Kürzlich veröffentlichte die EU ihren alljährlichen Badegewässerbericht. Die Ergebnisse für Strände an Nord- und Ostsee klangen beruhigend: Die Studie attestierte gute Wasserqualität, sorgenfreies Baden schien so gut wie überall möglich.
Doch während die EU-Tester ihre Messungen ab einem Meter Wassertiefe vor dem Strand durchgeführt hatten, untersuchten Beauftragte des ADAC die Wasserqualität von 72 Stränden in der Nähe des Ufers - und kamen zu anderen Ergebnissen.
Das Wasser an 22 Stränden war vielfach zu stark mit Keimen belastet. In fast einem Viertel der Fälle wurden die Grenzwerte teils mehrfach und oft auch sehr hoch überschritten. Fäkalbakterien trübten an insgesamt 17 Stellen das Badevergnügen - und zwar ausgerechnet in den Spiel- und Flachwasserbereichen, wo sich besonders häufig Kinder aufhalten. Magen-Darm-Krankheiten, Hautausschläge oder Entzündungen können die Folge sein.
An der Ostsee fanden die Tester vor allem an einer Bacheinleitung am Freistrand von Kühlungsborn und bei Eckernförde im Mündungsbereich eines Baches am Strand Kiek ut mehrfach zu hohe Keimkonzentrationen. An der Nordsee war die Verunreinigung besonders stark an einer Badetreppe und in einer Schwemmzone im nördlichen Bereich des Badestrandes von Krummhörn-Upleward.
Doch neben den schwarzen Schafen wissen die ADAC-Tester nach ihren Messungen von Juli bis September 2009 auch Gutes zu berichten: Bei mehr als der Hälfte aller Messstellen gab es kaum etwas zu beanstanden, immerhin 17 erhielten sogar ein "sehr gut". Seine Testergebnisse will der Automobilclub als Ergänzung zum EU-Badegewässerbericht verstanden wissen.