Münster:Neue Rechte stellt Gedenkstätten vor Herausforderungen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die NS-Gedenkstätten in NRW ringen um gute Konzepte für den Umgang mit rechtsorientierten Besuchergruppen. "In NRW haben wir schließlich schon seit Jahren mit rechtsextremen Menschen zu tun und der Aufstieg der Neuen Rechten beschäftigt uns dabei", sagt der Vorsitzende des Verbands der NS-Gedenkstätten in NRW, Alfons Kenkmann. "Wir müssen das Gespräch suchen und den Geschichtsrevisionismus aufdecken und widerlegen. Das ist unsere Aufgabe in einer Demokratie", betonte er.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die NS-Gedenkstätten in NRW ringen um gute Konzepte für den Umgang mit rechtsorientierten Besuchergruppen. „In NRW haben wir schließlich schon seit Jahren mit rechtsextremen Menschen zu tun und der Aufstieg der Neuen Rechten beschäftigt uns dabei“, sagt der Vorsitzende des Verbands der NS-Gedenkstätten in NRW, Alfons Kenkmann. „Wir müssen das Gespräch suchen und den Geschichtsrevisionismus aufdecken und widerlegen. Das ist unsere Aufgabe in einer Demokratie“, betonte er.

Ein Beispiel sei die Gedenkstätte Vogelsang in der Eifel. Die ehemalige NS-Ordensburg gilt als eine der größten Hinterlassenschaften der Nationalsozialisten und wird nach Angaben des Gedenkstättenverbands besonders häufig von Mitgliedern der Extremen Rechten besucht. „Wir haben ein sehr großes uneinsichtiges Gelände“, sagt Stefan Wunsch, Leiter der Gedenkstätte Vogelsang. „Da kommt es häufiger vor, dass wir irgendwo verfassungsfeindliche Symbole angebracht finden.“ In solchen Fällen werde direkt eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. Eine strenge Hausordnung verbiete verfassungsfeindliche Symbole und bei Rechten beliebte Kleidermarken.

In der Wewelsburg gibt es Probleme mit einer „Schwarzen Sonne“ - einem SS-Symbol, das im früheren Obergruppenführersaal der Wewelsburg in den Boden eingelassen ist. „Das Fotografieren ist dort verboten“, sagt die Leiterin der Gedenkstätte Wewelsburg Kirsten John-Stucke. Die Erinnerungsorte dürften nicht genutzt werden, um eine rechte Gesinnung zu verbreiten, betont John-Stucke.

Wichtig sei aber auch, auf kritische Fragen einzugehen. „Wir haben es auch ab und zu, dass in Schülergruppen kritische, rechtspopulistische Fragen gestellt werden“, sagt John-Stucke. „Da haben wir dann den Bildungsauftrag, genauer nachzufragen und aufzuklären.“

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