Unter dem Erdboden stoßen Besucher auf eine faszinierende Welt aus Gestein: Schauhöhlen in ganz Deutschland ermöglichen einen tieferen Einblick in die Erdgeschichte. Klicken Sie einfach auf einen der Tropfsteine in unserer interaktiven Grafik - und schon sind Sie mitten drin auf einer interaktiven Höhlen-Tour. Oder finden Sie auf dieser und den folgenden Seiten Ihre Lieblingshöhle!
[] 1. Segeberger Kalkberghöhle, Schleswig-Holstein
Bad Segeberg ist bekannt für seine Karl-May-Festspiele. Dass man hier auch in Deutschlands nördlichste Schauhöhle einsteigen kann, ist vielen dagegen weniger geläufig. Die Attraktionen der Höhle sind neben bizarren Steinformationen höchst lebendiger Art: In Bad Segeberg befindet sich das größte natürliche Überwinterungsquartier für Fledermäuse in Mitteleuropa. Rund 22 000 Tiere wurden vergangenen Winter gezählt. Doch auch während des Sommers können aktive Fledermäuse in der Höhle beobachtet werden. Für Hobby-Entomologen bietet die Höhle ein weiteres Highlight: Der Höhlenkäfer Choleva septentrionis holsatica ist weltweit nur hier zu finden.
Führungsweg: 600 Meter, Gesamtlänge: 2260 Meter
Paradies für Fledermäuse: die Kalkberghöhle in Bad Segeberg.
(Foto: Noctalis - Welt der Fledermäuse)[] 2. Einhornhöhle, Niedersachsen
Schon im 16. Jahrhundert gruben die Menschen in der Höhle nördlich von Scharzfeld bei Herzberg am Harz nach Überresten des sagenumwobenen Einhorns für die Heilmittelherstellung. Dessen Knochen wurden hier zwar nie gefunden, wohl aber die von anderen Großsäugetieren wie dem Höhlenbären (Ursus spelaeus) und weitere fossile Überreste. Schließlich belegten weitere Funde, dass die Höhle vor mehr als 100 000 Jahren über lange Zeiträume von den Neandertalern besiedelt war. Ihren Zeugnissen kann man auf der Hauptstrecke in mehreren großen Hallen nachspüren, die durch niedrige Gänge miteinander verbunden sind. An zwei Stellen fällt durch große Deckeneinstürze Tageslicht in die Einhornhöhle.
Führungsweg: 270 Meter, Gesamtlänge: mehr als 600 Meter