Basketball:Pesic wütend: «Europa lacht über diese Entscheidung»

Lesezeit: 2 min

Ludwigsburg (dpa) - Svetislav Pesic schaute grimmig in die Runde, dann setzte der Erfolgstrainer des FC Bayern München nach dem souveränen Einzug ins Playoff-Halbfinale zu einer Generalabrechnung mit der Basketball-Bundesliga an.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Ludwigsburg (dpa) - Svetislav Pesic schaute grimmig in die Runde, dann setzte der Erfolgstrainer des FC Bayern München nach dem souveränen Einzug ins Playoff-Halbfinale zu einer Generalabrechnung mit der Basketball-Bundesliga an.

„Europa lacht über diese Entscheidung. Durch sie werden die Schiedsrichter jetzt noch mehr unter Druck gesetzt. Die Fans, um die wir kämpfen, verstehen diese Entscheidung nicht, auch deshalb ist sie schlecht für den Basketball insgesamt“, wetterte Pesic über das wegen eines Schiedsrichter-Fehlers von der BBL angesetzte Wiederholungsspiel bei den MHP Riesen Ludwigsburg.

Selbst der klare 86:68-Sieg der Bayern, die in der Vorschlussrunde auf Vizemeister EWE Baskets Oldenburg treffen, hatte Pesic nicht besänftigen können. „Im Fußball gibt es auf der ganzen Welt nur eine Regel, im europäischen Basketball wird nach den Regeln der FIBA und der ULEB gespielt. Nach der Entscheidung der BBL, das vierte Spiel zu wiederholen, sehe ich die große Gefahr, dass die Bundesliga die Tür geöffnet hat für eine neue Regel in Europa“, kritisierte der Serbe und fügte in vorwurfsvollem Ton hinzu: „Von der Entscheidung der BBL hat keiner profitiert, wir schon gar nicht.“

Sein Sohn Marko Pesic, Geschäftsführer des Vorrundenprimus' und heißen Titelanwärters, stellte sarkastisch fest: „In unserer Einschätzung haben wir diese Serie jetzt 4:1 gewonnen.“ So sahen es auch die Fans, die ihr Team mit entsprechenden Spruchbändern feierten.

„Wir wollten unbedingt zeigen, dass wir verdient in der nächsten Runde sind. Wir waren etwas sauer, weil wir als Mannschaft ungerecht behandelt wurden. Schiedsrichter machen Fehler, genauso wie wir Spieler. Es war eine gute Reaktion von uns“, erklärte Bayern-Center Yassin Idbihi nach dem souveränen Auftritt in der mit 4500 Zuschauern ausverkauften MHP Arena.

Von Beginn an dominierten die Bayern-Profis mit Wut im Bauch die Partie und deklassierten den Herausforderer in der ersten Halbzeit. „Das Resultat sagt alles über das Spiel aus. Ich wusste vorher, dass wir gut spielen würden, denn die Mannschaft war zusätzlich motiviert. Wir haben sehr intelligent gespielt und wussten in jeder Minute, was wir tun“, lobte Svetislav Pesic. Und Marko Pesic erklärte: „Ich bin stolz, dass die Mannschaft heute so aufgetreten ist, wie man es für den FC Bayern tun muss.“

Diesen Schwung wollen die Bayern nun in die am Sonntag (17.45 Uhr) mit einem Heimspiel beginnende Halbfinalserie gegen Oldenburg mitnehmen. „Das wird schwer“, meinte Idbihi. Die Niedersachsen gewannen das entscheidende Viertelfinalduell gegen die Telekom Baskets Bonn mit 84:72 und trauen sich nach dem 3:2 nun durchaus eine Überraschung zu.

„Die Rollenverteilung ist klar: Bayern ist der große Favorit, aber wir werden ihnen Paroli bieten“, sagte Oldenburg-Coach Sebastian Machowski der Nachrichtenagentur dpa. Auch die Spieler blicken nicht mit Sorge in Richtung Halbfinale. „In den Playoffs ist alles möglich“, erklärte der stark spielende Niederländer Robin Smeulders. „Vielleicht liegt uns das Spiel der Bayern mehr als das der Bonner.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: