Gifhorn (dpa/lni) - Private Tierschützer haben am Sonntag rund 850 Legehennen vor dem Tod gerettet. Sie sammelten die Tiere am frühen Morgen auf einem Freilandbetrieb im Kreis Gifhorn ein. „Die Hühner waren in gutem Zustand, das Gefieder war gut“, sagte Stefanie Laab, Vorsitzende des Vereins „Rettet das Huhn“, der die Aktion initiiert hat. Eine Tierärztin habe einige kranke Tiere behandelt, vier kamen in eine Klinik. Die anderthalb Jahre alten Hühner werden nun an tierliebe Menschen in ganz Niedersachsen weitergegeben. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Legehennen vor dem Tod zu bewahren, wenn sie nicht mehr für die Eierproduktion eingesetzt werden.
Zahlreiche Helfer waren am Sonntagfrüh vor Ort, holten die Legehennen aus dem Stall und setzten sie in Transportboxen. Die Zusammenarbeit mit dem Landwirt sei sehr gut, der Verein habe schon mehrfach Hühner dort abgeholt, sagte Laab. Normalerweise wären die Legehühner in diesem Alter geschlachtet worden, teilte der Verein mit. Die Hennen erholten sich in einem neuen Zuhause aber meist schnell und würden zu zutraulichen Tieren.
Mehr als 100.000 Legehennen wurden nach Angaben des Vereins seit 2008 vor der Schlachtung gerettet. Im Juli hatte der Verein in Schleswig-Holstein fast 4000 Tiere gerettet. Ziel der Vereinsarbeit ist auch die Aufklärung über die Zustände in der Legehennenindustrie. Jährlich würden 45 Millionen Legehennen nach einem Jahr wie Abfall entsorgt, hieß es.
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