Basketball:Dankbares Gastspiel

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Für Jaromir Bohacik (li.) und Brose Bamberg war gegen Nick Weiler-Babb und den FC Bayern München nicht viel auszurichten. (Foto: Daniel Löb/HMB-Media/Imago)

Die Bamberger Basketballer stoßen im Pokal-Achtelfinale gegen den FC Bayern an ihre Grenzen und unterliegen 68:85. Während es für die Münchner in der Euroleague weitergeht, konzentriert sich Brose auf die Bundesliga.

Von Ralf Tögel

Andrea Trinchieri war voll der Dankbarkeit. Erst bedankte er sich bei den Bamberger Zuschauern, die ihrem ehemaligen Erfolgstrainer einen warmen Empfang bereitet hatten. Dann bedankte er sich bei seinen Spielern für eine "solide Vorstellung" und befand, dass sein Team das Pokal-Achtelfinale vor allem in der zweite Halbzeit kontrolliert und verdient mit einem 85:68-Sieg beendet habe. Während die Münchner erwartungsgemäß im Viertelfinale stehen, können sich die Bamberger fortan ganz auf Bundesliga und Europe Cup konzentrieren.

Für Brose war es eine Partie, in der sie eigentlich nur gewinnen konnten, zu groß schien die personelle Überlegenheit der Gäste. Obwohl in den Langzeitverletzten Isaac Bonga und Elias Harris, sowie dem am Daumen verletzten Spielmacher Zan Mark Sisko drei Spitzenkräfte fehlten, konnte es sich Trainer Andrea Trinchieri leisten, dem erkrankten Paul Zipser und dem serbischen Nationalspieler Ognjen Jaramaz zudem eine Pause zu gönnen. Zumal in der kommenden Woche in Barcelona (Dienstag) und Mailand (Donnerstag, jeweils 20.30 Uhr) gleich zwei absolute Euroleague-Topteams im Münchner Audi Dome gastieren.

Gleichzeitig war es für die Gastgeber aber eine gute Gelegenheit, den schwachen Saisonstart zu kaschieren, Bamberg ist mit drei Niederlagen in die Bundesliga (BBL) gestartet. Immerhin hatten die Oberfranken einen Sieg im internationalen Wettbewerb im Rücken, am Mittwoch gewann das Team von Oren Amiel das rein deutsche Duell in Chemnitz 89:85.

Nur im ersten Viertel können die Bamberger wirkungsvoll dagegenhalten, dann erhöhen die Bayern die Intensität

Entsprechend engagiert gingen die Bamberger in den Vergleich, vor allem Topscorer Justin Wright-Foreman (14 Punkte) war mit seinen Distanzwürfen der Mann der Anfangsphase und hauptverantwortlich für eine 12:9-Führung. Die Münchner befinden sich wegen der kurzen Vorbereitungszeit und der für die EM abgestellten Nationalspieler noch "in einem Findungsprozess", wie Trinchieri erklärte. Was in der Euroleague zu zwei Niederlagen führte, ist in der BBL indes allein wegen der individuellen Klasse des Kaders ein kleineres Problem. Vor allem nicht in der Abwehr - und hier erhöhte der Favorit bald die Intensität. Die gestandenen Euroleague-Recken im Team der Münchner machten fortan den Unterschied, Vladimir Lucic (14), Othello Hunter (10) und Nick Weiler-Babb (10) gingen mit physischem Spiel voran, zur Pause führte der Favorit bereits zweistellig (44:33).

Auch nach der Pause dominierten die Bayern, die Guards Corey Walden (20), der fast die gesamte Vorsaison verletzt gefehlt hatte, und Zugang Cassius Winston (14), dem die Physis in der Euroleague noch zu schaffen macht, trafen hochprozentig.

Brose-Coach Amiel muss sogar einen völlig neuen Kader auf Linie bringen und hatte in der Vorbereitung ebenfalls auf seine EM-Fahrer Christian Sengfelder (9) und Jaromir Bohacik, der in der tschechischen Auswahl durchaus überzeugen konnte und wie Wright-Foreman 14 Punkte sammelte, verzichtet. Was logischer Weise auch dem Bamberger Spiel anzusehen war, zumal gegen einen Kontrahenten von diesem Format. Gleichwohl zeigten neben den angesprochenen Akteuren vor allem Amir Bell (8) und Spencer Reaves (7) gute Ansätze.

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