Australian Open:Kerber verabschiedet sich in Runde eins

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Himmel hilf! Angelique Kerber wirkte oft genug ratlos in ihrem Erstrundenmatch. (Foto: Dean Lewins/dpa)

Die beste deutsche Tennisspielerin gibt gegen die Amerikanerin Bernarda Pera den ersten Satz nach 18 Minuten 0:6 ab. Laura Siegemund ist gegen Serena Williams chancenlos, Alexander Zverev nach einem harten Stück Arbeit weiter.

Für Deutschlands derzeit beste Tennisspielerinnen Angelique Kerber und Laura Siegemund sind die Australian Open schon nach der ersten Runde vorbei. Kerber verlor am Montag in Melbourne gegen die Amerikanerin Bernarda Pera mit 0:6, 4:6 und zeigte dabei vor allem im ersten Satz eine desolate Leistung. Laura Siegemund unterlag der Topfavoritin Serena Williams mit 1:6, 1:6 und war gegen die Amerikanerin völlig ohne Chance. Alexander Zverev steht dagegen nach einem Viersatz-Erfolg in Runde zwei.

Kerber blieb gegen Pera vor allem im ersten Durchgang alles schuldig. Die Vorstellung erinnerte an ihren lustlosen Auftritt bei den French Open in Paris Ende September des vergangenen Jahres. Auch damals war sie bereits in der ersten Runde gescheitert. Die deutsche Nummer eins bewegte sich schlecht, leistete sich viele einfache Fehler und gab den ersten Satz nach nur 18 Minuten mit 0:6 ab. Der dreimaligen Grand-Slam-Turnier-Siegerin, die 2016 in Melbourne ihren ersten Grand-Slam-Titel gewonnen hatte, gelangen mickrige acht Pünktchen im ersten Satz.

Erst spät entdeckt Kerber ihr Kämpferherz

Kerber hatte nach ihrer Ankunft in Melbourne 14 Tage in strikter Quarantäne verbringen müssen, weil es auf ihrem Flug einen positiven Corona-Fall gegeben hatte. Die ehemalige Nummer eins der Welt hatte ihr Hotelzimmer deshalb zwei Wochen lang nicht verlassen dürfen. Die Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier der Saison war dadurch natürlich deutlich eingeschränkt. Eine Erklärung für den Auftritt gegen Pera kann das aber nicht sein. Zumal sie in der vergangenen Woche beim Vorbereitungsturnier zumindest zwei Spiele gewinnen konnte.

Auch im zweiten Satz lag Kerber schnell mit 0:3 hinten, es drohte ein völliges Debakel. Doch dann entdeckte die 33-Jährige zumindest ihr Kämpferherz und biss sich in die Partie. Zum 1:3 gelang ihr der erste Spielgewinn, die Begegnung war nun endlich offen. Doch auch wenn Pera jetzt etwas nervös wurde und sich mehr Fehler leistete, reichte es für Kerber nicht mehr für die Wende. Nach lediglich 70 Minuten verwandelte die Nummer 66 der Welt ihren zweiten Matchball.

Zverev siegt nach einem harten Stück Arbeit

Besser lief es dagegen für Alexander Zverev. Der streifte sein gelbes Haarband ab und winkte erleichtert ins Publikum. Der Topspieler aus Hamburg ist nach einem harten Stück Arbeit in die zweite Runde der Australian Open eingezogen - und besserte die enttäuschende deutsche Bilanz am Auftakttag etwas auf. "Ich habe nicht mein bestes Tennis gespielt", sagte Zverev nach dem 6:7 (8), 7:6 (5), 6:3, 6:2-Erfolg gegen den US-Amerikaner Marcos Giron: "Aber das erste Match bei einem Grand Slam ist nie einfach. Am Ende habe ich besser gespielt und bin glücklich, dass ich in der zweiten Runde bin."

Laura Siegemund kam gegen Serena Williams zu keiner Zeit für einen Sieg infrage. Zwar gelang der 32 Jahre alten Schwäbin ein schnelles Break zum 1:0, doch dann machte die Amerikanerin zehn Spiele in Serie. Auf dem Weg zu ihrem ersehnten 24. Grand-Slam-Titel war es für die 39 Jahre alte Ausnahmespielerin ein lockerer Aufgalopp.

Auch für Petkovic ist Schluss

Als dritte deutsche Spielern schied auch Andrea Petkovic in der ersten Runde aus. Die 33 Jahre alte Darmstädterin musste sich in Melbourne am Montag der an Nummer 27 gesetzten Tunesierin Ons Jabeur mit 3:6, 6:3, 4:6 geschlagen geben.

Petkovic zeigte zwar eine gute Leistung, Jabeur nutzte nach 2:01 Stunden aber ihren fünften Matchball. Damit ist von den deutschen Frauen nur noch Mona Bartel dabei. Die Schleswig-Holsteinerin trifft in ihrer Erstrunden-Partie am Dienstag auf die italienische Qualifikantin Elisabetta Cocciaretto.

© SZ/dpa/sid/schm/jki - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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