Panoramastraßen:Die wilde Amalfitana

Die Amalfitana ist aufregend, wild, kühn. Streckenweise ist die Straße in Süditalien so eng, dass Autos nur haarscharf aneinander vorbeipassen, und sie liegt so hoch, dass Menschen mit Höhenangst von der Fahrt abgeraten wird.

Gerade wegen ihrer Höhe jedoch bietet die 40 Kilometer lange kampanische Küstenstraße ununterbrochen spektakuläre Ausblicke. Nicht umsonst gilt die Verbindungsstraße von Positano nach Vietri sul Mare als eine der herrlichsten Panoramastraßen der Welt.

positano; dpa

Blick auf Positano

(Foto: Foto: dpa)

Besonders bei Motorrad- und Cabriofans ist die Fahrt entlang der Steilküste auf der Halbinsel von Sorrent ein Klassiker. Warmer Wind auf der Haut, der Duft von Zitronenhainen in der Nase und ein Adriano-Celentano-Song auf den Lippen - besser kann ein Tag in Süditalien nicht beginnen.

Staunen ohne Ende

Wer von Richtung Norden anfährt, kommt ab Neapel aus dem Staunen nicht mehr heraus: erst der mächtige Vesuv am Horizont, dann taucht die Bucht von Sorrent zur Rechten auf, bis die Straße immer enger und verwinkelter wird und in einem stetigen Crescendo den Blick auf das tiefe Blau des Meeres freigibt.

"Wow!", flüstern begeisterte Urlauber. Andere verharren in ehrfurchtsvollem Schweigen. Glücklicherweise gibt es auf der Amalfitana immer wieder Ausbuchtungen und Terrassen, auf denen man anhalten, aussteigen, tief einatmen und genießen kann. Dies dürfte einigen Autofahrern das Leben gerettet haben, vergessen doch manche in ihrer Begeisterung, auf den Verkehr zu achten.

Der kommt auf der schmalen Serpentinenstraße immer wieder ins Stocken: Vor allem Reisebusse haben Probleme, an den überhängenden Felsvorsprüngen vorbeizukommen und müssen manchmal lange manövrieren. Doch das stört hier kaum jemanden, schließlich gibt es auch bei längeren Wartezeiten immer noch genug zu sehen.

Dennoch sollten Besucher eine Reise zur Costiera Amalfitana im späten Frühling oder Herbst ins Auge fassen. Im August ist es teilweise glühend heiß, und zu Ostern herrscht auf der Serpentinenstraße ein derartiger Betrieb, dass man die rund zwölf Kilometer lange Strecke zwischen Positano und Amalfi nur im Schritttempo fahren kann - und teilweise mehrere Stunden unterwegs ist.

Positano - schon der Name verlockt zum "Dolce far niente" - zum süßen Nichtstun. Wie an den Berg geklebt wirkt das bunte Dörfchen, das bis 1840 - als die Amalfitana gebaut wurde - nur über enge Bergpfade oder vom Meer aus erreichbar war. Heute locken schmucke Boutiquen, hübsche Trattorien und unzählige kleine Hotels.

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