Wiesbaden:Jugendämter nahmen rund 5200 Kinder vorläufig in Obhut

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Jugendämter in Hessen haben im vergangenen Jahr 5178 Kinder und Jugendliche vorläufig in Obhut genommen. Wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte, waren das fast 2000 weniger als noch 2015. Als Grund für den Rückgang nennen die Statistiker, dass im vergangenen Jahr weniger unbegleitete minderjährige Ausländer nach Hessen gekommen sind.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Jugendämter in Hessen haben im vergangenen Jahr 5178 Kinder und Jugendliche vorläufig in Obhut genommen. Wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte, waren das fast 2000 weniger als noch 2015. Als Grund für den Rückgang nennen die Statistiker, dass im vergangenen Jahr weniger unbegleitete minderjährige Ausländer nach Hessen gekommen sind.

Dennoch haben unbegleitete minderjährige Ausländer unter den in Obhut genommenen Kindern und Jugendlichen den größten Anteil ausgemacht: 39 Prozent, was 2045 Kindern und Jugendlichen entspricht. Der zweithäufigste Grund für das Einschreiten der Jugendämter sei eine „Überforderung der Eltern oder eines Elternteils“ gewesen (27 Prozent). Weitere Gründe waren den Angaben zufolge Anzeichen für Misshandlungen, Vernachlässigen sowie Beziehungs- und Integrationsprobleme.

Die meisten der in Obhut genommenen Kinder seien zwischen 14 und 17 Jahren alt gewesen, hieß es. Sie wurden demnach in einem Großteil der Fälle vorläufig in Einrichtungen der Jugendhilfe untergebracht. Knapp ein Drittel der Kinder und Jugendlichen sei anschließend zurück zur Pflegefamilie, zu den Sorgeberechtigten oder ins Heim gekommen. In 23 Prozent der Fälle seien Betroffene nach der Inobhutnahme in ein Heim, in einer Pflegefamilie oder im betreuten Wohnen untergebracht worden.

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