Abschiede im Fußball:Es könnte Tränen geben

Diese Fußball-Größen verabschieden sich vom aktiven Sport. Unter ihnen sind der "Big fucking German" und der größte Schreck des FC Bayern.

Von Dominik Schelzke

Per Mertesacker

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(Foto: Getty Images)

Sportlich ist nicht mehr so viel passiert in der letzten Saison des Deutschen, den sie in England "Big Fucking German" nennen: einige Startelfeinsätze und zwei Tore, eines davon im FA Cup. Dafür war der Medienrummel abseits des Wettkampfs umso größer. Zum einen wegen seiner Aussagen zum Druck im Profifußball und zum anderen wegen seiner Co-Verabschiedung mit Trainer Arsène Wenger am vergangenen Wochenende. So ganz geht Mister Eistonne aber dann doch nicht: Nach 15 Jahren als Profifußballer wird der Kapitän der Gunners nun Leiter des Nachwuchszentrums.

Heiko Westermann

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(Foto: Federico Gambarini/dpa)

"Es kommt die Zeit, da sagt dein Körper, jetzt müsstest du langsam mit dem Fußball aufhören. An diesem Punkt bin ich angekommen." Bei Heiko Westermann ist es so weit. Der frühere Fürther und Nationalspieler, der bei Austria Wien wegen eines kaputten Knies schon länger nicht mehr einsatzfähig war, hört auf. Sein letztes Spiel bestritt "HW4", wie ihn die Fans tauften, gegen den SV Mattersburg. Einst als starker Kopfballspieler gefürchtet, ereilte ihn während seiner fünf Jahre beim Hamburger SV so langsam der Karriereknick, eine Zeit lang spielte er später sogar für die zweite Mannschaft von Ajax Amsterdam. Zu schade war sich Westermann nie für etwas, so kam er letztlich auf 318 Bundesliga-Spiele.

Tom Starke

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Er hatte eigentlich schon aufgehört und seinen Job als Torwartkoordinator beim FC Bayern München begonnen. Aber dann kam der vermaleidete Mittelfuß von Bayern-Torhüter Manuel Neuer dazwischen, auch der Ersatzmann Sven Ulreich verletzte sich - und schon stand Tom Starke wieder im Tor. Zweimal zwar nur, aber dafür beide Male ohne Gegentor. Jetzt darf er seine sauberen Handschuhe also (wieder) ins Schränkchen legen. Vielleicht ja in seinem Büro im neuen Leistungszentrum des FC Bayern, wo er sich ab sofort aber wirklich um den Torhüter-Nachwuchs kümmert.

Didier Drogba

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(Foto: dpa)

Didier Drogba hat in seiner Laufbahn schon für einige namhafte und weniger namhafte Vereine gekickt: für Olympique Marseille, Galatasaray Istanbul, Shanghai Shenhua oder Montreal Impact - und aktuell für Phoenix Rising in der zweiten amerikanischen Liga. Auf ewig erinnern wird man sich aber an seine Zeit beim FC Chelsea. Dort hat er 2012 die Champions League gewonnen, er allein hat den Bayern kurz vor Schluss den Triumph im "Finale dahoam" entrissen, und wurde von den Fans zum "besten Spieler aller Zeiten" gewählt. Er hat sich damit gegen Konkurrenz wie John Terry oder Frank Lampard durchgesetzt. Nicht die schlechteste Wahl: Von 2004 bis 2012 hat er in 381 Spielen immerhin 164 Tore erzielt.

Stefan Kießling

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(Foto: dpa)

Die Hüfte des zuvor so unerschütterlichen Angreifers zwickt immer noch. Der sechsmalige Nationalspieler beendet nach dem letzten Bundesligaspiel gegen Hannover seine Karriere. Angesichts der Hüftprobleme hatte Kießling in dieser Saison nur noch sieben Joker-Einsätze für die "Werkself". Davor kam der 34-Jährige in 402 Bundesligaspielen auf 144 Tore. Er wurde mit der Nationalmannschaft 2010 WM-Dritter in Südafrika und holte sich 2013 die Torjägerkrone in der Bundesliga. Nach dem Karriere-Ende will Kießling sich die Welt ansehen, unter anderem bei Sportreisen in die USA.

Roman Weidenfeller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Letztes Wochenende haben die Dortmunder Fans seinen Abschied trotz nicht stattgefundener Einwechslung gebührend gefeiert. Der Klub hat eigens Aufwärmtrikots angefertigt mit seinem Konterfei und dem Spruch "We think you have 16 grandios Saisons gespielt". Nun ist Schluss für den Publikumsliebling und zweifachen deutschen Meister Roman Weidenfeller. Der Nachfolger des Weltmeisters von 2014 wird der Schweizer Marvin Hitz.

Claudio Pizarro

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der erfolgreichste ausländische Torschütze der Bundesliga-Geschichte (192) hört auf - wahrscheinlich. Immerhin geht Pizarro auf die 40 zu. Andererseits ging er das letztes Jahr auch schon und war trotzdem plötzlich Kölns neuer Hoffnungsbringer. Viel gebracht hat Pizarro den Kölnern in dieser Saison zwar nicht - die Fans haben den Peruaner trotzdem ausgiebig gefeiert. Genauso wie in München, Bremen oder bei Chelsea. Aber der Stürmer ist nicht nur beliebt, er ist auch sehr erfolgreich gewesen: sechsmal deutscher Meister, sechsmal deutscher Pokalsieger, Champions League- und Weltpokalsieger. Er könnte durchaus zufrieden aufhören. Er könnte aber auch plötzlich bei der WM für Peru auflaufen. Bei Pizarro weiß man nie.

Michael Carrick

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(Foto: AP)

Der englische Mittelfeldspieler Michael Carrick ist nicht unbedingt durch die schönste Spielweise aufgefallen, wohl aber durch eine sehr intelligente und erfolgreiche. Mit dem englischen Rekordmeister Manchester United wurde er zum Titelsammler, fünfmal gewann er allein die Meisterschaft. In der ewigen Rekordspieler-Liste von United reiht er sich mit 463 Einsätzen auf Platz fünf hinter Wayne Rooney ein.

Lothar Matthäus

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(Foto: picture alliance / dpa)

"Muss i denn zum Städtele hinaus?", trällerte aus den Lautsprecherboxen des Münchner Olympiastadions. Lothar Matthäus verabschiedete sich von den deutschen Fußballfans. Im Jahr 2000. Fünf Jahre später, am 13. Mai 2005, trat er nochmals für ein Spiel für den 1. FC Lokomotive Leipzig im Stadtpokal-Halbfinale an. Es sollte das endgültige Karriereende sein. Nun also Versuch Nummer drei: Am Sonntag soll nun wirklich Schluss sein. Der deutsche Rekordnationalspieler (150 Länderspiele) tritt im Alter von 57 Jahren noch einmal für seinen Heimatverein 1. FC Herzogenaurach im Punktspiel gegen die SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf an.

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