100 000 Fans waren für die vier Tage in der Biathlon-Hochburg erwartet worden - jetzt ist vom "Geister-Weltcup" die Rede.

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Für die stimmungsverwöhnten Biathleten ist das gar nicht leicht zu ertragen. "Das ist wie Sex ohne Orgasmus", sagte der Tscheche Michal Krcmar, der Lokalmatador, auch Benedikt Doll schimpfte : "Heilige Sch... jetzt macht uns das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung." Die Finnin Kaisa Mäkäräinen klagte: "Es wird zu viel Panik gemacht."

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Und so jubelten nur drei handverlese Mitglieder des deutschen Teams über den zweiten Saisonsieg von Denise Herrmann im Sprint - auf einer ansonsten leeren Tribüne. "Ich dachte mir schon, dass es kein Nachteil ist, am Schießstand ruhig und fokussiert seine Sachen machen zu können", sagte Herrmann zwar, schob aber nach: "Spaß beiseite, es wäre schon cool gewesen, die Stimmung hier zu erleben."

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In der Schweiz wurden vorerst bis mindestens Mitte März alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen untersagt - deshalb tragen auch die Eishockeyspieler aus Bern und Lausanne ihr Ligaspiel ohne Zuschauer aus.

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In Japan findet ein Pferderennen ohne Zuschauer statt. Auch das traditionelle Frühlingsbasho der Sumo-Ringer in Osaka, das am Wochenende beginnt, wird zum ersten Mal vor leeren Rängen ausgetragen. Derzeit wird debattiert, ob die Olympischen Sommerspiele in Tokio planungsgemäß stattfinden können. Losgehen soll es eigentlich am 24. Juli.

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Auch Tennisspiele sind betroffen: Die Qualifikationsspiele für den Davis Cup zwischen Japan und Ecuador werden im westjapanischen Miki ohne Zuschauer ausgetragen. Zu sehen sind stattdessen viele grüne Sitzschalen.

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An solche Bilder muss sich auch der italienische Fußball gewöhnen. Das Europa-League-Spiel zwischen Inter Mailand und Ludogorez Rasgrad wurde im San-Siro-Stadion bereits ohne Zuschauer abgehalten. Die italienische Regierung hatte keine Fans auf den Tribünen zugelassen. "Die Atmosphäre war sicherlich seltsam", sagte Inter-Trainer Antonio Conte, ein bisschen wie bei einem "Training am Donnerstag".

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Zunächst bis zum 3. April sollen nun alle Spiele der Serie A unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. "Wir müssen uns noch mehr anstrengen, um die Epidemie einzugrenzen und eine zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems zu vermeiden", sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte. Die Regelung gilt für alle großen Sportveranstaltungen des Landes. Der Radsport-Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo wurde ganz abgesagt.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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