10. Todestag von George Best:Der Fußballer, der sein Geld und Talent verprasste

Er soff, schlug Frauen - und schoss ein Tor nach dem anderen. Vor zehn Jahren starb George Best, einer der besten Fußballer der Welt.

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Rabenschwarzes Haar, blaue Augen und das rote Trikot von Manchester United. So ist der Fußballer George Best vielen Fans in Erinnerung. Best war eine Ikone von Manchester United, doch in seinem Privatleben alles andere als ein Vorbild. Nach zahlreichen Alkoholexzessen und Straftaten starb der Fußballer am 25. November 2005 - mit 59 Jahren.

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Der Fußballer kam 1946 im nordirischen Belfast zur Welt. Bereits mit 17 gab der damals sehr schüchterne junge Mann sein Debüt im Trikot von Manchester United.

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1965 wurde der Klub auch dank seiner Tore nach acht Jahren wieder englischer Meister. Diesen Triumph konnte er 1967 wiederholen. 1968 gewann Best mit United den Europapokal der Landesmeister. Es war der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere. Best war gerade 22 Jahre alt - und wurde schon zu Englands und Europas Fußballer des Jahres gewählt.

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Best war ein laufstarker Flügelstürmer, konnte sensationell dribbeln und Tore aus aussichtlos erscheinenden Positionen erzielen - in 466 Pflichtspielen für die "Red Devils" traf er 178 Mal. Hier steigt er in einem Spiel gegen den FC Arsenal 1967 zum Kopfball hoch (2.v.re.).

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Ein Bild aus George Bests erfolgreichsten Tagen: 1968, zusammen mit Nobby Stiles (li.) und Bobby Charlton (re.). Mit Charlton und Dennis Law bildete er die sogenannte "Holy Trinity" - die Heilige Dreieinigkeit. Experten sahen Best gar auf einer Stufe mit Pelé, Franz Beckenbauer oder Johan Cruyff. Als Nordire hatte er jedoch im Gegensatz zu diesen niemals eine ernsthafte Chance auf einen Titel mit der Nationalmannschaft.

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Best war ein erfolgreicher Sportler, doch er ruinierte sich seine Karriere schon bald mit Partys, Alkohol, Glücksspiel und Frauengeschichten. Bereits mit 27 musste er bei ManUnited aufhören, nachdem er immer wieder betrunken zum Training gekommen und einmal mehrere Tage am Stück überhaupt nicht aufgetaucht war. Seine Alkoholprobleme waren schon früher bekannt: Auf diesem Bild aus dem Juli 1968 fuhr er mit dem Fahrrad durch die Stadt, weil er seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer für ein halbes Jahr verloren hatte.

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Umringt von schönen Frauen, so sah sich George Best (li.) gerne (hier bei der Präsentation einer Biografie im Jahr 1975). In den späten sechziger Jahren hatte er in Manchester zwei Nachtlokale eröffnet und besaß zusammen mit ManCity-Profi Mike Summerbee zwei Modegeschäfte. Er blieb dabei jedoch glücklos und häufte Schulden an - trotz seines üppigen Fußballergehalts.

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Best konnte nach seinem Abgang bei United nie mehr an seine sportlichen Erfolge anknüpfen. Er spielte zwischen 1974 und 1982 für verschiedenste Vereine, darunter in Südafrika, Irland, Australien und den USA (hier im Trikot der Fort Lauderdale Strikers 1975). Seine Suchtprobleme bekam er nie dauerhaft unter Kontrolle. Weihnachten 1984 verbrachte er im Gefängnis, weil er erneut betrunken gefahren war und einen Polizisten beleidigt hatte.

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Über sich sagte Best einmal: "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst." Der Spruch ist legendär wie seine Tore. Im Bild: Pelé überreichte Best 1987 in den USA lange nach dem Karriereende beider Spieler eine Auszeichnung zum "Größten Fußballspieler".

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Nach seinem Karriereende ging es für Best immer weiter bergab. 1986 ließ er sich von seiner ersten Frau scheiden. Die Alkoholsucht prägte sein Leben. Sein Ansehen litt erheblich, nachdem er im September 1990 betrunken in einer Talkshow aufgetreten war. 1995 heiratete er das Fotomodell Alex Pursey. Von 1998 an arbeitete er als Kommentator für den TV-Bezahlsender Sky - aus diesem Jahr stammt auch das Bild, auf dem ihm sein schlechter Gesundheitszustand deutlich anzusehen ist. Durch eine im gleichen Jahr erschienene, autorisierte Biographie wurde zudem in der Öffentlichkeit bekannt, dass Best wiederholt handgreiflich gegenüber Frauen geworden war.

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Im Jahr 2001 teilte Best mit, dass er auf der Warteliste für eine Lebertransplantation steht. Im Sommer 2002 bekam er ein neues Organ - doch das Trinken ließ er auch danach nicht sein. Seine Ehefrau beschuldigte ihn 2004 in einer Fernsehsendung, sie geschlagen zu haben. Auch diese Ehe scheiterte. Best verlor im gleichen Jahr erneut seinen Führerschein, diesmal für 20 Monate.

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Am 3. Oktober 2005 wurde Best wegen einer Niereninfektion auf die Intensivstation des Londoner Cromwell Hospitals gebracht. Er schwebte in Lebensgefahr. Am 20. November veröffentlichte das britische Boulevardblatt News of the World auf dessen Wunsch ein Foto des sterbenden Best mit dem Zitat als Schlagzeile: "Don't die like I did." Sterbe nicht wie ich! Das erschütternde Zitat war die letzte öffentliche Botschaft eines Mannes, der sein Talent verschenkt - und sich selbst zugrunde gerichtet hatte. Im Bild: Best bei einem Pub-Aufenthalt in Dublin im Jahr 2004.

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Am 25. November starb Best, im Alter von nur 59 Jahren. Es herrschte Entsetzen und Trauer in der Fußballwelt. Denn die Fans hatten die Ikone - trotz seines Lebenswandels - ununterbrochen verehrt.

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Vor dem Stadion von Manchester United, dem Old Trafford, legten Tausende Blumen, Bilder und Schals nieder, sie versammelten sich, erinnerten sich an seine schönsten Tore - und zündeten Kerzen an.

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Die Trauerfeier für Best fand am 3. Dezember 2005 statt. In einer Limousine wurde der Sarg von seinem Elternhaus in Belfast zum Sitz des nordirischen Parlaments, Stormont, gebracht. 100 000 Menschen standen an der Straße.

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2008 setzte Manchester United George Best ein Denkmal vor dem Old Trafford - anlässlich des 40. Jahrestages des Triumphs im Europapokal der Landesmeister. Die Best-Statue (links) steht neben seinen legendären Teamkollegen Denis Law und Bobby Charlton. Und so bleibt er den Fans in Erinnerung als Teil der "Holy Trinity", als einer der besten Fußballer, die es je gab.

© Süddeutsche.de/dpa/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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