Basketball:Bamberger Playoff-Frust - Bayern und ALBA auf Kurs

Lesezeit: 2 min

Bamberg (dpa) - So still war es in Freak City schon lange nicht mehr. Lediglich ein paar vereinzelte Pfiffe halten durch die Bamberger Arena, ansonsten herrschte in Deutschlands eigentlich lautestem Basketball-Tempel eine Art Schockstarre.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Bamberg (dpa) - So still war es in Freak City schon lange nicht mehr. Lediglich ein paar vereinzelte Pfiffe halten durch die Bamberger Arena, ansonsten herrschte in Deutschlands eigentlich lautestem Basketball-Tempel eine Art Schockstarre.

Auf dem Weg zum ersehnten fünften Titel in Serie hatten die Brose Baskets zuvor ihren Playoff-Auftakt gegen die Artland Dragons mit 68:73 in den Sand gesetzt und stehen damit vor dem zweiten Spiel der best-of-five-Serie des Viertelfinals am Dienstag gewaltig unter Druck.

„Wir haben offensiv den Kopf verloren“, kritisierte Bambergs Trainer Chris Fleming nach der Partie im TV-Sender „Sport1“. Zum Teil sei seine Mannschaft „chaotisch“ gewesen, habe ein „bisschen Panik geschoben“, analysierte der Erfolgscoach der Franken. Doch aufgeben werden die Franken noch nicht, dafür haben sie im Laufe der Saison bereits zu viele Rückschläge weggesteckt. „Wir müssen nun unsere Wunden lecken und bereit sein zu kämpfen“, sagte Fleming.

Zuvor hatte sich der Bamberger Trainer seine Mannschaft in der Kabine aber gewaltig zur Brust genommen. „Das war ein verdienter Anschiss“, meinte Elias Harris. Der Nationalspieler, der vor der Saison noch von der großen Karriere bei den Los Angeles Lakers in der NBA träumte, steht ein bisschen sinnbildlich für die Probleme der Bamberger. Die individuelle Klasse von Harris ist unbestritten, das gilt auch für fast alle seiner Teamkollegen. Aber der Titelverteidiger schafft es nicht, als Mannschaft aufzutreten.

Das wurde schon während der Saison immer wieder deutlich, als in der Euroleague das Aus in der Vorrunde kam, im Pokal der erste Titel verpasst und in der Liga Platz eins verspielt wurde. Von der Souveränität der vergangenen Spielzeiten ist bei den Franken nicht mehr viel zu spüren. Quakenbrücks Nationalspieler Bastian Doreth meinte daher nach dem verdienten Erfolg auch keck: „Ich glaube nicht, dass unser Sieg eine Überraschung war.“ Bei den Niedersachsen glänzte Brandon Thomas mit 24 Punkten, am Ende machte der wieselflinke Point Guard David Holston die entscheidenden Zähler.

In Bamberg herrscht bereits erste Panik, Bayern München feierte hingegen einen gemütlichen Playoff-Auftakt. Der Erste der Hauptrunde hatte mit den MHP Riesen Ludwigsburg beim 101:57 überhaupt keine Mühe. Riesen-Coach John Patrick war deshalb auch bedient. „Ich schäme mich ein bisschen für den Auftritt meines Teams.“ Münchens Trainer Svetislav Pesic hakte den Kantersieg dagegen schnell ab. „Es gibt zu diesem Spiel nicht viel zu sagen. Es war nur ein Spiel und noch lange nicht das entscheidende.“

Wie die Bayern hält auch Pokalsieger ALBA Berlin Kurs auf das Halbfinale. Die Berliner taten sich gegen ratiopharm Ulm eine Halbzeit lang sehr schwer, feierten in ihrem 1000. nationalen Pflichtspiel angetrieben von Routinier Jan-Hendrik Jagla aber am Ende doch einen ungefährdeten 86:66-Sieg. Jagla gelang mit 20 Punkten und zwölf Rebounds ein Double-Double. Vizemeister EWE Baskets Oldenburg gewann Spiel eins gegen die Telekom Baskets Bonn mit 69:63.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: