1. FC Köln:"Geplanter Angriff" von 100 vermummten Fans

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  • Nach den Ausschreitungen nach dem Zweitligaspiel zwischen Köln und Berlin spricht die Polizei von einer "neuen Dimension der Gewalt".
  • "Man kann da nicht von Fans sprechen, das sind Menschen, die schwere Straftaten verüben", sagt Polizeipräsident Uwe Jacob.
  • Auch der 1. FC Köln verurteilt die Vorfälle, sieht sich aber machtlos.

Nach dem Angriff auf einen Fanbus des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin in Köln ist die Polizei erschüttert vom Ausmaß der Gewalt. Rund 100 Vermummte hätten in der Nacht zu Dienstag einen von der Polizei begleiteten Bus vor einer Autobahnauffahrt mit Steinen attackiert, teilte die Polizei mit. Das ganze war nach Einschätzung der Beamten "ein geplanter Angriff".

Nach der Attacke auf den Bus seien mehrere Angreifer in unbeleuchteten Autos gezielt auf Polizeibeamte zugefahren. Einige hätten sich nur durch einen Sprung vor einer Kollision retten könnten, berichtete der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob. Er sprach von einer "neuen Dimension der Gewalt nach Fußballspielen".

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Selbst Fürbitten im Dom helfen nichts: Der 1. FC Köln spielt zum Zweitliga-Heimauftakt nur 1:1 gegen Union Berlin. Anschließend benehmen sich einige Fans daneben.

Von Ulrich Hartmann

Jacob weiter: "Wir nehmen diese wahr und müssen ihr entgegenwirken. Man kann da nicht von Fans sprechen, das sind Menschen, die schwere Straftaten verüben." Es sei "ein Wunder", dass bei den Ausschreitungen niemand verletzt worden sei.

Köln verurteilt die Vorfälle

Der 1. FC Köln verurteilte am Dienstagnachmittag die Vorfälle und wies zudem auf die begrenzten Möglichkeiten der Klubs mit Blick auf Straftaten außerhalb der Stadien hin. So waren, wie die Polizei bestätigte, auch bereits mit Stadionverboten belegte Personen unter den Gewalttätern. "Dies zeigt, dass die Vereine abseits der Spiele auf die Arbeit von Polizei und Justiz angewiesen sind", hieß es in der Stellungnahme.

Insgesamt 28 Personen wurden festgenommen, die allesamt dem Kölner Lager zugeordnet wurden. Identitätsfeststellungen fanden im dreistelligen Bereich statt. Zudem stellte die Polizei gefährliche Gegenstände wie Schlagstöcke sowie Pyrotechnik und Mobiltelefone sicher.

Die Kriminalpolizei prüft nun in den Einzelfällen das Vorliegen von Haftgründen, ermittelt wird wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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