Stiftung Warentest kritisiert Bahn:Jeder dritte Fernzug zu spät

Die Bahn wird ihr Image als notorische "Zuspätkommerin" einfach nicht los. Nun muss sie sich wieder Schelte von der Stiftung Warentest anhören. Die Verbraucherschützer kritisieren besonders den Fernverkehr.

Die Bahn kommt häufig doch nicht: Nach einer Erhebung der Stiftung Warentest hat die Deutsche Bahn weiterhin große Probleme mit der Pünktlichkeit. Zwischen Juli 2010 und Ende Februar dieses Jahres hatte jeder dritte Fernzug mindestens sechs Minuten Verspätung, teilte die Verbraucherschutz-Organisation in Berlin mit.

Ankunftszeit ungewiss: Ein Passagier besteigt einen ICE. (Foto: Bloomberg)

Da die Regionalzüge häufig nicht mehr auf Anschlussreisende warteten, verpassten viele Kunden ihre Anschlusszüge. Dies ist besonders ärgerlich, weil die Verspätungen in solchen Fällen rasch besonders groß werden können.

Für ihre Erhebung wertete die Stiftung mehr als 1,3 Millionen Ankunftszeiten von Fern- und Regionalzügen in 20 Bahnhöfen. Auf Regionalzüge sei dabei mehr Verlass als auf die Fernzüge. Sie seien im Durchschnitt nur halb so oft verspätet.

Der Anteil der Verspätungen ab sechs Minuten war in Erfurt mit 43 Prozent am höchsten, gefolgt von Leipzig mit 39 Prozent, Hamburg mit 38 Prozent und Berlin und Köln mit jeweils 37 Prozent. Die Stiftung forderte Investitionen ins Bahnnetz, damit Engpässe und störungsanfällige Technik beseitigt werden könnten.

© sueddeutsche.de/AFP/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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