Bayer Leverkusen:Wendell unterschreibt bis 2019

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Neu in Leverkusen: Abwehrspieler Wendell (rechts). (Foto: dpa)

Abwehrspieler von Porto Alegre soll "die Tradition brasilianischer Topspieler" in Leverkusen fortsetzen. Nicolas Anelka muss wegen einem Nazi-Gruß fünf Spiele zuschauen. Philipp Kohlschreiber gewinnt problemlos das Viertelfinale in Dubai. Jaques Villeneuve startet mit 43 Jahren bei den legendären Indy500.

Bundesliga, Leverkusen: Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat den brasilianischen Abwehrspieler Wendell Nascimento Borges verpflichtet. Der 20-Jährige kommt im Sommer vom Erstligisten Gremio Porto Alegre und unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Das teilte Bayer am Donnerstag mit. "Wir sind uns sicher, dass er die große Tradition der brasilianischen Topspieler bei Bayer Leverkusen fortsetzen kann", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler, der den Linksverteidiger noch am Dienstag in Brasilien erneut beobachtet hatte. "Bayer 04 genießt in Brasilien nach den zahlreichen Verpflichtungen in der Vergangenheit weiterhin einen exzellenten Ruf. Ich habe mich lange mit meinem Mannschaftskapitän Zé Roberto unterhalten. Er hat mir geraten, diesen Weg einzuschlagen, denn er hat von seiner Zeit in Leverkusen in höchsten Tönen geschwärmt", sagte Wendell.

Fußball, England: Der französische Fußball-Profi Nicolas Anelka ist vom englischen Verband FA wegen des sogenannten Quenelle-Grußes für fünf Spiele gesperrt worden. Ferner muss der Stürmer von West Bromwich Albion 80.000 Pfund (97.000 Euro) bezahlen und an einem Aufklärungskurs teilnehmen. Nach Angaben der FA vom Donnerstag kann der 34-Jährige Einspruch gegen das Urteil einlegen. Der ehemalige Nationalspieler hatte am 28. Dezember beim 3:3 bei West Ham United in der englischen Premier League einen Treffer mit dem Quenelle-Gruß des umstrittenen Komikers Dieudonné gefeiert. Die Geste - die linke Hand auf dem rechten durchgestreckten Arm - gilt in Frankreich als "verdeckter" oder "umgekehrter Nazi-Gruß". Obwohl Anelka nach der Partie erklärt hatte, der spezielle Torjubel sei bloß eine Widmung für seinen Freund Dieudonné gewesen, löste sein Verhalten vor allem in Frankreich und England einen Sturm der Entrüstung aus.

Tennis, Dubai: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber hat ohne größere Probleme die Vorschlussrunde des ATP-Turniers in Dubai erreicht. Der 30 Jahre alte Davis-Cup-Spieler aus Augsburg setzte sich am Donnerstag gegen den tunesischen Überraschungs-Viertelfinalisten Malek Jaziri mit 6:2, 6:3 durch. Im Halbfinale des mit 2,36 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturniers trifft Kohlschreiber auf den Sieger der Partie zwischen dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga und Tomas Berdych aus Tschechien. Titelverteidiger Novak Djokovic zog kampflos ins Semifinale ein. Der 26 Jahre alte Schützling von Boris Becker profitierte von einer krankheitsbedingten Absage seines Viertelfinal-Kontrahenten Michail Juschni aus Russland. Der topgesetzte Serbe trifft in der Runde der besten Vier am Freitag entweder auf den Schweizer Roger Federer oder Lukas Rosol aus Tschechien.

Bahnrad, WM: Die Olympiasiegerinnen Kristina Vogel (Erfurt) und Miriam Welte (Kaiserslautern) haben bei der Bahnrad-WM im kolumbianischen Cali zum dritten Mal nacheinander Gold im Teamsprint geholt. Das favorisierte Erfolgsduo setzte sich im Finale mit der Zeit von 32,440 Sekunden überlegen gegen Lin Junhong/Zhong Tianshi aus China (33,239) durch. Vogel/Welte hatten bereits 2012 in Melbourne/Australien und 2013 in Minsk/Weißrussland triumphiert. Dagegen mussten sich die ebenfalls als Goldkandidaten gestarteten René Enders (Zeulenroda), Robert Förstemann (Greiz) und Maximilian Levy (Berlin) mit Silber zufriedengeben. Im Finale wurde das Trio des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) mit seinen 42,885 Sekunden knapp von den Neuseeländern Ethan Mitchell, Sam Webster und Edward Dawkins (42,840) geschlagen. In der Mannschaftsverfolgung der Männer belegte der deutsche Bahnvierer den siebten Platz. Weltmeister Australien verteidigte seinen Titel erfolgreich vor Dänemark und Neuseeland. Stephanie Pohl (Cottbus) wurde im Scratch der Frauen 15. Es gewann die Belgierin Kelly Druyts vor Katarzyna Pawlowska (Polen) und Jewgenia Romanjuta (Russland).

