Ralbitz-Rosenthal:Wachszieher-Handwerk in Sachsen bedroht

Rosenthal (dpa/sn) - Weil immer mehr Kirchen geschlossen und Pfarrgemeinden zusammengelegt werden, sieht das Wachszieher-Handwerk in Sachsen keine leuchtende Zukunft. Jörg Weber ist Geschäftsführer der Wachszieherei beim Kloster Rosenthal (Landkreis Bautzen), wo Kerzen noch fast vollständig in Handarbeit hergestellt werden, und rechnet damit, dass diese Art der Herstellung bald aussterben wird. "So wie wir es machen, also alles mit Hand, das wird irgendwann mal, wenn wir nicht mehr da sind, weg sein", sagt der Wachszieher.

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Rosenthal (dpa/sn) - Weil immer mehr Kirchen geschlossen und Pfarrgemeinden zusammengelegt werden, sieht das Wachszieher-Handwerk in Sachsen keine leuchtende Zukunft. Jörg Weber ist Geschäftsführer der Wachszieherei beim Kloster Rosenthal (Landkreis Bautzen), wo Kerzen noch fast vollständig in Handarbeit hergestellt werden, und rechnet damit, dass diese Art der Herstellung bald aussterben wird. „So wie wir es machen, also alles mit Hand, das wird irgendwann mal, wenn wir nicht mehr da sind, weg sein“, sagt der Wachszieher.

Als einen Grund dafür nennt Weber den Pfarrermangel. Weil Kirchen sich zusammenschlössen, verkaufe er weniger Kerzen. Auch seien die Arbeitsbedingungen nicht attraktiv genug. Laut Weber arbeitet ein Wachszieher in der Hochsaison vor Ostern bis zu zehn Stunden am Tag.

Die bayerische Wachszieher-Innung ist bundesweit tätig und zählt momentan rund 50 Mitglieder - nur drei davon in den neuen Bundesländern. Besonders die Konkurrenz aus Asien macht laut der Innung den hiesigen Wachsziehern zu schaffen. Etwa 40 Prozent der Kerzen in Deutschland würden zu teils weit günstigeren Preisen aus China importiert werden.

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