Corona:Politik prüft 2G-Regel für Profisportler

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Wäre von einer 2G-Regel betroffen: Joshua Kimmich (Foto: CHRISTOF STACHE/AFP)

Die Länderchefs sind der Auffassung, dass 2G-Regeln im Stadion für Zuschauer und Sportler gelten sollten. Ob das Vorhaben rechtlich umsetzbar ist, ist allerdings noch offen.

Die Länderchefs prüfen, ob ungeimpften Fußballprofis bei anhaltend kritischer Corona-Lage künftig der Zugang zu Spielen untersagt werden kann. "In der Vorbesprechung der Länderchefinnen und -chefs waren wir uns sehr schnell einig, dass wenn Zuschauer im Stadion 2G beachten müssen, dass das nach unserer Auffassung auch für die Profis gelten soll", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Donnerstag nach den Bund-Länder-Beratungen in Berlin. Das sei "einhellige Auffassung der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten", sagte Wüst.

Allerdings sei noch unklar, ob sich dieser Beschluss auch für Profisportler bei ihrer Berufsausübung durchsetzen lasse, ließ Wüst erkennen. Davon betroffen wären auch ungeimpfte Profis etwa im Handball, Basketball oder Eishockey. "Die Rechtslage war klar, ob wir das umgesetzt kriegen, das müssen wir jetzt prüfen", sagte der NRW-Ministerpräsident.

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Von Martin Schneider

Zuvor hatten Länderchefs und Bundesregierung beschlossen, dass bei Sportveranstaltungen künftig nur noch geimpfte oder vom Coronavirus genesene Menschen nach der sogenannten 2G-Regel Zugang erhalten sollen. Der Bundestag hatte am Vormittag den Plänen von SPD, Grünen und FDP zugestimmt, nach denen am Arbeitsplatz künftig 3G-Vorgaben gelten sollen. Kämen diese auch im Berufssport zur Anwendung, würden weiter auch negativ Getestete an Training und Wettbewerben teilnehmen dürfen.

Die verschärften Maßnahmen sollen greifen, wenn die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 3 überschreitet. Mit diesem Wert ist die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gemeint. Aktuell liegen nur die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Saarland und Schleswig-Holstein unter dem Wert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war noch unsicher, was künftig für Profisportler gelten soll. "Normalerweise ist es so, dass die Arbeitswelt 3G ist und nicht dort 2G verhängt wird", sagte Merkel über den Profisport und ergänzte: "Jetzt kommt es darauf an, ob das die Arbeitswelt ist oder die Freizeitwelt". Vize-Kanzler Olaf Scholz sagte auch, es werde zwischen Freizeit und Beruf unterschieden, allerdings hätten die Länder die Möglichkeit, beides zusammenzuführen, wenn man ein Ereignis zu einer einheitlichen Veranstaltung mache.

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