1860 München in der Einzelkritik
Gabor Kiraly
Benjamin Lauth besorgt sich einen neuen Spitznamen, Necat Aygün gibt sich so cool, dass er plötzlich unterkühlt daherkommt und Guillermo Vallori macht den Lucio. Leider hat beim 1:4 gegen Fürth aber nur Daniel Bierofka den Löwen in sich. Die Münchner in der Einzelkritik. Von Michael Neißendorfer, Fröttmaning Gabor Kiraly: Durfte sich schon vor dem Spiel über eine kleine Auszeichnung freuen: Er ist der Poster-Boy der aktuellen Stadionzeitung, der Löwen-News. Natürlich in eleganter Flugpose und grauer Jogginghose. Flog schon in der ersten Halbzeit zweimal in bester Poster-Boy-Manier durch den Strafraum, war aber bei beiden Treffern machtlos. Hatte sein erstes Erfolgserlebnis erst, als er kurz vor der Pause gegen Felix Klaus parieren konnte. Ganz unelegant-unspektakulär mit den Schienbeinen. Beim 1:3 nicht zur Stelle, beim 1:4 - wie auch der Rest der Löwen - gegen Klaus zu langsam.
1860 München in der Einzelkritik
Antonio Rukavina
Antonio Rukavina: Wo war Antonio Rukavina, als Olivier Occean in seinem Aufgabenbereich in aller Ruhe das 0:1 besorgte? Angesichts der frühlingshaften Temperaturen mag man ihn im nächsten Biergarten vermutet haben. Saß da noch immer, als Sercan Sararer unbedrängt zu Stephan Fürstner passen konnte, der formschön und unbedrängt zum 1:2 ins lange Ecke einschießen durfte. Kam dann doch rechtzeitig zur zweiten Halbzeit und war nun nicht mehr unsichtbar. Dafür aber ungeschicht, wie in Minute 73 wiederum gegen Sercan Sararer.
1860 München in der Einzelkritik
Necat Aygün
Necat Aygün: War auf der rechten Innenverteidiger-Position etwas überfordert. Kein Wunder, Außenverteidiger Antonio Rukavina schien ja beschlossen zu haben, den Nachmittag im Biergarten zu verbringen. Bei den ersten Treffern machtlos, war Necat Aygün wie immer einer der ruhigsten und besonnensten Löwen. Als viele Münchner angesichts aufkommender Frühlingsgefühle in der sonnigen Arena oft hektisch und unüberlegt agierten, blieb er der Eismann in der Innenverteidung. War gleich nach der Halbzeit jedoch zu unterkühlt für Occean, und ließ diesen ungewohnt ungestört zum 1:3 einköpfen. Auch beim 1:4 nicht auf der Höhe. Durfte in der 74. Minute vorzeitig zum Duschen, was ebenso ungewohnt für ihn war, wie seine Schnitzer in der Defensive.
1860 München in der Einzelkritik
Guillermo Vallori
Guillermo Vallori: Nachdem ihm Trainer Rainer Maurer zuletzt eine gute Form attestiert hatte, bekam Guillermo Vallori diesmal den Vortritt vor Christopher Schindler. Zeigte gleich zu Beginn, dass er passen kann, und schickte Stefan Aigner Richtung Fürther Tor. Zeigte kurz darauf, dass er köpfen kann, und schickte so Stefan Buck an der Auslinie entlang. Zeigte dann in der 37. Minute, dass er auch in bester Lucio-Manier durchs Mittelfeld rumpeln kann. Dass er stark verteidigen kann, wurde gegen Fürth jedoch nicht bewiesen.
1860 München in der Einzelkritik
Stefan Buck
Stefan Buck (m.): Wie viele Mannschaftskollegen, so war auch er zu langsam für Felix Klaus. Ließ diesen unbedrängt auf Olivier Occean flanken, das 0:1 war die Folge. Zu oft hektisch und unüberlegt und mit einigen Fehlpässen. Hätte nach einer halben Stunde fast ein verfrühtes Osterei ins Tor der Fürther gelegt, traf bei seinem Schlenzer über Max Grün hinweg aber nur die Unterkante der Latte.
1860 München in der Einzelkritik
Kai Bülow
Kai Bülow: Bekam einen ersten Applaus, als er Kevin Volland mit einem Heber gekonnt in Szene setzte. Bekam im weiteren Verlauf keinen Applaus mehr. Schaute zwischenzeitlich vermutlich bei Antonio Rukavina im Biergarten auf eine schnelle Radlerhalbe vorbei. Hätte etwas mehr Zielwasser gut gebrauchen können, als er in der 32. Minute knapp am Gehäuse der Fürther vorbeischoss. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte hätte er - mit mehr Zielwasser im Blut - durchaus einnetzen können.
1860 München in der Einzelkritik
Daniel Bierofka
Daniel Bierofka: Er verzögerte leicht, legte den Ball dann unhaltbar ins rechte Kreuzeck zum 1:1. Versuchte sich kurz nach dem Elfmeter an einem eleganten Hackentrick im Fünfmeterraum, der leider keinen Abnehmer fand. Wie immer Antreiber der Sechziger aus der Tiefe heraus, mit viel Einsatz. Leider einer der wenigen, die sich wie Löwen gegen die Niederlage stemmten.
1860 München in der Einzelkritik
Stefan Aigner
Stefan Aigner: Musste in Aue noch wegen einer Grippe passen. Bereits am Donnerstag absolvierte er jedoch überraschenderweise bereits eine komplette Übungseinheit mit der Mannschaft. Hat seinen Infekt wohl dennoch nicht so gut wegsteckt, blieb etwas blass und lief oft nur hinterher. Hätte sich am besten zu Antonio Rukavina in den Biergarten gesetzt und dort warmes Bier bestellen sollen. Das hilft ja angeblich gegen Grippe.
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Maximilian Nicu
Maximilian Nicu: Djordje Rakic war mit argen Blessuren aus der Partie gegen Aue gekommen, deswegen durfte sich Maximilian Nicu auf dessen Position beweisen. Lief in der elften Minute Felix Klaus nur hinterher, der konnte daraufhin unbedrängt und gefährlich in den Fünfer passen. Ihm fehlte heute der Biss, einzig erwähnenswert sein Pass auf Kevin Volland, aus dem ein Foul und der Elfmeter zum 1:1 resultierten. Wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit ausgewechselt. Leistungsgerecht, würde die Floskelmaschine dabei ausspucken.
1860 München in der Einzelkritik
Benjamin Lauth
Benjamin Lauth: Sucht schon länger nach seiner Form. Seit dem Doppelpack gegen Cottbus im ersten Spiel nach der Winterpause hat er nicht mehr getroffen. Wurde in der 26. Minute seinem neuen Spitznamen 'Schwachfuß' gerecht: Sein Pass auf Aigner verhungerte auf halber Strecke. Hätte fünf Minuten später fast das Tor des Monats geschossen, nur: sein Fallrückzieher ging knapp über das Gehäuse.
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Kevin Volland
Kevin Volland: Hatte in der Vorrunde zehn Treffer für die Löwen markiert. Im neuen Jahr gelang ihm nur ein Tor beim Remis gegen St. Pauli. Hätte in der 18. Minute fast endlich wieder getroffen, wurde aber von Max Grün von den Beinen geholt. Bekommt Abzüge in der B-Note, weil er sich nach diesem Foul etwas zu theatralisch auf dem Boden wälzte. Wir sind doch nicht beim Wrestling.