Kein Zugang zum Eiffelturm
Mitten in der Städtereisezeit und kurz vor dem Touristenansturm am Pfingstwochenende ist der Pariser Eiffelturm am Freitag geschlossen geblieben. Die Mitarbeiter des weltweit bekannten Wahrzeichens verweigerten den Dienst - allerdings nicht, um für mehr Gehalt zu streiken.

Kopien des Pariser Bauwerks:Im Zweifel kein Eiffel
Der Eiffelturm, einmalig? Schon lange nicht mehr. Das Stahlkonstrukt steht auch zwischen Hochhäusern, vor Bergen oder auf dem Feld. Und manchmal sieht so ein Pseudo-Eiffelturm dann nur noch kitschig aus.
In einer Mitteilung, aus der die Zeitung Le Parisien zitiert, begründen sie ihren Ausstand mit dem Anstieg der Aktivitäten von Taschendieben am Eiffelturm, der mit "zahlreichen Aggressionen und Drohungen" verbunden sei. Sie forderten die Betreibergesellschaft auf, dauerhafte und effektive Lösungen für "diese Plage" zu finden, "deren Opfer jeden Tag viele Touristen sind".
Die Taschendiebe würden in Grüppchen agieren, sich manchmal sogar vor Ort untereinander prügeln, erzählte eine Mitarbeiterin der Agentur AFP. Ein Mitarbeiter am Empfang erklärte, er sei bereits persönlich bedroht worden, als er einen Dieb aus dem Eiffelturm verwies. "Wenn das so weitergeht, bekommst du Probleme", habe dieser ihm gesagt. Die Vorgänge seien beschämend für einen Ort mit internationalem Prestige.

Das sagt die Betreiber-Gesellschaft
Auf der Website des Eiffelturms wurde ein knapper Hinweis geschaltet, dass der Eintritt wegen eines Ausstands derzeit nicht möglich sei, die Hintergründe wurden nicht genannt. In einer separaten Erklärung kritisierte die Eiffelturm-Gesellschaft französischen Medien zufolge aber, dass die Besucher nun "bestraft" würden. Man arbeite bereits "aktiv und dauerhaft" mit der Polizei zusammen und setze Maßnahmen um, mit denen die Sicherheit von Personal und Besuchern garantiert werde.
Das Problem auf dem 324 Meter hohen Pariser Wahrzeichen und in seiner Umgebung ist schon lange bekannt. Im April 2013 begannen uniformierte Polizisten, im Inneren des Eiffelturms zu patrouillieren, um Diebe abzuschrecken.
Taschendiebe in Sehenswürdigkeiten und auf offener Straße sind in Paris generell ein großes Thema. 2012/2013 zählte eine Statistik mehr als 76 000 "einfache Diebstähle". Le Parisien titelte damals "Paris, Hauptstadt der Pickpockets". Vor zwei Jahren blieb das Louvre-Museum einen Tag lang geschlossen - auch hier streikten die Mitarbeiter aus Angst vor aggressiven Taschendieben.