Bayer Leverkusen:Bayer berauscht sich an sich selbst

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Das Leben ist schön: Alejandro Grimaldo, Piero Hincapie, Gustavo Puerta Molano und Exequiel Palacios (v.l.) feiern Leverkusens 3:0-Erfolg gegen Köln. (Foto: Dennis Ewert/RHR-Foto/Imago)

Leverkusen lässt Köln im rheinischen Derby keine Chance. Das Team von Xabi Alonso geht nach dem 3:0 als Tabellenführer in die Länderspielpause, der FC steht auf dem letzten Platz.

Xabi Alonso schoss hochzufrieden und in technischer Perfektion den Ball über das Spielfeld, Kollege Steffen Baumgart nahm den Schlusspfiff und das Ende der Leverkusener Lehrstunde fast regungslos hin. Die Bayer-Elf geht als Bundesliga-Spitzenreiter in die Länderspielpause, der 1. FC Köln als Tabellenletzter. Beim 3:0 (2:0) vor heimischer Kulisse zeigte die Werksmannschaft am Sonntag teilweise wieder berauschenden Fußball und feierte den sechsten Sieg im siebten Liga-Spiel. Der Lohn: Bayer zog am VfB Stuttgart wieder vorbei auf Platz eins. "Es ist nicht nur schöner Fußball", sagte Granit Xhaka beim Streamingdienst Dazn: "Wir wissen genau, welche Aufgaben wir zu erledigen haben." Die Kölner rutschten mit nur einem Punkt nach diesem Spieltag erstmals auf den letzten Platz, weil Mainz beim 2:2 am Freitag in Gladbach gepunktet hatte. Die Gladbacher sind für die Kölner am 22. Oktober der erste Gegner nach der Pause.

Leverkusens Sieg hätte noch höher ausfallen können

"Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt", konstatierte Kölns Kapitän Florian Kainz: "Sehr enttäuschend, sehr viel investiert, und doch eine deutliche Niederlage." Der ehemalige Gladbacher Jonas Hofmann brachte Leverkusen in Führung (22. Minute). Jeremie Frimpong legte am Ende einer für ihn perfekten Woche mit Vertragsverlängerung, Nationalmannschafts-Nominierung in den Niederlanden und Europacup-Tor nach (32.). Victor Boniface traf mit seinem siebten Saisontor (67.) zum Endstand. Der Sieg hätte auch noch höher ausfallen können.

Die Vorzeichen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Leverkusen war ungeschlagen, hatte den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt und stellte die beste Offensive der Liga. Die Kölner waren sieglos, hatten den geteilt schlechtesten Saisonstart hingelegt und stellten die schwächste Offensive. Doch Baumgart hatte "Vollgas" versprochen. Der FC war zunächst auch gut im Spiel und mutig. Bayer war aber schon da immer gefährlich. Nach 39 Sekunden hatte der bei Köln ausgebildete Florian Wirtz die erste Chance, Marvin Schwäbe hielt. Gegen Victor Boniface (13.) und abermals Wirtz (18.) musste Schwäbe all sein Können zeigen, um das 0:1 zu verhindern. Aber Leverkusen wurde mit jedem Spielzug gefährlicher. In der 22. Minute vollendete Hofmann eine überragende Kombination über Boniface, Victor Grimaldo und Wirtz zum 1:0. Die Kölner wollten vorher ein Handspiel von Boniface gesehen haben, Baumgart beschwerte sich so heftig, dass er die Gelbe Karte sah. Kollege Alonso bekam sie später auch noch. Leverkusen berauschte sich danach an sich selbst. Nach Hereingabe des starken Grimaldo gelang Frimpong das 2:0. Nach der Pause verhinderte Schwäbe gegen Frimpong zunächst stark das 0:3 (54.). Boniface gelang es auf Ablage von Hofmann aber doch noch.

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