Beachvolleyball:Bronze statt Trübsal

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Perfektes Zusammenspiel: Karla Borger (links) und Julia Sude müssen sich in Wien nur den späteren Europameisterinnen geschlagen geben. (Foto: Florian Schrötter/AFP)

Die deutschen Beachvolleyballerinnen Karla Borger und Julia Sude trösten sich mit ihrem Erfolg bei der EM in Wien für ihren verpatzten Olympia-Auftritt.

Mit der Bronzemedaille um den Hals machten Karla Borger und Julia Sude keine Anstalten, das Lächeln in ihren Gesichtern allzu schnell wieder auszuknipsen. Der Erfolg bei der Europameisterschaft in Wien ließ den Frust nach der jüngsten Enttäuschung von Tokio fast vergessen. "Wir sind sehr stolz auf uns. Nach Olympia haben wir darüber gesprochen, ob wir hier überhaupt spielen sollten", sagte Borger. Nun sind die beiden Beachvolleyballerinnen froh, dass sie es getan haben.

Im Spiel um den dritten Platz hatten sich die Düsseldorferinnen "die Bronzemedaille wahrlich erkämpft. Und das fühlt sich einfach genial an", sagte Borger nach dem 2:1-Erfolg am Samstag gegen die Lettinnen Anastasija Kravcenoka und Tina Graudina. Dabei war die Stimmung vor zweieinhalb Wochen noch tief in den Keller gerauscht: Das Aus in der schweren Vorrundengruppe nach drei Niederlagen bei Olympia, die ganze Vorbereitung, die Entbehrungen - umsonst. Borger hatte danach erst einmal ihren Frust rausgelassen und stellte sich auf Twitter die Frage, "wofür man das alles gemacht hat?"

Für das Duo ist es der bislang größte gemeinsame Erfolg

Die Antwort folgte nun bei der EM. Zumindest dürfte Bronzeplakette für einen versöhnlichen Rest-Sommer sorgen. Wenige Tage nach Tokio hatten sich die deutschen Meisterinnen von 2019 "hingesetzt und gesagt, das bringt jetzt auch nichts, länger Trübsal zu blasen", erzählte Sude. Das Duo wollte in der österreichischen Hauptstadt den "Spaß am Beachvolleyball wiederfinden". Mit dem bislang größten gemeinsamen Erfolg dürfte das gelungen sein.

Beide hatten mit früheren Partnerinnen bereits EM-Bronze gewonnen, dieses Jahr schrammten Borger/Sude knapp am Kampf um Gold vorbei. Mit 1:2-Sätzen unterlagen sie im Halbfinale trotz dreier Matchbälle den späteren Europameisterinnen Nina Betschart/Tanja Hüberli aus der Schweiz. "Ich war schon lange nicht mehr so sehr down nach einem verlorenen Halbfinale", meinte Borger: "Deshalb bedeutet uns die Medaille sehr, sehr viel, auch emotional." Kein Wunder, nach den Zweifeln und dem Ärger in den vergangenen Tagen.

Das deutsche Top-Duo Laura Ludwig/Margareta Kozuch, die Fünften von Tokio, hatten ihren Start kurzfristig abgesagt. Bei den Männern war in Nils Ehlers und Simon Pfretzschner das letzte deutsche Duo im Viertelfinale ausgeschieden (1:2 gegen die Niederländer Alexander Brouwer/Robert Meeuwsen). Die Vizeweltmeister und Olympia-Fünften Julius Thole und Clemens Wickler aus Hamburg waren bereits im Achtelfinale gescheitert.

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