Unesco-Welterbe in den Niederlanden:"Das Stigma der Armut blieb"

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Der Hof der Armenkolonie Veenhuizen mit Fotos von ehemaligen Bewohnern, die hier umerzogen werden sollten. (Foto: Tromp Willem van Urk/Mauritius Images/Alamy)

Im 19. Jahrhundert gab es in den Niederlanden Umerziehungsanstalten für arme Stadtbewohner. Die Schriftstellerin Suzanna Jansen hat den historischen Ort für Besucher erschlossen. Das hat viel mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu tun.

Interview von Kirsten Jöhlinger

Seit diesem Jahr sind einige der vormals sieben Armenkolonien in den Niederlanden Unesco-Weltkulturerbe. Von 1818 bis 1859 arbeiteten Tausende Menschen in diesen Kolonien, erst als Bauern, später auch in Fabriken. Die Bewohner sollten das Land kultivieren und zur Sittlichkeit erzogen werden; sie unterstanden einem strengen Regime. Viele Familien wurden getrennt, und es war schwer, die Kolonien wieder zu verlassen. Die Schriftstellerin Suzanna Jansen hat den historischen Ort nun für Besucher erschlossen. Mit der Audiotour " Lauschreise durch das Paradies der Armen" führt sie Besucher durch die Kolonie Veenhuizen.

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