American Football:Deutsches Duell ums Super Bowl-Ticket

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Denver (dpa) - Ein Deutscher greift in jedem Fall nach Amerikas begehrtester Sport-Trophäe. Sebastian Vollmer und Björn Werner kämpfen im Halbfinale der National Football League NFL um das Ticket zum Super Bowl.

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Denver (dpa) - Ein Deutscher greift in jedem Fall nach Amerikas begehrtester Sport-Trophäe. Sebastian Vollmer und Björn Werner kämpfen im Halbfinale der National Football League NFL um das Ticket zum Super Bowl.

Outside Linebacker Werner gelang mit seinen Indianapolis Colts die einzige Überraschung des Viertelfinales. Bei Vizemeister Denver Broncos gewannen die Colts mit 24:13. Right Tackle Vollmer hatte sich bereits zuvor mit den New England Patriots 35:31 gegen die Baltimore Ravens behauptet. Zudem stehen Meister Seattle Seahawks und die Green Bay Packers in der Vorschlussrunde. 

 AFC Championship Game!!!, schrieb Werner auf seiner Facebookseite und setzte noch ein Smiley dahinter. Die Freude ist verständlich. Niemand außerhalb von Indianapolis hatte den Colts in Denver etwas zugetraut. Und dennoch stehen sie jetzt in der Runde der besten Vier. 

Obwohl Werner unauffällig blieb und sich nie zu Broncos-Quarterback Peyton Manning durchwühlen konnte, jubelte der 24-Jährige nach dem Spielende ausgelassen. Mit ihm freute sich knapp 3000 Kilometer weiter östlich auch Vollmer. Der Rheinländer hatte seinem Landsmann die Daumen gedrückt und wird ihn nun im Halbfinale wiedersehen. Erstmals stehen sich somit in den NFL-Playoffs zwei Deutsche gegenüber - und nur einer von beiden fliegt zum Super Bowl am 1. Februar in Glendale/Arizona.

Im mit Spannung erwarteten Schlagabtausch der Quarterbacks war Colts-Spielmacher Andrew Luck gegen Manning derweil der unerwartet klare Sieger. „Wir spielen derzeit guten Team-Football, bauen uns gegenseitig auf“, sagte Luck. Manning indes verspielte vielleicht seine letzte große Chance auf seinen zweiten Super Bowl-Gewinn. Es sei einfach enttäuschend, meinte der 38-Jährige und gab sich auf der Pressekonferenz wortkarg. 

Er hatte bis zu seinem Wechsel 2012 nach Denver insgesamt 14 Jahre für die Colts gespielt, den Verein auf der NFL-Karte etabliert und ihn 2007 zur Meisterschaft geführt. Als Manning ging, kam Luck. Und der sei nun „völlig aus Mannings Schatten herausgetreten“, hieß es in der „USA Today“. „Der Staffelstab wurde weitergereicht“, war auf „NFL.com“ zu lesen. 

Während Luck das Spiel seines Teams klug dirigierte und in wichtigen Situationen immer wieder den freien Mitspieler fand, verfehlten Mannings Pässe oft die Anspielstationen. Die Colts-Defensive hatte es ihm jedoch auch schwer gemacht und die Wide Receiver der Broncos konsequent und eng abgeschirmt. Manning gehört zweifelsohne zu den herausragendsten Quarterbacks der NFL-Geschichte, bringt seine besten Leistungen jedoch vor allem in der regulären Saison. In den Playoffs scheiterte er nun zum neunten Mal an der Auftakt-Hürde.

Vor einem Monat hatte der fünfmal zum Vorrunden-MVP gewählte Manning noch verkündet, kommende Saison weiterzumachen. Nach der Niederlage gegen seinen Ex-Verein hingegen ließ er Fragen zu seiner Zukunft unbeantwortet - und somit umgehend Spekulationen über ein mögliches Karriereende aufkommen. 

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