Erfurt:Fahrschulen: Gute Auslastung, wenig Nachwuchs

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Erfurt (dpa/th) - Die Fahrschulen in Thüringen haben viel zu tun - aber oft zu wenig Fahrlehrer. "Wir sind sehr gut ausgelastet, bekommen den Nachwuchsmangel aber immer stärker zu spüren", sagte der Vorsitzende der Thüringer Fahrlehrerverbands, Harry Bittner. Wegen der Personalsituation und hoher Nachfrage müssten viele Fahranwärter inzwischen teilweise mit mehrmonatigen Wartezeiten rechnen.

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Erfurt (dpa/th) - Die Fahrschulen in Thüringen haben viel zu tun - aber oft zu wenig Fahrlehrer. „Wir sind sehr gut ausgelastet, bekommen den Nachwuchsmangel aber immer stärker zu spüren“, sagte der Vorsitzende der Thüringer Fahrlehrerverbands, Harry Bittner. Wegen der Personalsituation und hoher Nachfrage müssten viele Fahranwärter inzwischen teilweise mit mehrmonatigen Wartezeiten rechnen.

Unter anderem sei es wegen der vielen Prüfungen immer schwieriger, motiviertes Personal zu finden. Zudem biete das Landesverwaltungsamt zu wenige Prüfungstermine für Fahrlehrer an - vor allem auf spezielleren Gebieten wie den Fahrlehrern für Motorrad und Lkw, sagte Bittner. Das Landesverwaltungsamt weist das zurück: „Sämtliche Prüfungen sind zeitnah nach Abschluss der Lehrgänge bei den Ausbildungsinstituten erfolgt“, sagte Sprecher Adalbert Alexy. Die maximale Wartezeit betrage in der Regel wenige Monate.

Längere Wartezeiten seien in Einzelfällen vorgekommen, aber nicht auf Versäumnisse des Landesverwaltungsamts zurückzuführen: „Die zeitliche Verschiebung war alleine dem schlechten Ausbildungsstand der durchgefallenen Kandidaten geschuldet.“ Pro Jahr werden in Thüringen um die 160 Prüfungen zum Fahrlehrer durchgeführt, die Zahlen der vergangenen fünf Jahren sind Alexy zufolge relativ konstant. Ein großer Teil der Ausbildungen werde dabei von der Agentur für Arbeit finanziert.

Trotz der Engpässe beim Nachwuchs gebe es in Thüringen bisher kein Fahrschulsterben, so Bittner. Durch die immer höheren technischen und damit finanziellen Anforderungen an eine Fahrschule, die Einzelunternehmen nur schwer leisten könnten, gebe es aber mehr Kooperationen und Zusammenschlüsse. Dem Landesverwaltungsamt zufolge ist die Zahl der Fahrschulen dagegen sogar noch einmal angestiegen - von 428 im Jahr 2017 auf aktuell 442.

Der bürokratische Aufwand müsse reduziert werden, fordert der Fahrlehrerverband. Auch wünscht er sich von der Politik ein klares Bekenntnis zum gesetzlich vorgeschriebenen Theorieunterricht. Es gebe Überlegungen, weite Teile des Unterrichts zu Digitalisieren, so Bittner. „Themen wie das richtige Miteinander im Straßenverkehr kann man aber nur in direktem Kontakt mit den Lehrern lernen.“

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