Der Olympia-Zweite Maximilian Levy hat im Keirin-Wettbewerb das Halbfinale erreicht. Der Berliner fuhr im Hoffnungslauf die beste Zeit seiner Gruppe. Auch Joachim Eilers (Köln) schaffte über den Umweg den Einzug ins Halbfinale, Tobias Wächter (Düsseldorf) schied dagegen aus. In der Mannschaftsverfolgung der Frauen verpasste das deutsche Team mit Stephanie Pohl (Cottbus), Mieke Kröger (Bielefeld), Lisa Kullmer (Frankfurt/Main) und Gudrun Stock (Deggendorf) als Achter die Medaillenrennen in der Nacht zu Freitag. "Die Bedingungen hier sind sehr schwer, und wir sind noch sehr jung, deswegen bin ich zufrieden", sagte Pohl. Auch Nils Schomber (Neuss) verfehlte in der Einzelverfolgung der Männer das Finale als Elfter deutlich.

Motorsport: Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve kehrt mit 43 Jahren zu den Anfängen seiner größten Erfolge im Motorsport zurück. Der Kanadier will am 25. Mai bei den legendären Indy500 starten. Das gaben Villeneuve und die Rennserie am Mittwoch (Ortszeit) bekannt. "Ich hätte nie gedacht, dass das einmal möglich wäre", sagte Villeneuve. Vor 20 Jahren hatte er als Debütant den zweiten Platz in Indianapolis belegt. Im Jahr darauf gewann er. Danach war Villeneuve in die Formel 1 gewechselt. 1997 hatte er in der Motorsport-Königsklasse nach einem dramatischen Finale in Jerez den Titel gegen Michael Schumacher geholt. "Ich hatte das Glück, in verschieden Toprennserien weltweit fahren zu können. Aber nichts reizt mich mehr, als jetzt in die IndyCar-Serie einzusteigen", sagte Villeneuve. Er zählt neben Mario Andretti und Emerson Fittipaldi zu den einzigen Piloten, die die 500 Meilen von Indianapolis, die CART-Meisterschaft und den Formel-1-Titel gewinnen konnten. Villeneuve, der am 9. April 43 Jahre alt wird, tritt bei seinem Comeback für das Team Schmidt Peterson Motorsports an.

Elf des Spieltags
:Bodo Schäfer, die Wand

Club-Torwart Raphael Schäfer erinnert bei seinen Elfmeter-Paraden an den früheren DFB-Keeper Bodo Illgner. Bastian Schweinsteiger gelingt ein feines Pässchen, das Thiago zum 2:0 verwertet und ein Hoffenheimer zeigt, wie das richtig geht beim Strafstoß. Die Elf des Spieltags.

Basketball, BBL: Die Hamburg Towers starten zur kommenden Saison ihren Spielbetrieb. "2014 geht's definitiv los", ließ der Klub in einer offiziellen Mitteilung verlauten. Sollte in diesem Jahr eine Wildcard für die Basketball Bundesliga (BBL) vergeben werden, wird sich das Projekt darum bewerben. Ansonsten müssten die Towers erst einmal ihr Glück in der 2. Liga (ProA) versuchen. "Dann kämpfen wird uns von dort aus weiter nach oben!", hieß es. BBL-Geschäftsführer Jan Pommer hatte den Hamburgern zuletzt wenig Hoffnung gemacht. "Eine Wildcard liegt nicht herum. Wir können, müssen aber keine vergeben", sagte der 43-Jährige. Dazu müssten sich die Towers höchstwahrscheinlich gegen Bundesliga-Absteiger mit reichlich Tradition auseinandersetzen. Und da sei, so Pommer, "die Wahrscheinlichkeit keine überwiegende. Man sollte sich nicht darauf verlassen." Sollte es eine Wildcard geben, würde bei einer Liga-Tagung über die Bewerber abgestimmt. Zuletzt waren die Neckar Riesen Ludwigsburg auf diesem Wege trotz ihres sportlichen Abstiegs in der BBL geblieben.

Tennis, Acapulco: Fed-Cup-Spielerin Julia Görges ist beim WTA-Turnier in Acapulco/Mexiko auf ganz bittere Weise ausgeschieden. Die 25-Jährige aus Bad Oldesloe vergab im Achtelfinale gegen Kaia Kanepi aus Estland (Nr. 3) einen Matchball und verlor nach 2:46 Stunden mit 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8). Im dritten Satz, der alleine 67 Minuten dauerte, führte Görges bereits mit 4:1. Doch es ging wie im ersten Durchgang in den Tiebreak. Beim Stand von 6:5 hatte die Deutsche Matchball, konnte diesen aber nicht nutzen und unterlag. Die Weltranglisten-88. Görges war die einzige deutsche Tennisspielerin in Acapulco.

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