Auftakt gegen Kiel:Die Kür als Pflicht

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Lieber 4:3 als 1:0 - Marc Schneider hat eine Vorliebe für Spektakel. (Foto: Wolfgang Zink/Imago)

Die SpVgg Greuther Fürth strebt mit dem detailversessenen Trainer Marc Schneider einen Zweitliga-Neustart mit Offensivdrang an.

Von Sebastian Leisgang

Vermutlich, man weiß es ja nicht, hat Marc Schneider in den vergangenen Tagen ziemlich wenig geschlafen. Die Vorbereitung ist abgeschlossen, an diesem Samstag bestreitet die SpVgg Greuther Fürth ihr erstes Pflichtspiel, der Gegner heißt Holstein Kiel. Für Schneider bedeutet das: Er muss seine Mannschaft vorbereiten. Und wenn Schneider seine Mannschaft auf ein Spiel vorbereitet, dann heißt das: Er analysiert und analysiert und analysiert.

"Ich weiß nicht, woher Sie diese Information haben", sagte Fürths neuer Trainer und lachte, als er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz auf seine Arbeit angesprochen wurde. Schneider, 41, gilt als äußerst penibler und detailversessener Analyst, der Videoaufzeichnung um Videoaufzeichnung studiert, um seine Mannschaft auf den jeweiligen Gegner einzustimmen.

Zuletzt stand der Schweizer beim belgischen Zweitligisten Waasland-Beveren an der Seitenlinie, jetzt soll er den Fürther Neuanfang nach dem Abstieg aus der Bundesliga anleiten. Weil die Mannschaft auf einigen Positionen neu aufgestellt ist, hat Schneider seine Spieler schon Anfang Juni erstmals um sich versammelt, um in Fürth anzukommen, das Team in der Kabine kennenzulernen und Abläufe auf dem Feld einzuarbeiten. "Wir haben das gebraucht", sagt Fürths Trainer mit Blick auf die lange Sommervorbereitung, sieht jetzt aber die Zeit gekommen, sich im Wettkampf zu beweisen und das zu tun, worum es ihm im Kern geht: die Leute mitzunehmen und mit einem attraktiven und nach vorne gerichteten Fußball zu begeistern.

Im Zweifel würde er ein 4:3 einem 1:0 vorziehen, sagte Schneider am Donnerstag und erklärte dann: "Wir sind in der Unterhaltungsbranche zu Hause und wissen deshalb, dass wir den Zuschauern etwas bieten müssen." Die Kür, etwas zugespitzt formuliert, versteht Schneider also als Pflicht. Samstags will er im Ronhof Offensivfußball sehen. Für die Arbeit unter der Woche dürfte das dann bedeuten, dass Schneider in dieser Saison vor allem eines zu tun hat: analysieren, analysieren und analysieren.

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