Basketball:"Unglücklich, dumm, entsetzlich"

Lesezeit: 1 min

Steht am Ende mit leeren Händen da: der von Bamberg entlassene Headcoach Oren Amiel. (Foto: Julien Becker/HMB-Media/Imago)

Bambergs Basketballer entlassen nach ihrer desillusionierenden Derby-Niederlage in Würzburg ihren Coach Oren Amiel. Interimstrainer Arne Woltmann und das Team stehen vor einer richtungsweisenden Woche.

Von Sebastian Winter

Die desaströse 65:104-Niederlage am Freitag, im Frankenderby in Würzburg, hat die Verantwortlichen von Bamberg Baskets zum Handeln veranlasst. Tags darauf trennte sich der Klub von seinem Cheftrainer Oren Amiel, der die Bamberger seit Ende November 2021 betreut hatte. Die Begründung von Baskets-Geschäftsführer Philipp Höhne auf der Homepage der Bamberger liest sich ziemlich unmissverständlich: "Die äußerst schwankenden Leistungen in dieser Saison, verbunden mit unglücklichen, dummen und nun auch entsetzlichen Niederlagen, haben uns zu diesem Schritt veranlasst. Dass uns dieser alles andere als leicht fällt, ist offensichtlich - jedoch liefern wir genauso sichtbar auch nicht die Ergebnisse, zu denen wir in der Lage wären."

Amiel, dessen Vertrag erst im vergangenen Mai um zwei Jahre verlängert wurde, war eigentlich angetreten, um Bamberg wieder zu früheren Erfolgen zu führen, den Klub aber zumindest nach vielen Irrungen und Wirrungen auch im personellen Bereich wieder zu konsolidieren. Zunächst gelang ihm der Einzug in die Playoffs, doch mit dem Titelkampf hatte seine Mannschaft nichts zu tun. Und in dieser Saison droht Bamberg der Abstiegskampf, besonders, wenn das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Heidelberg an diesem Dienstag verloren geht. Von Platz zehn, dem letzten Rang, der für die Teilnahme an den neuen Playins berechtigt, ist Bamberg ohnehin schon sechs Punkte entfernt. Zugleich begleitete Bamberg in Amiels Zeit der schleichende Ausstieg des Mäzens Michael Stoschek.

Es werde "kein Feuerwehrmann auf die Schnelle geholt, der bis Saisonende übernimmt"

Das Training am Samstagnachmittag leitete bereits Co-Trainer Arne Woltmann, der das Team gemeinsam mit Stefan Weissenböck auf die so wichtige Partie gegen Heidelberg vorbereiten wird. Offenbar soll Woltmann auch darüber hinaus bis auf Weiteres als verantwortlicher Coach an der Seitenlinie stehen. Auf SZ-Nachfrage sagte ein Klubsprecher am Samstag jedenfalls, dass "kein Feuerwehrmann auf die Schnelle geholt wird, der das Ganze bis Saisonende übernimmt".

Amiel hatte kurz nach dem Debakel in Würzburg noch mit Blick auf die schweren Spiele gegen Heidelberg und das Pokal-Halbfinale am Samstag gegen den FC Bayern München gesagt: "Es wäre jetzt einfach, morgen im Training den großen Hammer auszupacken. Aber in unserer Situation macht das keinen Sinn." Der große Hammer traf dann Amiel selbst.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: