2. Bundesliga:Köln und Kaiserslautern gewinnen

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Jubel in Köln: Die Spieler feiern den zweiten Treffer gegen Sandhausen. (Foto: dpa)

Der 1. FC Köln wird erst ausgepfiffen, dann schlägt der Klub Sandhausen allerdings doch noch locker. Kaiserslautern gewinnt mit Mühe gegen Erzgebirge Aue. Greuther Fürth gelingt der vierte Sieg in Folge.

Die Spiele der 2. Bundesliga

Der gebürtige Kölner Marcel Risse hat dem 1. FC Köln den ersten Saisonsieg in der 2. Fußball-Bundesliga beschert. Der Neuzugang aus Mainz erzielte beim 2:0 (0:0) gegen den SV Sandhausen beide Tore (55./78., Foulelfmeter) und traf erstmals im Profibereich doppelt.

Nach zuvor drei 1:1 unter dem neuen Trainer Peter Stöger verbesserte sich der FC mit sechs Punkten vorübergehend auf Rang vier. Sandhausen, nur wegen des Lizenz-Entzuges des MSV Duisburg in der Liga geblieben, wartet mit nur zwei Zählern dagegen noch auf den ersten Saisonsieg. Zudem sah Innenverteidiger Tim Kister in der 75. Minute die Gelb-Rote Karte.

Vor 39.000 Zuschauern begann der FC offensiver als zuletzt. Stöger hatte Anthony Ujah diesmal Kacper Przybylko, der zuletzt beim 1:1 in Paderborn den Punkt gerettet hatte, als Sturmpartner zur Seite gestellt. Doch trotz erheblich mehr Ballbesitz kamen diese beiden nur selten in Position. Der FC spielte gegen kompakte Gäste umständlich und wurde zur Halbzeit mit Pfiffen in die Kabine begleitet. Für Aufregung hatte zuvor lediglich ein vermeintliches Tor von Maurice Exslager gesorgt, das wegen einer Abseitsstellung aber zurecht nicht anerkannt wurde (20.).

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Bezeichnenderweise war es kein herausgespieltes Tor, das die Gastgeber in Führung brachte. Risse fasste sich aus 25 Metern ein Herz und traf über den zu weit vor seinem Tor stehenden SVS-Keeper Manuel Riemann hinweg. Sandhausen hatte in der 72. Minute die große Chance zum Ausgleich, doch Przybylko lenkte den Freistoß von Julian Schauerte mit dem Kopf gerade noch entscheidend ab.

Zwei Undiszipliniertheiten, die mit Gelb-Rot und dem Strafstoß geahndet wurden, brachten Sandhausen schließlich um die letzte Chance.

Torjäger Mohamadou Idrissou hat den 1. Kaiserslautern wieder in die Spur gebracht. Fünf Tage nach der 1:2-Niederlage im Spitzenspiel bei der SpVgg Greuther Fürth erzielte der Stürmer aus Kamerun beide Tore des Aufstiegsfavoriten zum 2:1 (1:0) gegen Erzgebirge Aue.

Mit dem dritten Sieg im vierten Saisonspiel hielt der FCK (9 Punkte) den Anschluss an Spitzenreiter Fürth (12). Aue, mit zwei Siegen traumhaft gestartet, kassierte die zweite Saisonniederlage.

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Idrissou war vor 25.567 Zuschauern auf dem Betzenberg der entscheidende Mann. Zunächst verwandelte er einen umstrittenen Foulelfmeter (29.) zu seinem dritten Saisontor, nachdem Aues Solomon Okoronkwo sich einen Rempler gegen Karim Matmour geleistet hatte. In der 60. Minute legte Idrissou per Kopf freistehend sein viertes Tor nach. Sekunden zuvor hatte Guido Kocer per Abstauber den Ausgleich aus Abseitsposition erzielt.

Aue war stets gefährlich, doch wie bislang jeder Gegner taten sich auch die Sachsen gegen die hochkarätig besetzte Offensive der Lauterer schwer. Matmour, Andrew Wooten, Simon Zoller und Idrissou stellten die Gäste vor teils unlösbare Aufgaben. Ariel Borysiuk und Idrissou waren die besten Spieler der Gastgeber. Oliver Schröder und Kevin Schlitte überzeugten für Aue.

Erstliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth hat das vierte Spiel hintereinander in der 2. Bundesliga gewonnen. Zum Auftakt des vierten Spieltags setzte sich die Mannschaft von Trainer Trainer Frank Kramer glücklich beim zweitplatzierten Karlsruher SC 2:1 (0:1) durch und fügte dem starken Aufsteiger damit die erste Niederlage und die ersten Gegentore zu.

In der Tabelle liegt Fürth mit nun 12 Punkten bereits fünf Punkte vor dem KSC, der seinen zweiten Platz im Verlauf des Spieltages noch verlieren kann. Die Führung für die Gastgeber erzielte Michael Vitzthum (39.) kurz vor der Pause, Kevin Kraus (75.) gelang der Ausgleich. Kurz vor Schluss schoss Dominick Drexler (86.) zum Sieg ein.

Vor 18.877 Zuschauern im Wildparkstadion erfüllte das Spiel zunächst nicht die hohen Erwartungen, vor allem Fürth wirkte gehemmt. Ohne Torjäger Nikola Djurdjic, der sich beim 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern am Montag einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, fand der Favorit kaum den Weg vor das gegnerische Tor. Die erste echte Chance des Spiels hatten dann die Gastgeber, doch Koen van der Biezen (26.) beförderte den Ball aus zwei Metern Entfernung über das Tor.

Karlsruhe war nun zumindest feldüberlegen, die Führung fiel dennoch glücklich. Vizthums eigentlich verunglückte Flanke von der linken Seite segelte über den Fürther Torwart Wolfgang Hesl hinweg zum 1:0. In der zweiten Halbzeit war der KSC die deutlich stärkere Mannschaft, der Ausgleich fiel aus dem Nichts. Kraus war im Anschluss an eine Ecke zur Stelle und vollendete aus kurzer Distanz. Auch danach spielte Karlsruhe auf Sieg, doch Drexler nutzte gleich die nächste Chance zur schmeichelhaften Entscheidung für Fürth.

In einem turbulenten Ostwestfalen-Derby trennten sich Aufsteiger Arminia Bielefeld und der SC Paderborn mit 3:3 (0:1). Paderborn, das durch durch Treffer von Mahir Saglik (15.), Elias Kachunga (49.) und Rick ten Voorde (80./Foulelfmeter) zwischenzeitlich mit 2:0 und 3:1 führte, verspielte dabei den ersten Dreier der Spielzeit. Die Arminia, für die Tim Jerat (52.), Tom Schütz (77.) und Patrick Schönfeld (90.+1) erfolgreich waren, wartet indes weiter auf den ersten Heimsieg nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga.

24.106 Zuschauer sahen eine zerfahrene Partie, die von zahlreichen Fouls und Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt war. Bezeichnenderweise fiel auch der erste Treffer nach einem Standard. Kachunga verlängerte einen Freistoß des starken Daniel Brückner, Saglik stand goldrichtig und hatte aus fünf Metern keine Mühe. Kurz nach Wiederanpfiff nutzte Kachunga eine Unsicherheit in der Defensive der Hausherren zum 2:0.

Doch die Gastgeber steckten nicht auf und kamen durch Jerats Distanzschuss und Schütz' Freistoßtreffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Mitten in der Drangphase der Arminia entschied Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) auf Foulelfmeter, ten Voorde traf zur schmeichelhaften Führung.

In der Nachspielzeit rettete der eingewechselte Schönfeld den verdienten Punkt für die Hausherren. Bei Paderborn ragten Brückner und Kapitän Jens Wemmer heraus, auf Seiten der Hausherren verdienten sich Schütz und Jerat die Bestnoten.

Der VfL Bochum und der FC St. Pauli haben den Sprung in den vorderen Tabellenabschnitt verpasst. Am Freitag trennten sich die Traditionsklubs im direkten Duell in Bochum 2:2 (1:2) und sind beide seit drei Spielen hintereinander ohne Sieg. Vor 23.028 Zuschauern schossen Heiko Butscher (18. Minute) und Florian Jungwirth (69.) die Tore für die Hausherren. Für St. Pauli traf John Verhoek (23./35.).

Nach vier Spieltagen haben beide Mannschaften jeweils fünf Punkte auf dem Konto. Die Bochumer suchten direkt die Offensive und erarbeiteten sich Torchancen. Danny Latza (14.) traf aus guter Position den Außenpfosten, ehe Butscher nach einer Ecke per Kopfball die Führung erzielte. Die Gäste aus Hamburg ließen sich davon nicht beeindrucken und drehten den Rückstand durch Verhoeks sehenswerten Doppelpack noch vor der Pause. Eingeleitet wurden beide Treffer vom ehemaligen Bochumer Marc Rzatkowski.

Bochum erhöhte das Tempo und wurde belohnt. St. Paulis Keeper Philipp Tschauner konnte zwar gegen Mirkan Aydin (41.), Richard Sukuta-Pasu (53.) und Ken Ilsö (65.) parieren. Gegen Jungwirth, der nach einer Ecke traf, war der Schlussmann aber überfordert.

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