2. Bundesliga:"Der Club kann Extreme"

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Ein wichtiger Sieg: auch für den nicht mehr unumstrittenen Trainer Robert Klauß, der den Torschützen Fabian Schleusener umarmt. (Foto: Hasan Bratic/dpa)

Nach fünf Niederlagen und einem Remis im Januar gewinnt der 1. FC Nürnberg erstmals im Jahr 2021. Die Erlösung für die Franken folgt auf einen spannenden Schlussakt in Darmstadt.

Die Nachspielzeit war lange angebrochen, da schickte der Nürnberger Torwart Christian Mathenia im Zweitliga-Spiel beim SV Darmstadt 98 noch einen weiten Ball nach vorne. Der tropfte in der gegnerischen Hälfte auf, schien eigentlich schon zu weit geflogen zu sein für einen Torerfolg. Doch dann mischte sich der Darmstädter Verteidiger Nicolai Rapp ein: In guter Absicht versuchte er, den Ball zu seinem Torhüter Marcel Schuhen zurück zu köpfen, überlupfte diesen mit dem Kopfball jedoch - und traf zum 1:2 (0:0)-Endstand ins eigene Tor.

Am Ende reichte dem 1. FC Nürnberg also im so wichtigen Kellerduell ein langer Ball - und ganz viel Glück, um seine schwarze Serie endlich zu beenden. Erstmals im Jahr 2021 hat der FCN ein Spiel gewonnen, nach einem Remis und fünf Niederlagen im Januar. Damit stehen die Franken als Tabellenzwölfte mit 23 Punkten auch wieder vor dem 13. Darmstadt (22). "Was für ein Wahnsinnsspiel. Um so etwas zu erleben, spielen wir Fußball. Der Club kann Extreme, jetzt war ich mal live dabei", sagte der Trainer Robert Klauß, der zuletzt auch nicht mehr unumstritten war: "Die letzten Minuten waren sehr emotional. Dass wir am Ende so beglückt werden, macht uns natürlich überglücklich."

Als musste an diesem Nachmittag alles zusammenkommen, hatte auch noch der eingewechselte Relegationsheld vom Sommer 2020, Fabian Schleusener, die umjubelte Führung in der 76. Minute erzielt. Fabian Holland glich per Handelfmeter kurz vor dem Ende aus (90.), Oliver Sorg erhielt davor für ein fragwürdiges Handspiel wenige Meter vor der Linie die rote Karte. Im Anschluss traf Rapp ins eigene Tor. Und dann hätte Schuhen mit der letzten Aktion des Spiels sieben Minuten nach dem regulären Ende fast noch zum Ausgleich getroffen - doch er säbelte unmittelbar vor Mathenia unter dem Ball hindurch: "Am Ende des Tages wurden wir aber von irgendjemanden da oben erhört - da war das Glück auf unserer Seite", sagte Nürnbergs Torhüter.

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