2. Bundesliga:St. Pauli verabschiedet sich gegen 1860 aus dem Abstiegskampf

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Erleichterung am Millerntor: Der FC St. Pauli dürfte nach dem Sieg gegen den TSV 1860 nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. (Foto: dpa)

Herbe Rückschläge im Kampf um Relegationsplatz drei: Der TSV 1860 München verliert beim FC St. Pauli verdient mit 1:3. Die Hamburger können damit nur noch theoretisch absteigen. Der FSV Frankfurt verpasst im Spiel gegen den MSV Duisburg den Anschluss zum 1. FC Köln.

Der FC St. Pauli kann das Thema Abstiegskampf in der 2. Fußball-Bundesliga wohl endgültig als erledigt betrachten. Die Hamburger feierten am Samstag zu Hause ein 3:1 (1:0) über 1860 München. Vor 28.892 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Millerntor-Stadion erzielten Geburtstagskind Daniel Ginczek (34.) und Fin Bartels (70./74.) die Tore der Hanseaten, die mit ihrem Dreier Münchens Hoffnungen auf Relegationsplatz drei endgültig zerstörten. Deren Treffer durch Rob Friend (73.) war am Ende zu wenig.

Auch ohne sieben fehlende Leistungsträger bestimmte St. Pauli das Geschehen und hätte vor der Pause mehr als nur das eine Tor erzielen können. Das allerdings war von Dennis Daube schön herausgespielt und von Ginczek an seinem 22. Geburtstag stark vollendet. Zuvor hatte der nun schon 14 Mal erfolgreiche Torjäger (22./28.) zwei weitere gute Einschussmöglichkeiten ebenso ungenutzt gelassen wie auf der anderen Seite der agile Friend (16.) für die lange zu zurückhaltenden Gäste.

Nach dem Wechsel kam 1860 wie erwartet auf. Friend kämpfte, konnte aber beste Gelegenheiten nicht nutzen (56./60.). Auf der anderen Seite machte es Bartels mit dem entscheidenden Doppelschlag besser. Es waren die Saisontreffer fünf und sechs für den Mittelfeldspieler.

Auch der FSV Frankfurt musste im Kampf um den Relegationsplatz einen herben Dämpfer hinnehmen. Gegen den MSV Duisburg kam der Tabellenfünfte trotz zahlreicher Chancen nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Sollte der 1. FC Kaiserslautern am Montagabend in Aue gewinnen, würde der Rückstand des FSV auf den Relegationsplatz auf sieben Punkte anwachsen.

Der MSV, der zuletzt dreimal in Serie gewann, nähert sich dagegen dem Ziel Klassenverbleib. Daniel Brosinki brachte den MSV mit dem 1000. Tor der Duisburger Zweitliga-Historie in Führung (13.). Aus Frankfurter Sicht kam danach trotz aller Bemühungen nicht mehr als der Ausgleich durch Marcel Gaus (23.) nach einem schönen Solo heraus. Ein weiterer Treffer von John Verhoek (48.) wurde wegen eines vorangegangenen Fouls nicht gegeben.

Vor 5429 Zuschauern war der FSV vor allem in der zweiten Halbzeit überlegen. Mathew Leckie (49.), Yannick Stark (62.) und Marc Heitmeier (80.) ließen aber beste Gelegenheiten ungenutzt. Dazu hätte Frankfurt nach einem klaren Foul an Gaus einen Elfmeter bekommen müssen (60.). Stattdessen sah der auffälligste Spieler der Partie in der 86. Minute wegen groben Foulspiels die Rote Karte.

Der vorzeitige Aufstieg in die 1. Bundesliga muss noch warten: Bundesliga-Absteiger Hertha BSC kam am Freitag beim FC Ingolstadt nur zu einem 1:1 (0:1) und verpasste damit die Chance, schon am 29. Spieltag den Aufstieg perfekt zu machen. Der Tabellenzweite Eintracht Braunschweig behielt beim SV Sandhausen hingegen mit 3:1 (2:0) die Oberhand und machte einen weiteren Schritt zur Bundesliga-Rückkehr. Im dritten Spiel gab es zwischen Union Berlin und Dynamo Dresden eine Nullnummer.

Vier Tage nach dem umjubelten Heimsieg im Aufstiegsduell gegen Braunschweig stand Hertha beim Gastspiel in Ingolstadt lange neben sich. Wenig lief beim Team von Trainer Jos Luhukay nach vorne zusammen, hinten erwies sich die eigentlich beste Abwehr der Liga als erstaunlich anfällig. Mit der ersten Chance sorgte Caiuby für die Führung der Hausherren (14. Minute), und auch fortan hatten die Berliner ihre liebe Müh. Ingolstadts Ümit Korkmaz hatte wenig Chance später die Riesenchance, die Führung auszubauen, doch er setzte den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor der Gäste.

Hertha-Trainer Luhukay reagierte in der zweiten Halbzeit auf die magere Vorstellung seines Teams und brachte in Pierre-Michel Lasogga und Sami Allagui zwei frische Offensivkräfte. Die Maßnahme zeigte schnell Wirkung, das Duo belebte den Angriff der Hauptstädter merklich. Doch mehr als der Ausgleich durch Änis Ben-Hatira (64.) sprang nicht heraus. Der Aufstieg muss noch etwas warten. Erst am kommenden Montag ist der Tabellen-Dritte zu Gast bei Erzgebirge Aue - und könnte mit einem Sieg den Abstand zu Hertha auf zwölf Punkte verkürzen.

Braunschweig verkürzt

Von Beginn an hellwach präsentierte sich Braunschweig im Gastspiel in Sandhausen. Torjäger Domi Kumbela markierte früh (4.) die wichtige Führung für die Niedersachsen. Kurz vor der Pause war der Top-Torjäger erneut zur Stelle und erhöhte mit seinem 19. Saisontreffer zur beruhigenden Pausenführung. Zwar konnte Sandhausen durch den Ausgleichstreffer von Juho Mäkelä (52.) noch einmal Hoffnung schöpfen, Dennis Kruppke machte für die Eintracht aber endgültig alles klar (86.).

Einen wichtigen Auswärtspunkt im Abstiegskampf verbuchte Dresden bei der Nullnummer bei Union Berlin. Nach zuletzt zwei Niederlagen in der Fremde lief es diesmal besser für die Sachsen, die nun schon zwei Punkte vor dem Tabellen-16. VfL Bochum liegen. Die Westfalen müssen am Sonntag mit ihrem neuen Trainer Peter Neururer bei Energie Cottbus antreten.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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